Internationale Konferenz auf Initiative des Sonderforschungsbereichs 1283
Die Mathematik kann dynamische Vorgänge wie Wetterverläufe und Aktienkurse mit Gleichungen beschreiben. Bringt ein plötzlicher Vulkanausbruch das Wetter oder ein Krieg die Börsenkurse unerwartet durcheinander, spricht die Mathematik von Zufall. Forschende, insbesondere im Gebiet der Stochastischen Analysis, wollen diesen Zufall besser verstehen, beschreiben und nutzen. Dies ist auch ein Schwerpunkt im Sonderforschungsbereich (SFB) 1283 „Unsicherheit beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik und deren Anwendungen“ an der Universität Bielefeld.
Die Forschenden begrüßen vom 3. bis 7. September rund 100 Mathematikerinnen und Mathematiker aus der ganzen Welt zur „Internationalen Konferenz in Stochastik und deren Anwendungen“ (ICSAA) in Bielefeld.
„Wir konzentrieren uns nicht auf Einzelfälle, sondern suchen in der Breite nach Konzepten, mit denen wir den Zufall besser mathematisch beschreiben können. Für dieses Vorhaben bringen wir die internationalen Expertinnen und Experten aus der Stochastischen Analysis in Bielefeld zusammen, um neuste Forschungsergebnisse und Ansätze zu diskutieren“, erklärt der SFB-Sprecher Professor Dr. Michael Röckner, Leiter der Tagung, und ergänzt: „Verstehen wir die Mechanismen besser, dann können wir schlechten Zufall zähmen und guten Zufall nutzen“, so der Mathematiker. Diese mathematische Grundlagenforschung sei wichtige Pionierarbeit, um die Anwendungs-bereiche der sich immer weiter entwickelnden Theorien zu erweitern und neue zu erschließen. Diese erstrecken sich von den Naturwissenschaften Physik, Biologie und Chemie über die Informatik bis in die Wirtschaftswissenschaften.
Zur Tagung reisen Mathematikerinnen und Mathematiker aus der ganzen Welt nach Bielefeld, unter ihnen Forschende der Universitäten von den führenden mathematischen Instituten in Bonn, Peking, Shanghai und Wuhan (China), Cambridge und London (Großbritannien), Jerusalem (Israel), Pisa (Italien), Kyoto (Japan) und Seoul (Südkorea), Minneapolis und Seattle (USA). „Wir freuen uns insbesondere darüber, dass auch vielversprechende internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an der Tagung teilnehmen“, sagt Michael Röckner.
Es ist die neunte internationale ICSAA-Konferenz. Sie fußt auf der Initiative von chinesischen, deutschen und japanischen Mathematikerinnen und Mathematikern, die internationale Forschende der Stochastischen Analysis erstmals 2006 in Seattle zusammenbrachten. Es folgten Konferenzen unter anderem in Bonn, Peking und Seoul.
Der Sonderforschungsbereich 1283 „Unsicherheit beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik und deren Anwendungen“ entwickelt Konzepte und Theorien, um „guten“ und „schlechten“ Zufall sowie Unsicherheit in der Mathematik und ihren Anwendungen besser zu beschreiben. Forschende aus der Mathematik, den Wirtschaftswissenschaften, der Physik und der Mathematischen Biologie arbeiten im Verbund zusammen. Der SFB wurde im Mai 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt und wird für zunächst vier Jahre mit jährlich rund 2,5 Millionen Euro gefördert.
Journalistinnen und Journalisten sind herzlich zur Berichterstattung über die Konferenz eingeladen. Der Tagungsleiter Michael Röckner beantwortet ihre Fragen am Montag, 3. September von 13.15 bis 13.45 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), Methoden 1, 33615 Bielefeld.
Kontakt:
Professor Dr. Michael Röckner, Universität Bielefeld
Fakultät für Mathematik
Telefon: 0521 106-4774
E-Mail: roeckner@math.uni-bielefeld.de
https://www.math.uni-bielefeld.de/icsaa
https://www.sfb1283.uni-bielefeld.de
Professor Dr. Michael Röckner leitet die Tagung.
Foto: Universität Bielefeld
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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