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20.09.2018 12:52

Die drei größten Herausforderungen für Unternehmen, die digitale Talente nutzen wollen

Ulrike Schwarzberg Corporate Communications and Marketing
European School of Management and Technology (ESMT)

    Unternehmen müssten drei große Schwierigkeiten meistern, um digital affine Mitarbeiter im Team zu integrieren, so Linus Dahlander, Associate Professor of Strategy an der ESMT Berlin. Unternehmen sind zunehmend erfolgreich bei der Gewinnung, Ausbildung und Bindung neuer Talente, aber viele von ihnen integrieren diese Personen nicht in das Kerngeschäft.

    Linus Dahlander untersuchte zusammen mit seinem Kollegen Martin Wallin, Head of Entrepreneurship and Innovation an der Chalmers University of Technology, wie zwölf Industrieunternehmen in Deutschland und Skandinavien versuchen, die digitalen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Sie identifizierten drei Hauptherausforderungen:

    1 – Integrieren der separaten digitalen Einheit in den traditionellen Teil des Unternehmens

    Linus Dahlander sagt: „Viele Unternehmen schaffen neue separate Einheiten, um ihre Expertise im Bereich Digitales zu verbessern. StoraEnso, ein 1288 gegründete Zellstoff- und Papierunternehmen, das als das älteste bestehende Unternehmen der Welt gilt, verfügt beispielsweise über ein digitales „Accelerator“-Programm. Diese Einheiten befinden sich aber oft außerhalb der Unternehmen in den Innenstädten und haben eine andere Unternehmenskultur und Managementtechnik als ihre Muttergesellschaften.“

    „Eine ernsthafte Herausforderung besteht darin, neue Talente in das Kerngeschäft zu integrieren, wenn diese Mitarbeiter in einiger Entfernung vom Unternehmen arbeiten. Beispielsweise sehen sie möglicherweise nicht, wie der von ihnen programmierte Code mit dem Kernprogramm und der Strategie des Unternehmens interagiert. Denn es gibt oft niemanden, der für die Integration der digitalen Talente in die Muttergesellschaft verantwortlich ist. Dann liegt die Aufgabe bei Führungskräften, die aber eigentlich keine Zeit dafür haben“, so Linus Dahlander.

    2 - Nutzen neuer digitaler Fähigkeiten in der gesamten Belegschaft

    Linus Dahlander erklärt: „Unternehmen beeilen sich oft, interne Mitarbeiter in neuartigen digitalen und datenwissenschaftlichen Tools auszubilden. Ein traditionelles schwedisches Stahlunternehmen, mit dem wir zusammenarbeiteten, führte bei einer jüngeren Generation von Walzwerksbetreibern ein Training ein, um eine stärker digitale Denkweise zu fördern. Dies führte zu einer verbesserten Produktionseffizienz, weniger Qualitätsschwankungen und einer schnelleren Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Doch trotz dieser Ergebnisse gab es keinen Rahmen, in dem sich dieses Training in der gesamten Organisation entfalten konnte, was bedeutet, dass diese digitale Initiative nur lokal erfolgreich war - ein häufiger Fehler, vor dem sich die Unternehmen schützen müssen.“

    3 - Bottom-up-Initiativen wie Vorschlagsboxen oder Brainstorming-Sitzungen bis zum Ende bringen

    Linus Dahlander schildert: „Einige Unternehmen wollen interne digitale Talente durch Bottom-up-Initiativen identifizieren, aber in den meisten Fällen engagieren sich die Mitarbeiter nicht. Oft fehlt das Bewusstsein, wie wichtig digitale Kompetenzen sind, wie das Unternehmen diese gewinnen will und welche Vorteile für die Mitarbeiter entstehen. Diese Punkte müssen von Führungskräften klar benannt werden. Ohne diese Kommunikation werden nur wenige Mitarbeiter motiviert sein, sich zu engagieren. Die digitale Transformation ist eine tief verwurzelte unternehmerische Herausforderung, die mehr umfasst als nur die Einführung neuer Technologien. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen über die Gewinnung, Ausbildung und Bindung von digitalen Talenten hinausgehen und diese Personen in die Kerngeschäftsprozesse integrieren.“

    Pressekontakt
    Ulrike Schwarzberg, +49 (0)30 21231-1066, ulrike.schwarzberg@esmt.org
    Martha Ihlbrock, +49 (0)30 21231-1043, martha.ihlbrock@esmt.org

    Über die ESMT Berlin
    Die ESMT Berlin ist eine internationale, forschungsorientierte Hochschule (Business School) mit Promotionsrecht, die von 25 führenden globalen Unternehmen und Verbänden gegründet wurde. Sie bietet englischsprachige Vollzeit- und berufsbegleitende Executive MBA-Studiengänge, einen Master in Management-Studiengang sowie Managementweiterbildung auf Englisch und Deutsch an. Die ESMT konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Leadership, Innovation und Analytics. Die Professoren der ESMT veröffentlichen in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften. Zusätzlich stellt unsere Hochschule eine interdisziplinäre Plattform für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dar. Der Hauptsitz befindet sich in Berlin mit einem zweiten Standort in Schloss Gracht bei Köln und einer Niederlassung in Schanghai, China. Die ESMT ist eine staatlich anerkannte, private wissenschaftliche Hochschule und ist von AACSB, AMBA, EQUIS und FIBAA akkreditiert. http://www.esmt.org


    Originalpublikation:

    https://hbr.org/2018/07/the-barriers-to-recruiting-and-employing-digital-talent


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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