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09.10.2003 16:53

Start ins Wintersemester 2003/2004: Neue Studiengänge und Abschlüsse an der LMU

Cornelia Glees-zur Bonsen Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    München, 09. Oktober 2003 - Zum Wintersemester 2003/2004 bietet die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ihren Studierenden eine Reihe neuer Studiengänge an. Zudem werden zum Semesterstart einige Studienangebote erweitert bzw. modifiziert.

    - Auftakt für MeCuM / MeCuMLMU

    das neue "Medizinische Curriculum München"
    Im Oktober beginnt an den Münchener Universitäten LMU und Technische Universität München (TUM) ein neues Ausbildungsprogramm für Medizinstudierende: Der erste Studienabschnitt wird von der LMU und der TUM gemeinsam angeboten. Er trägt die Bezeichnung "Medizinisches Curriculum München (MeCuM)". In den beiden ersten Studienjahren erhalten die angehenden Ärztinnen und Ärzte eine Doppelimmatrikulation, d.h. sie sind Studierende sowohl der LMU als auch der TUM. Während des zweiten Studienabschnittes werden sie nach unterschiedlichen Curricula unterrichtet, diese tragen die Bezeichnung MeCuMLMU bzw. mediTUM.

    Die neue Ärztliche Approbationsordnung, die vom Wintersemester 2003/2004 an bundesweit verbindlich ist, erforderte eine Anpassung der Studienordnung "Humanmedizin" an der LMU. Ausgangspunkt für die Neuformulierung der Studienordnung waren die Erfahrungen der Medizinischen Fakultät mit modernen Unterrichtsmethoden der Harvard University in Boston (USA), mit der die LMU vor sieben Jahren eine Allianz zur Förderung der medizinischen Ausbildung eingegangen ist. Die Harvard-Munich-Alliance bildet das Fundament für MeCuM. Ein wichtiges Ziel ist es, vorklinisch-theoretische und klinisch-praktische Fächer enger miteinander zu verzahnen. Im Rahmen von MeCuM gehören Untersuchungskurse, Patientenkontakte sowie themen- und organbezogene Unterrichtsblöcke von Anfang an zum Medizinstudium an der LMU.

    Das Programm umfasst bis zum zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung folgende Teile:

    1. Studienabschnitt (MeCuM, 2 Jahre, gemeinsam mit der TUM) . Nach erfolgreichem Abschluss dieses Abschnitts können die Studierenden wählen, an welcher Universität sie ihr Studium fortsetzen möchten. Sind die Studienplätze an einer Hochschule ausgebucht, wird nach den Prüfungsnoten entschieden (leistungsgesteuertes Optionsverfahren).

    2. Studienabschnitt (MeCuMLMU , 3 Jahre) mit praxisnahem, problemorientiertem Kleingruppen-Unterricht, standardisierten Untersuchungstechniken und Prüfungsmethoden.

    Praktisches Jahr

    Bereits im Herbst 2000 hat Staatsminister Hans Zehetmair die vorklinischen Ausbildungsgänge der beiden Münchner Universitäten zu einem Ausbildungsgang unter dem Dach der LMU zusammengeführt. Der Rektor der LMU, Professor Bernd Huber, und der Präsident der TUM, Professor Wolfgang A. Herrmann, haben dazu im Juli 2003 eine ergänzende Vereinbarung über die Zusammenarbeit beim Ersten Studienabschnitt nach neuer Ärztlicher Approbationsordnung unterzeichnet.

    - Neuer Bachelor-Studiengang Geowissenschaften läuft an

    Im März 2003 haben die LMU München und die TUM einen Kooperationsvertrag über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geowissenschaften geschlossen. Im neu gegründeten "GeoZentrum München" ist auch der neue gemeinsame Bachelor-Studiengang Geowissenschaften beheimatet, der zum Wintersemester 2003/04 startet. Ein Numerus Clausus ist nicht vorgesehen.

    Der Bachelor-Grad soll neue Berufswege eröffnen, für die die Absolventen eine stärker methodische und weniger wissenschaftliche Ausbildung benötigen, als im Diplomstudiengang vorgesehen. Mögliche Berufe sind etwa Explorationsgeologe in der Ölindustrie, kartierender Geologe oder Umwelt-Geowissenschaftler. Zum zweiten soll der Bachelor, bei dem alle Prüfungen nach dem European Credit Transfer System (ECTS) umgerechnet werden, die Mobilität erhöhen. Dekan Professor Alexander Altenbacher sieht vor allem in dieser Freizügigkeit die großen Vorteile des Bachelor. Zudem werden Bachelor-Abschlüsse in vielen Ländern der Welt leicht anerkannt.

    Das sechssemestrige Studium gliedert sich in zwei Abschnitte: einen viersemestrigen ersten und einen zweisemestrigen zweiten Studienabschnitt. Im ersten Studienabschnitt erfolgt eine Ausbildung in allen Bereichen der Geowissenschaften wie Mineralogie oder Geobiologie sowie in den zugrunde liegenden Naturwissenschaften. Im anschließenden zweiten Studienabschnitt erfolgt eine spezialisierte Ausbildung in einer der Vertiefungsrichtungen Geologie, Geophysik oder Mineralogie. Ein auf den Bachelor-Abschluss aufbauender Master-Studiengang ist in Planung.

    - Neue Studiengänge am Institut für Kommunikationswissenschaft

    Das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IfKW) der LMU startet mit einer umfassenden Reform seiner Studiengänge ins Wintersemester 2003/04. Der Ansturm auf den neu eingerichteten Bachelor-Studiengang Kommunikationswissenschaft ist gewaltig: Fast 1000 Bewerber rangeln um 138 Studienplätze. Durch die kompakte Struktur, den modularen Aufbau und viel Praxisbezug ist dieser Studiengang, der mit dem "Bachelor of Arts" abschließt, für viele besonders attraktiv. Auch umfassende theoretische Inhalte in Kommunikationsgeschichte, Kommunikationsforschung, Mediensystemen oder Methodenlehre stehen auf dem Lehrplan. Zusätzlich werden insgesamt 400 Stunden verpflichtende, betreute Praktika bei speziell vom IfKW zertifizierten Medienbetrieben die Studierenden in die Berufspraxis einführen.

    Nach sechs Semestern können die Studierenden den Bachelor-Grad erwerben, einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss, der den schnellen Einstieg in das Berufsleben ermöglicht. Das Modulsystem des neuen Bachelor-Studiengangs erleichtert die Vernetzung mit verwandten Disziplinen und gewährleistet außerdem einen problemlosen Transfer von Studienleistungen von und zu anderen Universitäten. So müssen die Studierenden bereits ab dem ersten Semester in Prüfungen Leistungspunkte nach dem europaweit anerkanntem European Credit Transfer System (ECTS) sammeln. Die abschließende Bachelorarbeit muss innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden. Ein auf den Bachelor-Abschluss aufbauender Master-Studiengang ist in Planung.

    Zudem wird der grundständige Diplom-Studiengang Journalistik, der 25 Jahre lang an der LMU angeboten wurde, am IfKW durch das Aufbaustudium "Magister Praktischer Journalismus" ersetzt. Dieser Magister verbindet die bewährte Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule mit einer dreisemestrigen Einführung in die wichtigsten Felder der Kommunikationswissenschaft. Für dieses Studium sind nur Bewerber mit einem bereits abgeschlossen Hochschulstudium zugelassen.

    - Promotionsstudiengang Museums- und Ausstellungswesen

    "Wie hängt man einen Van Gogh, wie präsentiert man eine Videoarbeit von Pipilotti Rist?" - Fragen, denen sich künftige Ausstellungsmacher stellen müssen. Antworten finden Kunsthistoriker im Promotionsstudiengang "Museums- und Ausstellungswesen", den das Institut für Kunstgeschichte der LMU gemeinsam mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Wintersemester 2003/2004 erneut anbietet. In drei Semestern sammeln Absolventen neben der Arbeit an ihrer Promotion praktische Erfahrungen in der Präsentation von Kunst in Ausstellungen und Museen. Im Mittelpunkt steht ein Oberseminar, in dem eine konkrete Ausstellung geplant und durchgeführt wird.

    Thema der in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen konzipierten nächsten Ausstellung ist "Die italienische Landschaft in Werken deutscher Künstler 1770 bis 1830". Die Schau wird im Frühjahr 2005 in der Neuen Pinakothek gezeigt. Erfolgreiches Ergebnis des ersten Promotionsstudiengangs ist die umfangreiche Ausstellung mit Werken des Historienmalers Carl Theodor von Piloty, die bis Ende Juli diesen Jahres in der Neuen Pinakothek zu sehen war.

    - Weg frei für Diplom-Juristen

    An der LMU dürfen Jura-Studenten, die ihr Studium zum Wintersemester 2003/2004 aufnehmen, nach dem erfolgreichen Ablegen des ersten Staatsexamens den Titel Diplom-Jurist führen. Mit diesem Titel wird die Leistung der Studierenden angemessen honoriert und ein aussagekräftiger Titel für die Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt geschaffen. Das gilt besonders für Juristen, die nicht mehr das Referendariat und das Zweite Juristische Staatsexamen absolvieren wollen. Gleichzeitig wird die Juristenausbildung von Anfang an stärker berufsfeldorientiert und fächerübergreifend sein. So wird auf die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und Fremdsprachenkompetenz mehr Gewicht gelegt. Universitäten, die die Neuerung anbieten wollen, müssen ihre Satzung entsprechend ändern und genehmigen lassen. (gra)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater, Politik, Recht
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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