Der Austausch über Best-Practice-Beispiele, Forschungsthemen und Geschäftsmodelle stand beim Forum Additive Fertigung am 12. September 2018 in Hannover im Mittelpunkt. Eingeladen von Niedersachen ADDITIV – Zentrum für Additive Fertigung nahmen 90 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Antworten auf die Fragen „wann lohnt sich 3D-Druck?“ und „was sollten KMU beim Einstieg beachten?“ mit.
„Niedersachsen ADDITIV will die Additive Fertigung in die KMU bringen, Unternehmen vernetzen und mit der Forschung zusammenbringen“, brachte Dr.-Ing. Stefan Kaierle, geschäftsführender Vorstand des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH) und Leiter des Projekts Niedersachsen ADDITIV die Ziele des Zentrums auf den Punkt. Dr. Niels Kämpny, Abteilungsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, betonte in seinem Grußwort, dass Niedersachsen ADDITIV ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierungsstrategie des Landes sei.
Additive Verfahren ermöglichen nicht nur ressourcen-schonendere Fertigungsprozesse, sondern auch neue und verbesserte Funktionen für verschiedenste Produkte, die auf der Erde und sogar im Weltraum zum Einsatz kommen. Bei Grabungen auf dem Mars verhindert beispielsweise eine gedruckte Verschleißschutzschicht aus Titan-Nitrit, dass abgeplatztes Material vom Bohrer die Analyse verfälscht.
Additive Fertigung hält Züge am Fahren
Irdische Anwendungen mit klaren Vorzügen gegenüber konventionellen Verfahren sind unter anderem pünktlichere Züge. „Dank Additiver Fertigung standen 100 E-Loks nicht still, da die Ersatzteile schnell geliefert werden konnten“, berichtete Dr.-Ing. Tina Schlingmann, Senior Referent Technik Gesamtsystem Bahn bei der Deutsche Bahn AG. Aus Sicht der Anwender bilden die Automatisierung, die Qualitätssicherung und die Reproduzierbarkeit zurzeit noch die größten Hürden auf dem Weg zur Additiven Serienfertigung. Hier sind die Forscher und die Hersteller gefragt, Lösungen zu entwickeln. Neue druckbare Materialien und vor allem mehr Nachwuchskräfte sind für die Hersteller von 3D-Druckanlagen wünschenswert.
Tipps und Empfehlungen für KMU
„KMU sagen mir oft, sie hätten keine Zeit sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Das ist ein gefährlicher Ansatz. Die Unternehmen sollten ermitteln, was die Technologie für sie bedeutet und sich darauf vorbereiten“, rät Wolfgang Bülow von der Bionic Production AG. Zum Einstieg ist es sinnvoll, den 3D-Druck über Dienstleister zu testen. Sind die Ergebnisse überzeugend, kann in eigene Anlagen investiert werden. Damit am Ende die Qualität der gedruckten Teile stimmt, braucht es gut geschultes Personal. Doch erfahrene Fachkräfte für die 3D-Druck-gerechte Konstruktion, Fertigung und Produktion sind rar. Eine Alternative können Nachwuchskräfte von der Hochschule oder bestehende Mitarbeiter sein, die das Unternehmen durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen gezielt für die Additive Fertigung qualifiziert.
Unternehmen, die an der Additiven Fertigung interessiert sind oder diese bereits einsetzen, bietet das breit gefächerte Veranstaltungsangebot von Niedersachsen ADDITIV die Möglichkeit, sich zu informieren, zu vernetzen und gezielt Knowhow aufzubauen. Alle Veranstaltungstermine im Überblick: www.niedersachsen-additiv.de/de/termine/.
Dr. Niels Kämpny (Mitte) vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digit ...
Foto: LZH
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Mit kompetenten Druckdienstleistern einfach anfangen“, motiviert Dr.-Ing. Tina Schlingmann von der D ...
Foto: LZH
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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