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08.10.2003 09:46

Der Lotus-Effekt - von biologischer Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Werkstoffe

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    14. Oktober 2003: Vortrag von Professor Wilhelm Barthlott von der Universität Bonn im Kontext der Ausstellung "science + fiction"

    Die Lotusblume gab lange Zeit das Rätsel auf, warum sie durch nahezu nichts in ihrer Schönheit zu trüben ist und selbst Schlamm an ihren Blättern abperlt. Damit wurde sie zum buddhistischen Symbol für Reinheit - und zum Gegenstand der Untersuchungen von Professor Dr. Wilhelm Barthlott. Über seine Forschung und deren Ergebnisse für Wissenschaft und Industrie wird er am Dienstag, den 14. Oktober 2003 um 19 Uhr im Forschungszentrum caesar im Rahmen der von der VolkswagenStiftung initiierten Ausstellung "science + fiction" den zweiten von insgesamt vier Begleitvorträgen halten. Professor Barthlott ist bereits seit 1985 Professor und Direktor am Botanischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und wurde durch Auszeichnungen wie den Deutschen Umweltpreis vielfach für seine herausragenden Forschungsleistungen und deren praktische Umsetzung geehrt.

    Zu Beginn der 1980er Jahre entdeckte Barthlott, dass nicht eine besonders glatte, sondern eine im Mikro- und Nanobereich sehr wirkungsvoll strukturierte Oberfläche das reine Äußere der Lotusblätter ermöglicht. Die im Laufe der Evolution optimierte Oberflächenstruktur wehrt zuverlässig Schmutz und vor allem Mikroorganismen ab - ein guter Schutzmechanismus der Pflanze vor Krankheiten: Bei jedem Regen perlt Wasser von den Blättern ab und trägt Schmutzpartikel und Keime mit sich. Die Pflanze reinigt sich folglich selbst. Da diese Methode nicht an ein lebendes System gebunden ist, kann sie sehr gut auf andere Materialien übertragen werden. So werden Häuserwände, die mit einer entsprechend entwickelten Fassadenfarbe gestrichen sind, dank patentiertem Lotus-Effect® nach jedem Regenschauer wieder blank. Weitere Produktbereiche sind Dachziegel, Textilien, Keramiken und viele mehr.

    Der Vortrag "Der Lotus-Effekt - biologische Grundlagenforschung und Entwicklung neuer Werkstoffe" von Professor Barthlott ist die zweite Begleitveranstaltung zu "science + fiction", weitere folgen am 11. November und 9. Dezember (siehe weiter unten in dieser Pressemitteilung). Die Wanderausstellung gastiert noch bis zum 4. Januar 2004 in Bonn im Forschungszentrum caesar, Ludwig-Erhard-Allee 2, 53175 Bonn, sonntags bis freitags von 12 bis 18 Uhr.

    Die Ausstellung "science + fiction" ist ebenso Kunstausstellung wie Wissensschau. Künstler und Wissenschaftler wurden eingeladen, im Dialog miteinander zu Brennpunkten der gegenwärtigen Forschung zu arbeiten. Unter dem Motto "Zwischen Nanowelt und globaler Kultur" rückt "science + fiction" die kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen unseres Wissens ebenso in den Blickpunkt wie die wissenschaftliche Basis unserer Lebenswelt. In Pavillons und Installationen werden die Themen Hirnforschung, Nanotechnologie, Globalisierung sowie "Fremdes" und "Eigenes" und darüber hinaus die "Zukunft der Wissensgesellschaft" künstlerisch dargestellt. Die VolkswagenStiftung hat diese Ausstellung anlässlich ihres - im vergangenen Jahr begangenen - 40-jährigen Jubiläums als Wissenschaftsförderer konzipiert und präsentiert sich damit nun auch als Förderer des Transfers wissenschaftlicher Inhalte in die Öffentlichkeit. Eines der Ausstellungsobjekte ist die Installation Nano-Scape - eine interaktive und unsichtbare Nano-Skulptur, die nur durch Force-Feedback-Technologie ertastet werden kann.

    Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) hat 1999 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen 180 Mitarbeitern forschen interdisziplinär zusammengesetzte Teams in den Bereichen Materialwissenschaften /Nanotechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen. Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft wurde auch im neuen caesar-Gebäude realisiert: Der Kölner Künstler Lutz Fritsch hat eine dreiteilige Skulptur geschaffen, die die vielen Zwischenschritte von der ersten Idee bis zum Forschungsergebnis symbolisiert.

    Die nächsten Vorträge zur Ausstellung:

    Dienstag, 11. November 2003, 19 Uhr:
    Professor Dr. Robert Huber, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried:
    "Proteine und Strukturen am Schnittpunkt von Chemie, Physik und Biologie"

    Dienstag, 9. Dezember 2003, 19.00 Uhr:
    Professor Dr. Andreas Engel, Direktor des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie, Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg:
    "Wie entsteht Bewusstsein im Gehirn?"

    Fotos zur Ausstellung können auf der Seite www.scienceandfiction.de heruntergeladen werden.

    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter
    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/08102003.htm

    Kontakt

    VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Kontakt

    Forschungszentrum caesar, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Francis Hugenroth
    Telefon: 02 28/96 56 - 135, Fax: 02 28/96 56 - 111, E-Mail: hugenroth@caesar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/08102003.htm
    http://www.scienceandfiction.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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