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08.08.2018 14:50

Forschungsprojekt SUNEX: Neue Lösungen für die zukünftige Versorgung von Metropolregione

Hendrik Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

    Im Juli 2018 startete das mit EU- und internationalen Mitteln geförderte
    Projekt SUNEX (Sustainable Urban FWE Nexus). Das Leibniz-Zentrum für
    Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. forscht gemeinsam mit sechs weiteren
    Partnern an den städtischen Versorgungssystemen der Zukunft. Im Fokus
    stehen die Ressourcen Nahrung, Wasser und Energie vor dem Hintergrund
    einer wachsenden Weltbevölkerung. Bis 2021 sollen in den vier Pilotregionen
    Berlin, Wien, Bristol und Doha neue Konzepte zur effizienteren Bereitstellung
    der knappen Ressourcen entwickelt und erprobt werden ‒ mit ganz
    unterschiedlichen regionalen Herausforderungen.

    In den Städten der Zukunft wird es „voll“. Knapp 70 Prozent der Weltbevölkerung
    lebt 2050 in urbanen Gebieten, so der UN-Bericht zur Urbanisierung 2018. Heute
    sind es bereits mehr als die Hälfte. Eine stabile Versorgung der wachsenden Städte
    mit Nahrung, Energie und Wasser ist von zentraler Bedeutung, denn schon kurze
    Engpässe oder gar Ausfälle können in urbanen Zentren gravierende Folgen haben.
    Forscherinnen und Forscher gehen im Projekt SUNEX auf die Suche nach dem
    „Versorgungsnexus“ der Zukunft. „Gemeint sind hierbei weniger gänzlich neue
    Wege zur Erzeugung, Produktion, zum Transport oder der Bereitstellung von
    Ressourcen. Vielmehr wollen wir die drei Versorgungssysteme für Nahrung, Wasser
    und Energie in ihren Wechselwirkungen betrachten“, so Dr. Ingo Zasada,
    Projektkoordinator am ZALF. „Durch die weitestgehend getrennte Organisation der
    einzelnen Systeme werden Synergieeffekte bislang nur unzureichend erkannt und
    zur Ressourceneinsparung genutzt“, erklärt der Forscher. „Verändert sich ein
    Versorgungssystem, hat das direkten Einfluss auf die anderen.“
    Die vier Pilotregionen Berlin, Wien, Bristol und Doha unterscheiden sich sowohl in
    der geografischen Lage als auch in ihren spezifischen, regionalen
    Herausforderungen stark voneinander. In Berlin und Wien liegt der Fokus auf einer
    stärkeren Versorgung mit regionalen Lebensmitteln. Die Forschenden interessieren
    sich insbesondere für die Wechselwirkungen zwischen den Versorgungssystemen.
    Während durch eine verstärkt regionale Ernährung beispielsweise Energie durch kürzere Transportwege eingespart werden kann, steigt möglicherweise der
    Wasserverbrauch an. Gleichzeitig sind Konsumenten regionaler Produkte oftmals
    zugänglicher für Nachhaltigkeitsaspekte in der landwirtschaftlichen Erzeugung.
    Im britischen Bristol wiederum ist das Wasserversorgungssystem überlastet. Es soll
    besser organisiert und zunehmend mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgt
    werden. Ganz anders gestaltet sich die Lage in der Küstenmetropole Doha, Katar.
    Hier versorgen große Meerwasserentsalzungsanlagen sowohl die Menschen als
    auch die Gewächshauskolonien vor der Stadt mit Trinkwasser. Der energieintensive
    Betrieb der Anlagen ist bislang aufgrund des Reichtums an Erdgas im Land
    finanzierbar, doch längerfristig werden Fragen nach Energie- und Wassereffizienz
    für die Stadt überlebenswichtig.
    Wenn es später an die Umsetzung der neuen Ideen und Konzepte geht, benötigen
    die Akteure vor Ort belegbare Zahlen und Fakten. Um Einsparpotentiale nah am
    zukünftigen Verbrauch offenlegen zu können, wird für die vier Pilotregionen daher
    das, was in den nächsten Jahrzehnten auf den Tisch, aus dem Wasserhahn und aus
    der Steckdose kommen muss, mithilfe von Computersimulationen und -modellen
    so exakt wie möglich vorausberechnet.
    Das Projekt SUNEX arbeitet disziplinübergreifend und mit engem Bezug zur Praxis,
    was sich auch in der Zusammensetzung des Konsortiums wiederspiegelt: Neben
    Forschungseinrichtungen beteiligen sich ein Wasserversorgungsbetrieb,
    Ministerien und ein Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley. Ein erstes
    Treffen aller Partner fand beim Kick-Off Meeting am 4. und 5. Juli 2018 in Wien
    statt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Ingo Zasada

    Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.

    Programmbereich 3 „Synthese der
    Landschaftsforschung“

    E-Mail: ingo.zasada@zalf.de


    Originalpublikation:

    http://www.zalf.de/de/aktuelles/Seiten/Pressemitteilungen/PM_20170808_Sunex_Kick...


    Weitere Informationen:

    http://www.jpi-urbaneurope.eu/project/sunex/


    Bilder

    Teilnehmende des Kick-Off-Meetings für das Projekt SUNEX im Austrian Institute of Technology (ATI)
    Teilnehmende des Kick-Off-Meetings für das Projekt SUNEX im Austrian Institute of Technology (ATI)
    © ATI Wien
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Teilnehmende des Kick-Off-Meetings für das Projekt SUNEX im Austrian Institute of Technology (ATI)


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