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10.10.2003 13:25

Rezeptfreie Schmerzmittel: Lieber keine Kombinationspräparate

Meike Drießen Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

    Wer in der Apotheke rezeptfreie Schmerzmittel kauft, sollte genau darauf achten, welche Wirkstoffe sie enthalten: Kombinationspräparate mit Koffein, die unter den meistverkauften rangieren und intensiv beworben werden, führen auf Dauer zur Gewöhnung und können unangenehme Spätfolgen haben, warnen Experten beim Deutschen Schmerzkongress 2003 in Münster.

    Münster, Deutscher Schmerzkongress, 10. Oktober 2003

    Schmerztherapie in Eigenregie
    Gefahren rezeptfreier Schmerzmittel nicht unterschätzen

    Wer in der Apotheke rezeptfreie Schmerzmittel kauft, sollte genau darauf achten, welche Wirkstoffe sie enthalten: Kombinationspräparate mit Koffein, die unter den meistverkauften rangieren und intensiv beworben werden, führen auf Dauer zur Gewöhnung und können unangenehme Spätfolgen haben, warnen Experten beim Deutschen Schmerzkongress 2003 in Münster.

    Lieber keine Koffein-haltigen Kombinationspräparate

    Schmerztherapie findet in Deutschland meistens in Eigenregie statt: Von den 162 Millionen Packungen Schmerzmitteln, die 2002 verkauft wurden, waren 80,4 Prozent nicht verschreibungspflichtig. Aber rezeptfrei heißt nicht risikofrei: Unter den zehn meistverkauften Medikamenten finden sich immerhin zwei Koffein-haltige Kombinationspräparate, an die sich der Körper schnell gewöhnt. Auf Dauer drohen Spätfolgen wie z. B. Koffein-Entzugskopfschmerz. Den bekommt man dann auch nicht mehr ohne Arzt in den Griff. "Die Kosten für eine Entwöhnungstherapie sind beträchtlich: Sie werden auf rund 200 bis 300 Millionen Euro jährlich geschätzt", so Prof. Dr. Gerd Glaeske von Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen. Er fordert daher, solche Kombinationspräparate zum Schutz der Patienten von der Werbung auszuschließen, sie der Rezeptpflicht zu unterstellen oder vom Markt zu nehmen. "Für die Selbstmedikation sind diese Medikamente überflüssig."

    Ansprechpartner

    Prof. Dr. Gerd Glaeske, Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, Parkallee 39, 28209 Bremen, Tel.: 0421/218-4362, Fax: 0421/218-7540, E-Mail: gglaeske@zes.uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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