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25.09.2018 09:38

Welttourismustag: Die Bedeutung der digitalen Transformation für den Tourismus

Melanie Hahn Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Fresenius

    Am 27. September ist Welttourismustag. Ins Leben gerufen wurde er 1980 von der Welttourismusorganisation UNWTO. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Tourismus und die digitale Transformation“ und findet in Budapest statt. Digitale Innovationen stellen einen wichtigen Lösungsansatz dar, um die wachsenden Touristenzahlen und den Wunsch nach einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus zu vereinen, so die UNWTO. Welche Folgen die fortschreitende Digitalisierung haben kann, erklärt Prof. Dr. Alexander Hermenau, Tourismusexperte und Professor an der Hochschule Fresenius in Hamburg.

    Die Tourismusbranche boomt: Laut dem Deutschen Tourismusverband (DTV) waren die Ausgaben für Reisen im Jahr 2017 so hoch wie nie zuvor. So investierten die Deutschen rund 290 Milliarden Euro in ihren Urlaub. Auch weltweit erfreut sich das Reisen einer steigenden Beliebtheit: Rund 1,3 Milliarden Menschen packten laut UNWTO im vergangenen Jahr ihre Koffer.

    „Dieser Trend ist für die Tourismusbranche sehr erfreulich. Es gibt viele Entwicklungen, die das Reisen angenehmer und vielfältiger machen und einer immer breiteren Bevölkerungsschicht eröffnen. Der Globus wird mehr und mehr zu einem weltweiten Wohnzimmer. Dies ist vor allem dem Fortschritt in der Telekommunikation, der Mobilität und der Informationstechnologie zu verdanken“, so Prof. Dr. Alexander Hermenau. Es sei zu begrüßen, dass in Budapest darüber nachgedacht wird, den Welttourismus durch digitale Möglichkeiten weiter zu verbessern. Die digitale Transformation führt wirtschaftlich bereits zu vielen Vorteilen für Unternehmen, die als Leistungsträger in der Branche agieren. Unter anderem durch die Automatisierung und Robotisierung von Prozessen können Unternehmen höchst kosteneffizient wirtschaften. So setzen beispielsweise Hotels verstärkt Assistenzsysteme ein, wie automatische Check-in- und Check-out-Systeme. Durch sie kann der Gast schon vor seiner eigentlichen Ankunft im Hotel online über das Smartphone einchecken. Beim Check-in über das Smartphone erhält der Gast per Mail einen QR-Code, mit dem er an einer automatischen Schlüsselausgabe seinen Zimmerschlüssel eigenständig in Empfang nehmen kann. Auch Künstliche Intelligenz kommt vermehrt zum Einsatz unter anderem auch virtuell in Form von Chatbots, an die Gäste immer selbstverständlicher ihre Fragen richten können.

    Bei der digitalen Transformation sei aber auch der Bumerang-Effekt zu berücksichtigen, gibt Hermenau zu Bedenken. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen immer häufiger kostengünstig reisen können, trage nicht nur zu erheblichen Umweltbelastungen bei, sondern führe auch zur Überforderung vieler Destinationen. In beliebten Städten wie Venedig, Barcelona oder Amsterdam sind die Touristenzahlen in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Die Folgen: Sowohl die Lebensqualität der Einheimischen als auch die Qualität des touristischen Erlebnisses haben sich deutlich verschlechtert. „Es kommt zu Schäden an Kultur und Natur, die teils nicht mehr rückgängig zu machen sind“, so Hermenau. „Over-Tourism“ nennt man das Phänomen überfüllter Destinationen. Die digitale Kommunikation hat auch dazu beigetragen. So ist das Smartphone ein ständiger Reisebegleiter, der jedes Erlebnis, jede Sehenswürdigkeit festhält und zeitgleich mit anderen via Facebook, Instagram & Co teilt. Der einstige Geheimtipp wird so schnell einer breiten Masse zugänglich.

    „Der Technology Fix kann nicht die Antwort auf diese Probleme liefern“, urteilt der Tourismusexperte. Besonders sei eine geistige Transformation sowohl der Anbieter als auch der Reisenden für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus vonnöten. Auch auf politischer Ebene fordert Hermenau verbindliche Vorgaben zur Erreichung der Sustainable Development Goals. Nur dadurch könne der Weg zu einem signifikanten Wandel geebnet werden. „Gerade dem Tourismus sollte daran gelegen sein, sein ‚Produkt‘ – die Welt – zu erhalten und zu schützen“, mahnt Hermenau.


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-fresenius.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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