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21.09.2018 10:14

Die Entstehung des Lebens in einer Waschmaschine

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Universität Jena belegt Rang 2 beim „Einstein-Slam“ 2018

    Man gebe ein paar hundert Lego-Steine in eine Waschmaschine, gern zu mehreren in Socken eingeknotet, und starte ein normales Waschprogramm. Am Ende erhält man saubere Lego-Steine, von denen sich etliche auf rätselhafte Weise selbst zusammengesetzt haben. Wie sich dieser mysteriöse Effekt erklären lässt und was er mit der Sandwich-Theorie von der Entstehung des Lebens auf der Erde zu tun hat, das erläuterte Prof. Dr. Ingo Althöfer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) beim „Einstein-Slam“ am 20. September in Dortmund. Der Vortrag „Lego-Steine in der Waschmaschine“ brachte Althöfer den 2. Platz ein.

    Prof. Althöfer vom Lehrstuhl für Mathematische Optimierung sieht sich selbst mit seinen 57 Jahren als „Dinosaurier“ in der Science-Slam-Szene: „Dort treten ja meist junge Promovenden auf, die über ihre gerade fertiggestellte Doktorarbeit erzählen.“ Etliche Slammer reisten sogar mit einem Standardprogramm von Auftritt zu Auftritt. Den „Dinosaurier“ bringt das indes nicht aus der Ruhe: Ingo Althöfer nahm 2015 erstmals am „Einstein-Slam“ teil, damals in Jena, und gewann ihn mit „Roulette mit Physik“ prompt. Im Jahr darauf in Ulm als Titelverteidiger gestartet, sprang Platz 3 heraus, Althöfers Thema: „Physik und Mathematik von Highheels.“

    Lego in der Waschmaschine

    Nun also Lego in der Waschmaschine. Ingo Althöfer sagt, es sei durchaus üblich, die Steine per Maschine zu waschen. Erstaunlicherweise fügen sich dabei immer wieder Steine zusammen. Am besten sei es, ein paar Grundplatten mit in die Wäsche zu geben. Zudem sollten die Steine nicht neu sein und nicht zu alt: „Am besten fügen sich gebrauchte Steine zusammen, die noch nicht ausgeschlagen sind!“ Die schönsten dieser Zufallsprodukte nimmt Prof. Althöfer in seine Sammlung auf. Sie erhalten sogar Namen. Eines heißt „Emiele“, mit einem dezenten Hinweis auf die Waschmaschine, die es erzeugt hat. Auf der Dortmunder Slam-Bühne präsentierte Ingo Althöfer tatsächlich eine Reisewaschmaschine, die jedoch nicht in Betrieb war. Er schlug in seinem Vortrag einen kühnen Bogen von den Lego-Gebilden aus der Maschine hin zur Ur-Sandwich-Theorie, wonach sich das Leben aus einzelnen Bausteinen zwischen dünnen Mineralschichten gebildet hat, unter Hinzugabe von Energie. Im Fall von „Emiele“ lieferte die Waschmaschinentrommel die nötige Energie, bei der Sandwich-These ist es die Kraft von Meereswellen am Spülsaum einer Küste. Doch egal welche Energiequelle die entscheidende war, für Ingo Althöfer hat sich die Reise nach Dortmund gelohnt, auch wenn am Ende der „Science-Slam-Profi“ Johannes Hinrich von Borstel mit dem Thema „Herzrasen kann man nicht mähen" den ersten Platz errang.

    „Einstein-Slam“

    Der „Einstein-Slam“ wird immer zu den „Highlights der Physik“ ausgetragen, die von der „Jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ angeboten werden. Ziel der Veranstaltung ist es, für das Fach Physik zu werben. Um am „Einstein-Slam“ teilnehmen zu können, müssen die Teilnehmenden ihre Verbundenheit zum Fach nachweisen. Bei Prof. Althöfer genügte es, den Besuch mehrerer Vorlesungen während seines Studiums zu belegen. Einen Abschluss hat er in Physik nie gemacht. Den Sieger des Science-Slams winkt übrigens vor allem der Ruhm: Sie erhalten eine kleine Einstein-Büste und ihre Reisespesen erstattet.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ingo Althöfer
    Institut für Mathematik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946210
    E-Mail: ingo.althoefer[at]uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Ingo Althöfer errang den 2. Platz beim diesjährigen „Einstein-Slam“ mit einem Vortrag über Lego-Steine – die abgebbildete Lego-Kreation ist aber nicht in der Waschmaschine entstanden.
    Prof. Dr. Ingo Althöfer errang den 2. Platz beim diesjährigen „Einstein-Slam“ mit einem Vortrag über ...
    (Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ingo Althöfer errang den 2. Platz beim diesjährigen „Einstein-Slam“ mit einem Vortrag über Lego-Steine – die abgebbildete Lego-Kreation ist aber nicht in der Waschmaschine entstanden.


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