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27.03.1998 00:00

Globalisierung der Automobilzulieferindustrie

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    "Globalisierung der deutschen Automobilindustrie"

    Internationale Konferenz am 26./27. Maerz am Institut Arbeit und Technik diskutiert Chancen, Risiken und Gestaltungsbedarf der Internationalisierung

    Die Globalisierung der deutschen Automobilindustrie kann Unternehmen und Beschaeftigten grosse Chancen bieten, konfrontiert sie aber gleichermassen mit grossen Risiken. Die Wettbewerbssicherung auf expandierenden Maerkten geht einher mit fehlenden Erfahrungen im Umgang mit Internationalisierung und mit fremden sozio-kulturellen Kontexten, die Arbeitsplaetze im Inland und die Arbeits- und Beschaeftigungsbedingungen geraten zunehmend unter Druck. Die Globalisierung der deutschen Automobilindustrie und ihre wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen stehen im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz am 26. und 27. Maerz 1998 im Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen). Experten aus Deutschland, England, Frankreich, Mexiko, Brasilien und den USA diskutieren die aktuellen Entwicklungen und Folgen fuer die Zuliefererbranche.

    In den neunziger Jahren haben die drei grossen deutschen Automobilunternehmen BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen nicht nur eine Produkt- und Produktivitaetsoffensive gestartet, sondern auch einen enormen Globalisierungsschub ihrer Produktionsaktivitaeten begonnen. BMW hat die Produktion des Roadster-Sportwagens in Spartanburg/USA aufgenommen. Mercedes-Benz baut in Tuscaloosa/USA neuerdings einen gelaendegaengigen Freizeitwagen und wird in Kuerze beginnen, das in Hambach/Frankreich produzierte Smart-Car auszuliefern. Volkswagen war zwar schon laenger ein international produzierendes Unternehmen, aber mit der jetzt angefangenen Produktion des New Beetle in Mexiko - der zwar vom Design her an den alten Kaefer erinnert, aber ein High-Tech-Auto auf der gleichen Basis wie der neue Golf ist - ist auch hier ein neues Kapitel in der globalisierten Produktionsverflechtung aufgeschlagen.

    "Diese Globalisierungswelle der deutschen Autohersteller bleibt nicht ohne Folgen fuer die Zulieferindustrie", so Dr. Ludger Pries vom Institut fuer Soziologie der Universitaet Erlangen/Nuernberg, der am IAT derzeit als Gastwissenschaftler arbeitet. Zulieferunternehmen, die zukuenftig noch direkte Vertragsbeziehungen mit den Herstellern unterhalten wollen, werden immer mehr auch danach beurteilt, ob sie global, d.h. an allen weltweiten Produktionsstandorten ihrer Herstellerkunden, praesent und lieferfaehig sind. Es zeichnet sich ein weitreichender Umstrukturierungsprozess der Zulieferindustrie ab, der mit einer Kapitalkonzentration grossen Ausmasses einhergeht. Viele Zulieferer werden den Sprung zur Internationalisierung ihrer Geschaefts- und Produktionstaetigkeit tun (muessen), andere werden eventuell den gegenwaertigen Strukturwandel nicht, zumindest nicht als selbstaendige Unternehmen, ueberleben.

    Der konkrete Verlauf und vor allem die soziale und wirtschaftliche Bilanz dieses doppelten Wandlungsprozesses haengen sehr stark davon ab, ob und wie er struktur- und wirtschaftspolitisch, aber auch arbeitspolitisch gestaltet wird, so Pries. Gerade Klein- und Mittelbetriebe der Zulieferindustrie sind auf - auch oeffentlich unterstuetzte - Infrastrukturen angewiesen. Die Beteiligung der Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertretungen in diesem Wandlungsprozess ist vielleicht am schwierigsten sicherzustellen. Sie wird aber - in der einen oder anderen Weise und Richtung - die Anzahl und Qualitaet der zukuenftigen Arbeitsplaetze wesentlich mitbeeinflussen.

    Fuer weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfuegung:

    - Dr. Heiderose Kilper, Durchwahl: 1707-241

    - Dr. Ludger Pries, Durchwahl: 02204-61790

    Pressereferentin Claudia Braczko


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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