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14.08.2018 10:33

Wie lange hält der Motor? (BAM-Pressemitteilung Nr. 20/2018)

M.A., LL.M./LL.B. Venio Quinque Unternehmenskommunikation
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

    Berlin, 14.08.2018. Die Wartungsintervalle von Abgasturboladern, die bei Verbrennungsmotoren häufig zum Einsatz kommen, werden unter anderem durch die Radialverdichterräder aus Aluminium vorgegeben. Das Problem: Beim Verdichten der Luft steigt die Temperatur an, das Material altert und verliert seine ursprüngliche Festigkeit. Bislang war es nicht möglich, diesen Alterungsprozess und damit die Lebensdauer des Bauteils ausreichend präzise vorherzusagen. Der BAM ist es in einem Kooperationsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM) gelungen, ein Berechnungsmodell zu entwickeln, das genau das kann.

    Abgasturbolader kommen bei vielen Verbrennungsmotoren zum Einsatz, um die Energie der Abgase zumindest teilweise zu nutzen. In einem PKW, der nur wenige Kilometer pro Tag fährt, wird das Bauteil nur kurzzeitig beansprucht. Anders sieht es aus, wenn der Motor stetig über viele Stunden im Einsatz ist, beispielsweise bei einem Fischtrawler, der in der Hochseefischerei eingesetzt wird. Gut zu wissen ist daher, wie lange das Bauteil voraussichtlich halten wird, um die Wartungsintervalle entsprechend zu planen.

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BAM haben dazu das Material, eine Aluminiumlegierung, genauer unter die Lupe genommen. Das Material wird im Herstellungsprozess bei 195 Grad Celsius ausgehärtet und erhält so seine optimale Festigkeit. Beim Verdichten der Luft erhöht sich die Temperatur und das Material altert. „Um mehr über den Verlauf des Alterungsprozesses zu erfahren, haben wir uns angeschaut, wie sich die Mikrostruktur und damit die Festigkeit der Aluminiumlegierung über einen Zeitraum von fast drei Jahren verändert, wenn die Temperaturen bei 190 Grad Celsius oder knapp darunter liegen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Birgit Skrotzki, Leiterin des Fachbereichs Experimentelle und modellbasierte Werkstoffmechanik. Die gewonnenen mikrostrukturellen Daten sind die Grundlage für ein erweitertes Berechnungsmodell, das den Festigkeitsverlust des Materials mitberücksichtigt. Dadurch konnten bestehende Alterungs-, Verformungs- und Lebensdauermodelle verbessert werden.

    „Das Berechnungsmodell trägt so dazu bei, die Lebensdauer von Radialverdichterrädern aus Aluminium auch unter starker Beanspruchung besser vorherzusagen“, fasst Skrotzki zusammen. So können Hersteller und Nutzer besser kalkulieren, wie lange der Motor zuverlässig läuft – egal ob im Stadtverkehr oder auf hoher See.

    Weiterführende Links

    PUBLICA: Projekt „Alterung und Lebensdauer. Lebensdauerberechnung von Aluminium-Radialverdichterrädern unter Berücksichtigung der Werkstoffalterung“

    Kontakt:
    Venio Quinque, M.A., LL.M./LL.B.
    Leiter Referat Unternehmenskommunikation
    Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
    T: + 49 30 8104-1002
    presse@bam.de
    www.bam.de

    Über die BAM

    Die BAM gewährleistet Sicherheit in Technik und Chemie.
    Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

    Die BAM forscht, prüft und berät zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern. Im Fokus aller Tätigkeiten in der Materialwissenschaft, der Werkstofftechnik und der Chemie steht dabei die technische Sicherheit von Produkten und Prozessen. Dazu werden Substanzen, Werkstoffe, Bauteile, Komponenten und Anlagen sowie natürliche und technische Systeme von volkswirtschaftlicher Dimension und gesellschaftlicher Relevanz erforscht und auf sicheren Umgang oder Betrieb geprüft und bewertet. Die BAM entwickelt und validiert Analyseverfahren und Bewertungsmethoden, Modelle und erforderliche Standards und erbringt wissenschaftsbasierte Dienstleistungen für die deutsche Wirtschaft im europäischen und internationalen Rahmen.

    Sicherheit macht Märkte.
    Die BAM setzt und vertritt für Deutschland und seine globalen Märkte hohe Standards für Sicherheit in Technik und Chemie zur Weiterentwicklung der erfolgreichen deutschen Qualitätskultur „Made in Germany“.


    Bilder

    Quelle: wildwestanimal/Moments/Getty Images
    Quelle: wildwestanimal/Moments/Getty Images

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

    Quelle: wildwestanimal/Moments/Getty Images


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