idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.10.2003 09:45

Tagung: Seit 20 Jahren "rettender Stromstoß" durch implantierbare Defibrillatoren

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Rund 100 Experten diskutieren über aktuellen Stand und künftige Entwicklungen

    Vor fast 20 Jahren, im Januar 1984, erhielt der erste Patient in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) einen implantierbaren Defibrillator: Dies war einer der ersten Eingriffe seiner Art deutschlandweit. Zu diesem Jubiläum treffen sich bereits am 10. und 11. Oktober 2003 rund 100 internationale Experten auf der Tagung "The implantable cardioverter/defibrillator: present status und future perspectives". Sie wird organisiert von einem Team um Professor Dr. Helmut Drexler und Privatdozent Dr. Thomas Korte, Abteilung Kardiologie und Angiologie der MHH.

    Tritt bei Patienten ein plötzlicher Herzstillstand auf, sterben sie ohne Notfalltherapie innerhalb weniger Minuten, weil das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Ursache für den Herzstillstand ist meist das so genannte Kammerflimmern, das nur mit einem elektrischen Schock effektiv behandelt ("defibrilliert") werden kann. Im Anschluss an ein solches Ereignis kommt es bei den Betroffenen jedoch häufig erneut zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen. Daher müssen diese Patienten dauerhaft geschützt sein. Hierzu gibt es automatische, implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren (ICD): Sie sind in der Lage, die elektrische Aktivität des Herzens ständig zu verfolgen und zu analysieren, um im Falle von Kammerflimmern schnell den rettenden Stromstoß, einen hochenergetischen elektrischen Schock, abzugeben: Er bringt das Herz wieder in den normalen Rhythmus zurück.

    In der MHH-Abteilung Kardiologie und Angiologie erhalten zurzeit pro Jahr rund 115 Patienten einen implantierbaren Defibrillator, Ärztinnen und Ärzte betreuen rund 500 Patienten kontinuierlich ambulant. Insgesamt erfolgten in der MHH bislang mehr als 2.500 Defibrillator-Operationen.

    Auf der Tagung stehen vor allem drei Themen im Mittelpunkt:
    1. Sollen implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren künftig schon vorbeugend eingesetzt werden, also bei Patienten, die zwar schwer herzkrank sind, aber noch keinen Herzstillstand hatten?
    2. Eine neue Generation der Defibrillatoren arbeitet seit kurzem auch mit einer Stimulationselektrode in der linken Herzkammer, um die Herzleistung bei ausgesuchten Patienten zu verbessern - bislang wurde eine solche Stimulation nur in der rechten Herzkammer eingesetzt.
    3. Zukünftig sollen die Geräte noch kleiner werden und noch länger halten - oder vielleicht sogar von außen wiederaufladbar sein. An diesem Projekt arbeitet eine Forschergruppe der MHH-Kardiologie um Dr. Michael Niehaus.

    Weitere Informationen gibt gern Privatdozent Dr. Thomas Korte, Telefon: (0511) 532-3565, E-Mail: Korte.Thomas@mh-hannover.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).