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27.08.2018 11:19

Stirnfalten können Hinweise auf Herz-Sterberisiko geben

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Menschen mit mehreren tiefen Falten auf der Stirn können ein erhöhtes Risiko haben, an einer Kreis-Kreislauf-Krankheit zu sterben. Eine Untersuchung im Hinblick auf Falten im Augenbrauen-Bereich könnte eine einfache und kostengünstige Methode sein, Menschen mit hohem Sterbe-Risiko zu identifizieren.

    Menschen mit mehreren tiefen Falten auf der Stirn können ein erhöhtes Risiko haben, an einer Kreis-Kreislauf-Krankheit zu sterben. Eine Untersuchung im Hinblick auf Falten im Augenbrauen-Bereich könnte eine einfache und kostengünstige Methode sein, Menschen mit hohem Sterbe-Risiko zu identifizieren. Das berichtet Dr. Yolande Esquirol (Toulouse, F) auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses. In München werden von 25. bis 29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammen kommen, der Kongress der Europäischen Kardiologiegesellschaft (ESC) ist einer der weltweit größten Medizinkongresse.

    „Wir untersuchten Stirnfalten als Marker“, sagt Dr. Esquirol. „Ein Blick auf das Gesicht eines Patienten reicht, um Alarm zu schlagen, und wir können ihm Ratschläge geben, wie das Risiko verringert werden kann.“

    Die Studienautoren hatten 3.200 gesunde Erwachsenen auf die Anzahl ihrer Stirnfalten hin untersucht, sie je nach dem Ergebnis in Untergruppen eingeteilt und 20 Jahre lang nach verfolgt. Von den 233 Studienteilnehmern, in dieser Zeit verstarben, hatten 15,2 Prozent zwei oder drei Stirnfalten, 6,6 Prozent eine Stirnfalte und 2,1 Prozent keine. Studienteilnehmer mit den meisten Stirnfalten hatten ein zehnmal erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu jenen ohne Stirnfalten.

    Die Forscher kennen die genaue Ursachen dieser Zusammenhänge noch nicht. Vermutlich sei Arteriosklerose oder eine Verhärtung der Blutgefäße infolge von Ablagerungen (Plaque) beteiligt. Veränderungen im Collagen-Protein und oxidativer Stress scheinen sowohl bei Arterioskleroseals auch bei Stirnfalten eine Rolle zu spielen. „Außerdem sind Blutgefäße in der Stirn sehr klein undreagieren möglicherweise sensibler auf die Plaqueentstehung und könnten somit ein früheres Zeichen von Gefäßalterung sein“, so Dr. Esquirol. „Unsere ersten Ergebnisse müssen in künftigen Studien bestätigt werden. Aber sie können schon jetzt in Arztpraxen und Krankenhäusern praktisch angewendet werden. Das kostet nichts und bedeutet keinerlei Risiko.”

    Quellen:
    ESC Abstract N° 85605; Esquirol et al.: Forehead Wrinkles and risk of all cause and cardiovascular mortality over 20year follow-up in working population: VISAT study
    Poster session 2: Risk assessment

    Über die Europäische Gesellschaft für Kardiologie
    Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vereinigt Medizinerinnen, Mediziner und Angehörige anderer Gesundheitsberufe aus mehr als 150 Ländern. Sie setzt sich dafür ein, die Herz-Kreislauf-Medizin weiter zu entwickeln und unterstützt die Menschen dabei, länger und gesünder zu leben.

    Über den ESC-Kongress 2018
    Der ESC-Kongress ist weltweit die größte und einflussreichste wissenschaftliche Veranstaltung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin. Der ESC-Kongress 2018 findet vom 25. bis 29. August in der Messe München satt. Das wissenschaftliche Programm ist unter http://bit.do/esc2018scientificprogramme zu finden.

    ESC-Medienkontakt für deutschsprachige Medien:
    B&K – Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung (www.bkkommunikation.com)
    Roland Bettschart: +43 6766356775; bettschart@bkkommunikation.com
    Dr. Birgit Kofler: +43 6766368930; kofler@bkkommunikation.com


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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