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16.02.1998 00:00

PPS-Systeme

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Systeme zur Produktionsplanung und -steuerung: Seit 40 Jahren genutzt, immer wieder verbessert und immer noch ein Dilemma? Neues Buch aus dem Institut Arbeit und Technik bringt Ergebnisse eines von der Volkswagen-Stiftung gefoerderten Projekts zur "Interaktion zwischen Technikherstellern und -anwendern am Beispiel von PPS"

    Systeme zur Produktionsplanung und -steuerung (PPS) sind eigentlich nichts Neues. Bereits in den 60er Jahren wurde die elektronische Datenverarbeitung kommerziell in der Materialwirtschaft eingesetzt, inzwischen laesst sich der gesamte Planungsprozess - von der Beschaffung ueber Kapazitaets- und Produktionsplanung bis zur Lieferung ueber PPS-Systeme bewaeltigen. Doch der tatsaechliche Nutzen von PPS steht oft in keinem Verhaeltnis zum Aufwand der Einfuehrung und Kosten ihrer Nutzung, weil haeufig die Problemloesungen, die die Hersteller anbieten, den Anforderungen der Anwender zu wenig entsprechen, ueberdimensioniert und wenig praxistauglich sind.

    Die Ursachen dieser Schwierigkeiten untersucht das jetzt im Hampp-Verlag erschienene Buch "Wandel der Leitbilder zur Entwicklung und Nutzung von PPS-Systemen". Herausgeberin Irene Maucher, Wissenschaftlerin in der Abteilung Produktionssysteme am Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen), analysiert die PPS-Entwicklung im Zeitverlauf und rekonstruiert anhand der jeweiligen Problemlagen und Leitbilder der Akteure die verschiedenen PPS-System-Generationen. So haben sich die hochgesteckten Erwartungen der 80er Jahre, PPS-Systeme als umfassende Planungs- und Steuerungssysteme fuer alle betrieblichen Ebenen nutzen zu koennen, in der Praxis nicht erfuellt.Sie scheiterten an der Unkalkulierbarkeit praktisch nicht vorhersehbarer Probleme, die Unternehmen konnten auf sich aendernde Markt- und Wettbewerbsbedingungen nicht flexibel genug reagieren. Bei den PPS-Systemen der naechsten Generation spielen deshalb menschlicher Sachverstand und organisatorische Dezentralisierung eine zunehmend groessere Rolle, erwartet die Wissenschaftlerin.

    PPS-Systeme sind mit der Organsiation des Unternehmens engstens verwoben. Ihre Funktionen und Datenstrukturen muessen sich nicht nur an jeweils besondere organisatorische Gegebenheiten anpassen, sondern auch mit der Fortentwicklung des Unternehmens leicht veraendern lassen. Einsatz, Gestaltung und Aneignung von Technik muessen die kreativen Faehigkeiten , das Erfahrungswissen und die Qualifikation der Mitarbeiter beruecksichtigen. Um die Probleme der Entwicklung und Nutzung von PPS-Systemen zu ueberwinden, muessen die Nutzer staerker einbezogen, das Zusammenspiel von Technikherstellern und -anwendern verbessert werden.

    Das Buch enthaelt die Ergebnisse eines von 1993 bis 1996 am Institut Arbeit und Technik bearbeiteten und von der Volkswagen-Stiftung gefoerderten Forschungsprojekts zur "Interaktion zwischen Technikherstellern und Technikanwendern am Beispiel von Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen". Einen zusammenfassenden Ueberblick ueber die Etappen der PPS-Entwicklung und Anforderungen an kuenftige Systeme liefert der Buchbeitrag "PPS - ein oft wirkungsloses Wundermittel" von Dr. Peter Broedner, Leiter der Abteilung Produktionssysteme am IAT. In den Artikeln von Irene Maucher werden Konzepte, Schwachstellen und Alternativen der verschiedenen PPS-Generationen behandelt, Programmiersprachen und ihre Verbreitung in PPS-Systemen, Leitbilder zur Gestaltung von Informations- und Kommunikationssystemen, Anwenderanforderungen und Vermarktungsstrategieen ausfuehrlich diskutiert. Die IAT-Wissenschaftlerin Dorit Jaeger befasst sich mit dem Einfluss von Innovationsleitbildern auf die Technikgenese bei PPS-Systemen.

    Irene Maucher (Hg.): Wandel der Leitbilder zur Entwicklung und Nutzung von PPS-Systemen, Arbeit und Technik Bd. 10, Rainer Hampp Verlag, Muenchen und Mering 1998.

    Rezensionsexemplare des Buches erhalten Sie ueber den Rainer Hampp Verlag, Meringerzellerstr. 16 86416 Mering Fax: 0 82 33-3 07 55

    Fuer weitere Fragen steht Ihnen zur Verfuegung: Irene Maucher Durchwahl: 1707-287 Pressereferentin Claudia Braczko, Institut Arbeit und Technik Munscheidstrasse 14 45886 Gelsenkirchen, Tel.: +49-209/1707-176 Fax: +49-209/1707-110 E-Mail: braczko@iatge.de WWW: http://iat-info.iatge.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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