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07.10.2003 17:47

Erste Langzeitstudien der neuen Stent-Generation

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Die Medizinische Poliklinik, Innenstadt richtet am 10. und 11. Oktober 2003 das "4. Internationale Münchner Symposium für interventionelle Kardiologie" aus. Im Mittelpunkt steht für die 200 Kardiologen aus dem In- und Ausland der wissenschaftliche Austausch unter anderem über die kardiale Bildgebung und die ersten Erfahrungen mit der neuen Stent-Generation. "Die seit eineinhalb Jahren eingesetzten Drug-Eluting-Stent minimieren die Wiederverengung an den Herzgefäßen, so dass dem Patienten die Notwendigkeiten zum Beispiel weiterer Dehnungsbehandlungen erspart bleiben", so Privatdozent Dr. Volker Klauss, Leiter des Herzkatheterlabors an der Medizinischen Klinik.

    "Erst sehen, was los ist..." - die kardiale Bildgebung

    Die neuen bildgebenden Verfahren der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MR) ergänzen sich in der Diagnostik: Während das MR eine Funktionsdarstellung der Arterien ermöglicht, kann das CT Hinweise auf die morphologische Struktur bestimmter Teile der Herzkranzgefäße lieferen und Stenosen zumindes in den grossen Abschnitten der Herzkranzgefässe sichtbar machen. Für die genauere Diagnostik ist die Herzkatheterdiagnostik jedoch immer noch unverzichtbar. Darüber hinaus leistet das CT eine räumliche Einordnung der krankhaften Areale im gesamten Thoraxraum. Besonders das MR hat jedoch den grossen Vorteil, dass es ohne schädliche Strahlenbelastung für den Patienten auskommt, die bei der Herzkatheteruntersuchung und vorallem bei der CT eine nicht unerhebliche Belastung darstellt. "Noch ist der Einsatz des MR für die funktionelle Bildgebung am Herzen ein interdisziplinärer Forschungsgegenstand von Kardiologie und Radiologie, doch wir vermuten, dass in etwa drei bis fünf Jahren die Anzahl der diagnostischen Katheteruntersuchung drastisch gesenkt werden können. Therapeutisch jedoch wird der Katheter vorerst notwendig bleiben", so Klauss.

    "... dann mit präziser Diagnose therapieren" - Die Drug-Eluting Stents

    Der Stent, eine Gefäßstütze, verhindert mechanisch, dass sich das aufgedehnte Gefäß aufgrund der elastischen Rückstellkräfte sofort wieder verengt oder dass Gefäßwandfragmente das Herzkranzgefäß verschließen. Der seit April 2002 zugelassene Medikamenten freisetzende Stent (=Drug-Eluting-Stent) ist um eine biologische Komponente erweitert worden. So ist auf eine Trägerschicht ein Immunsuppressivum aufgetragen, das nach dem Einsetzen etwa vier Wochen seinen Wirkstoff vorort freisetzt. Mittlerweile sind am Klinikum der Universität München 20% aller Gefäßstützen jene weiterentwickelte Stents, die das Klinikum ein Zehnfaches kosten. Betriebswirtschaftlich ist dies bislang ein Zuschussgeschäft, da jeder Stent gleich vergütet wird. Langfristig sind die Drug-Eluting-Stents jedoch kosteneffektiver, weil Restenosen um ein vielfaches verhindert werden können. "Das bisherige Auswahlkriterium sind bisher Patienten, die für ein Rezidiv anfällig sind, wie etwa Diabetiker", erklärt Klauss. " Wir hoffen jedoch, dass die wissenschaftlichen Langzeitstudien die Kostenträger zu einem Umdenken veranlassen. Die Restenosen liegen bei einem Drug-Eluting-Stent bei etwa 0-5 % im Gegensatz zu 20 bis 30 % bei den konventionellen Gefäßstützen." Aufgrund abrechnungsspezifischer Besonderheiten ist der Einsatz dieser neuen Stentgeneration mittlerweile in Ländern wie Polen oder auch einzelnen Zentren in den Niederlanden um ein Vielfaches höher.

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Studiensekretariat 089-5160-2177


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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