idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.09.2018 09:48

46. Kongress der DGRh: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie ernennt drei Ehrenmitglieder

Anna Julia Voormann Geschäftsstelle der DGRh
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.

    Berlin/Mannheim – Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) ernennt im Rahmen ihres 46. Kongresses in Mannheim drei neue Ehrenmitglieder: Professor Dr. med. Peter Herzer aus München, Professor Dr. rer. nat. Fritz Melchers aus Berlin und Professor Dr. med. Monika Østensen aus Trondheim in Norwegen. Damit würdigt die Fachgesellschaft das langjährige fachliche Engagement und den großen persönlichen Einsatz der drei Forscherpersönlichkeiten für die Rheumatologie. Die Ehrung erfolgte am 19. September während der feierlichen Eröffnung des Kongresses am 19. September in Mannheim.

    Peter Herzer studierte an den Universitäten Mainz, Zürich und München Humanmedizin. Ende der 70er Jahre forschte er in Mainz mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ab 1978 war Herzer am Universitätsklinikum München ärztlich und wissenschaftlich tätig, um sich 1993 mit einer Praxis für Innere Medizin und Rheumatologie dort niederzulassen. Im Jahr 1985 erlangte er die Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie. Wissenschaftlich publizierte Herzer insbesondere über Kollagenosen, infektbedingte Arthritiden und Lyme-Borreliose. Für seine Fortbildungs- und Gutachtertätigkeit auf dem Gebiet der Lyme-Borreliose wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seit 2016 behandelt er im interdisziplinären Medizinischen Versorgungszentrum „MEDICOVER“ München.

    „Peter Herzers beständigem Einsatz für die Rheumatologie in Deutschland verdankt die DGRh Impulse auf vielen Gebieten“, betont Laudator Professor Dr. med. Klaus Krüger, Sprecher der Kommission Pharmakotherapie der DGRh aus München. Eine ganz besondere Rolle spielte er demnach als Pionier auf dem Gebiet der Borreliose-Forschung: „Die Bedeutung der Erkrankung erkannte er bereits, als diese noch weitgehend unbekannt und unerforscht war, seine Untersuchungen brachten ihm frühzeitig weltweite Anerkennung“, so Krüger. Bei allem Engagement in der Forschung stünde für Peter Herzer jedoch immer die unmittelbare Arbeit mit dem Patienten im Mittelpunkt seines Wirkens.

    Der Chemiker, Biochemiker und Genetiker Professor Dr. rer. nat. Fritz Melchers studierte und promovierte an der Universität zu Köln und habilitierte sich in Freiburg. Nach drei Jahren Postdoc-Forschung am Salk Institute in La Jolla, California, gründete er eine Gruppe zur Erforschung der Antikörpersynthese am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Ab 1981 leitete Melchers für 20 Jahre das Basel Institut für Immunologie in der Schweiz. Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Karriere steht die Analyse der Entwicklung von B-Zellen und ihrer Bedeutung in physiologischen und pathophysiologischen Zusammenhängen. Sein tiefes Interesse an klinisch-immunologischen Problemen widerspiegelt seine Rolle als ein Gründungsvater des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ). „Seine international hoch anerkannten Forschungsergebnisse haben es ermöglicht, die Entwicklung von B-Zellen und die Bildung von Antikörpern in all ihren Facetten zu erkennen, nicht zuletzt im Bereich von Autoimmunerkrankungen, Leukämien und Lymphomen“, sagt Laudator Professor Dr. med. Jochen Kalden, Rheumatologe aus Erlangen und selbst Ehrenmitglied der DGRh. Als Senior Research Group Leader kehrte Melchers 2003 nach Berlin zurück an das Max-Planck-Institut für Infektiologie, um dort Lymphozytenentwicklung zu untersuchen. Seit 2017 ist diese Forschergruppe im DRFZ angesiedelt. Melchers trägt Ehrentitel mehrerer Universitäten und ist Ehrenmitglied vieler immunologischer Fachgesellschaften weltweit.

    Auch bei Professor Monika Østensen spiegelt ihre Vita die umfassende Expertise und Begeisterung für ihren fachlichen Schwerpunkt wider, meint Laudatorin Privatdozentin Dr. med. Rebecca Fischer-Betz: „Monika Østensen hat durch ihre internationale Forschung und insbesondere durch ihren stetigen Einsatz, das Wissen zur Sicherheit von Antirheumatika in der Schwangerschaft und Stillzeit zu optimieren und in die Klinik zu integrieren entscheidend dazu beigetragen, dass sich viele Frauen mit rheumatischen Erkrankungen heute ihre Familienplanung erfüllen können.“, sagt die Leiterin der Schwangerschaftsambulanz und Stellvertretende Leiterin der Poliklinik für Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

    Monika Østensen studierte in Freiburg und absolvierte ihre Facharztausbildung in Tromsö, Norwegen. Von 1991 bis 1999 leitete Østensen den Bereich Rheumatologie am Universitätsklinikum in Trondheim. Den Schwerpunkt ihrer Forschung bilden die Effekte einer Schwangerschaft auf rheumatisch-entzündliche Erkrankungen, deren Immunologie und die Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit. Für die Erforschung und eine bessere Versorgung dieser Patientinnen baute sie in Norwegen ein Zentrum für Müttergesundheit auf. Anschließend gründete sie ein ebensolches Zentrum am Universitätsklinikum Bern in der Schweiz, das sie bis 2009 leitete. Unter ihrer Leitung wurden 2016 die EULAR-Empfehlungen zur antirheumatischen Therapie in der Schwangerschaft erstellt. Als wissenschaftliche Beraterin ist sie heute am Universitätsklinikum Trondheim und am Sorlandet Krankenhaus in Norwegen tätig.

    Professor Østensen ist die fünfte Frau unter mittlerweile rund 60 Ehrenmitgliedern der DGRh. Für das Engagement ihrer Ehrenmitglieder bedankt sich die Fachgesellschaft unter anderem mit freiem Zugang zum Kongress. Mit mehr als 1.400 Mitgliedern ist die DGRh im Bereich der Rheumatologie die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland. Sie repräsentiert seit 90 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig zum Nutzen der Allgemeinheit ohne dabei wirt¬schaftliche Ziele zu verfolgen.


    Weitere Informationen:

    https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen/2018/Pre...


    Bilder

    Prof. Peter Herzer, München
    Prof. Peter Herzer, München
    privat
    None

    Prof. Fritz Melchers, Berlin
    Prof. Fritz Melchers, Berlin
    privat
    None


    Anhang
    attachment icon Prof. Monika Oestensen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Peter Herzer, München


    Zum Download

    x

    Prof. Fritz Melchers, Berlin


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).