Mit den Friedensvorstellungen in Europa von ihren Anfängen bis in die Gegenwart befaßt sich ein internationaler Kongreß, der auf Einladung des Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück vom 25. bis 31. Oktober 1998 stattfindet. Parallel zu dieser Veranstaltung, zu der rund 300 Teilnehmer aus ganz Europa erwartet werden, hat das Institut zusammen mit der Universitätsbibliothek Osnabrück die Ausstellung "Was umb und umb wird seyn wird alles Frieden heissen" initiiert. Sie wird vom 27. Oktober an alte Drucke präsentieren, die sich mit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges beschäftigen.
Pressemitteilung
Osnabrück, 15. Oktober 1998 / Nr. 140/98
Internationaler Kongreß: Der Frieden - Rekonstruktion einer europäischen Vision
Zentrale wissenschaftliche Veranstaltung zur 350-Jahrfeier des Westfälischen Friedens in Osnabrück
Mit den Friedensvorstellungen in Europa von ihren Anfängen bis in die Gegenwart befaßt sich ein internationaler Kongreß, der am Sonntag, 25. Oktober 1998, an der Universität Osnabrück beginnt. Die sechstägige Veranstaltung mit dem Titel "Der Frieden - Rekonstruktion einer europäischen Vision" ist die zentrale wissenschaftliche Veranstaltung zur 350-Jahrfeier des Westfälischen Friedens in Osnabrück und wird vom Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit veranstaltet. Der Kongreß will, so Instituts-Direktor Prof. Dr. Klaus Garber, insbesondere die "weniger beachteten Ausprägungen des europäischen Friedensgedankens aufgreifen und diese auf ihre zukunftsweisenden Potentiale hin analysieren". Parallel zu diesem bis zum 31. Oktober dauernden Kongreß, zu dem rund 300 Teilnehmer aus ganz Europa erwartet werden, hat das Institut in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Osnabrück die Ausstellung "Was umb und umb wird seyn wird alles Frieden heissen" initiiert. Sie wird vom 27. Oktober an alte Drucke präsentieren, die sich mit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges beschäftigen.
Thematisch ist der Kongreß in sechs große Sektionen gegliedert, die den Blick auf die Bereiche Staat und Gesellschaft, Religion und Konfession, Geschlechter, Kultur, Natur sowie Europa und seine Grenzen richten sollen. Zu diesen Themenkomplexen werden rund 120 Referenten aus dem In- und Ausland Stellung nehmen. Dabei wird es einerseits um den Rückbezug zu den Ursprüngen der Friedensgedanken und andererseits um ihre aktuelle Vergegenwärtigung gehen. Wie Prof. Garber betont, will die Veranstaltung auch einen Beitrag leisten, "den schwierigen und von Bürgerkriegen und ethnisch-fundamentalistischen Zerwürfnissen gehemmten Prozeß des Zusammenwachsens in Europa zu fördern".
Zum Auftakt des Kongresses am Sonntag, 25. Oktober 1998, spricht der polnische Schriftsteller Andrzej Szczypiorski (Warschau) zum Thema "Von der Einigung Europas zum Frieden - Aspekte für das 21. Jahrhundert". Mit dem Frieden im 21. Jahrhundert beschäftigt sich auch ein Round-Table-Gespräch am Donnerstag, 29. Oktober 1998, an dem Prof. Dr. Frigga Haug (Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg), Dr. Corinna Hauswedell (Bonn International Center for Conversion - BICC), Prof. Dr. Dieter Senghaas (Universität Bremen) und Prof. Dr. Bassam Tibi (Universität Göttingen, zur Zeit Harvard University, Cambridge/USA) mitwirken werden. Der Kongreß wird unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Die Friedens-Ausstellung in der Universitätsbibliothek, die den Kongreß begleitet, zeigt bis zum 5. Dezember Drucke aus Osnabrücker Bibliotheken und Archiven, die nur selten die Magazine verlassen und auch dem Fachpublikum weitgehend unbekannt sind. Themenschwerpunkte bilden neben dem Dreißgjährigen Krieg selbst, dessen "Schlachtgetümmel" von einem erbitterten publizistischen Kampf begleitet wurde, auch staats- und völkerrechtliche Entwürfe zur Lösung der Konflikte sowie der Westfälische Friede mit seinen religiösen, verfassungsrechtlichen und politischen Folgen. Darüber hinaus wird sich die Ausstellung mit der Ausbildung der Nationalliteraturen im europäischen Kontext und stadtgeschichtlichen Aspekten des Dreißigjährigen Krieges beschäftigen. Dabei wird es um Osnabrück aus dem Blickwinkel der Gegenreformation gehen. Zur Ausstellung wird auch ein Katalog mit einleitenden Beiträgen und ausführlichen Objektbeschreibungen erscheinen.
Weitere Auskünfte und Anmeldung:
Universität Osnabrück
Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4878, -4874, Fax (0541) 969-4875
E-Mail: frieden@fruehneu.lili.uni-osnabrueck.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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