Rudolph Pichlmayr Preis an Dr. med. Holger Hackstein vom Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin
Der mit 10.000 Euro dotierte Rudolph Pichlmayr Preis wurde im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft an Dr. med. Holger Hackstein, Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (Leiter: Prof. Dr. med. Gregor Bein), verliehen. Dr. Hackstein wird seit vier Jahren durch die Stiftung Hämotherapie-Forschung, Bonn, gefördert, die zunächst einen 2 1/2 jährigen Forschungsaufenthalt am Starzl Transplantation Institute, Pittsburgh, USA (Leiter: Prof. Dr. Angus Thomson) und anschließend den Aufbau einer Arbeitsgruppe in Gießen förderte. Die Verleihung des Preises erfolgte in Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Arbeit zum Thema: "Pharmakologische Manipulation dendritischer Zellen: Identifikation neuer, unbekannter Wirkungen immunsuppressiver Medikamente".
Die Entwicklung immunsuppressiver Medikamente hat den klinischen Erfolg der Transplantationsmedizin revolutioniert. Das Verständnis dieser Medikamente hat sich dabei traditionell auf Lymphozyten als Hauptangriffszellen des Immunsystems konzentriert. Seit mehreren Jahren ist jedoch bekannt, dass die Funktion der Lymphozyten in einzigartiger Weise durch spezialisierte Zellen, die sog. dendritischen Zellen, gesteuert wird. Diese Erkenntnis hat großes Interesse an der pharmakologischen Manipulation dendritischer Zellen geweckt.
Die eingereichten wissenschaftlichen Ergebnisse belegen, dass die immunsuppressiven Substanzen Rapamycin und Sanglifehrin A die Aktivierung dieser dendritischen Zellen in charakteristischer Weise verändern. In zwei Publikationen konnten Dr. Hackstein und Mitarbeiter belegen, dass das Immunsuppressivum Rapamycin, das seit 2001 in Deutschland zur Behandlung der Organabstoßung nach Transplantation zugelassen ist, die Antigenaufnahme und Aktivierung dendritischer Zellen unterdrückt. In einer weiteren Studie untersuchte die Arbeitsgruppe die Substanz Sanglifehrin A. Sanglifehrin A ist ein neues Immunsuppressivum mit unbekanntem Wirkungsmechanismus, das in der Literatur erstmals 1999 beschrieben wurde und bisher nur im Labor beforscht wird. Hier entdeckte die Arbeitsgruppe, dass Sanglifehrin A die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe (Zytokine) in dendritischen Zellen mit hoher Selektivität blockiert.
Diese Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Funktionsweise immunsuppressiver Medikamente und helfen möglicherweise bei der Entwicklung neuer Medikamente, die Immunantworten bereits im Anfangsstadium beeinflussen können. Darüber hinaus ergeben sich aus den Arbeiten neue Erkenntnisse für den klinischen Einsatz und die Kombination verschiedener immunsuppressiver Medikamente.
Kontakt:
Dr. med. Holger Hackstein
Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin
Universitätsklinikum Gießen
Langhansstr. 7
35385 Gießen
Tel.: 0641/99-41500
e-mail: Holger.Hackstein@immunologie.med.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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