Die Logistikbranche wird von neuen und kommenden Kommunikationsstandards wie 5G, LPWAN und digitalen Technologien stark profitieren. Unternehmen können durch den Einsatz moderner Entwicklungen sogar Investitionen sparen. Das Fraunhofer IFF stellt auf dem Deutschen Logistik Kongress 2018 in Berlin Beispiele für die neuen Technologien vor.
Kostengünstige Palettenüberwachung im Internet of Things
Jederzeit wissen, wo welche Palette ist - diesen Wunsch können sich Logistikunternehmen, Dienstleister und Handel jetzt erfüllen. Das Fraunhofer IFF hat gemeinsam mit den Partnern Cabka_IPS, Telent GmbH und der metraTec GmbH eine vergleichsweise kostengünstige, intelligente Palette entwickelt. Herzstück der neuen Palette ist ein integriertes Funk- und Sensormodul, mit dem sie zum Teil des Internet-of-Things (IoT) wird. Unternehmen erhalten einen permanenten Überblick über ihren Standort, Bewegungen und auch Beanspruchung und Zustand der Ladung. Die IoT-Palette vereint dafür verschiedene Funktionalitäten der Sensordatenerfassung, Analyse und Kommunikation auf einem logistischen Ladungsträger, die flexibel miteinander kombinierbar sind. Auf diesem Weg können Frachttransporte in der Logistik transparent und sicher gemacht werden. Als wichtiges Element datengetriebener Mehrwertdienste im Internet der Dinge werden kritische Lieferungen besser abgesichert und gesteuert, Umlaufzeiten für Palettenpools minimiert und die Grundlagen zur Gestaltung offener Palettenpools für hochwertige wiederverwendbare Kunststoffpaletten geschaffen. Ein Vorläufermodell der Palette ist bereits in Stückzahlen von über zwei Millionen im täglichen Einsatz.
Basis der intelligenten Ladungsträger ist der wichtige Kommunikations-Uplink zur IoT-Cloud über LPWAN (Low Power Wide Area Network), eine neue, energiesparsame Weiterverkehrsnetz-Technologie. Diese erlaubt die sehr kostengünstige Kommunikation von kleinen Datenraten über viele Jahre.
»Mit den neuen digitalen und Kommunikationstechnologien wie LPWAN beginnt auch für die Logistikbranche ein neues Zeitalter. Die zu erwartenden Anwendungen werden Unternehmen neue Impulse geben und interessante Geschäftsmodelle eröffnen. Das Ziel ist ganz klar das Herstellen von mehr Sicherheit, Transparenz und Effizienz sowie das Einsparen von Kosten«, sagt Professor Michael Schenk, Leiter des Fraunhofer IFF. »Davon profitieren sowohl die Unternehmen als auch ihre Kunden.«
Die Technik ist nicht auf Paletten beschränkt, sondern in beliebigen Betriebsmitteln, etwa beim Management in großen Lagern oder von Transportbehältern auf Warenumschlagplätzen wie Flughäfen, einsetzbar. Die DHL und das Fraunhofer IFF testen die Funktionalitäten seit Kurzem auf dem DHL-Air Cargo Hub am Flughafen Leipzig/Halle. Mit Hilfe der neuen Technik soll künftig das Management von Betriebsmitteln und Ladungsträgern auf dem Rollfeld optimiert werden.
Ohne Infrastruktur Fracht flexibel scannen
Für das Vermessen von Fracht auf solchen und ähnlichen Hubs, die über keine feste Infrastruktur für das Prozessmonitoring verfügen, haben die Forscher des Fraunhofer IFF flexibel einsetzbare Messdrohnen entwickelt. In Kombination mit einer autonomen, fahrbaren Startbasis ermöglichen sie das Scannen von Fracht direkt am Ort der Vereinnahmung, am Lagerort oder am Schadensort. Das System macht Vermessungen in bestimmten Situationen erst möglich, spart zusätzliche Transporte und die teure Installation fester Messinfrastrukturen, die zudem nicht für alle Varianten anfallender Objekte gleichzeitig geeignet sind. Besonders das Erfassen von problematischer Fracht, wie unregelmäßige Formen und Übergrößen, Sonderfracht oder Luftfrachtpaletten, die zu groß für herkömmliche Laserscanner sind, wird damit ermöglicht.
Die Vermessungseinheiten können flexibel Indoor wie Outdoor eingesetzt werden und sind damit nicht, wie sonst üblich, an räumliche und infrastrukturelle Vorbedingungen gebunden. Die Steuerung der Drohne erfolgt per Selbstortung. Ihre fahrbare Startbasis nutzt sie dafür als Referenzpunkt. Das macht ein funkbasiertes Lokalisierungssystem überflüssig. In sicherheitskritischen Umgebungen wird die Drohne zur Cable Drone und kabelgebunden gesteuert.
Auf dem diesjährigen Deutschen Logistik Kongress, vom 17. bis 19. Oktober 2018 in Berlin, stellt das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF diese und weitere neue Entwicklungen vor.
Prof. Dr.-Ing. Klaus Richter
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
Sandtorstr. 22
39106 Magdeburg
Kompetenzfeldleiter Materialflusstechnik und -systeme
Telefon +49 391/4090-420
E-Mail: klaus.richter@iff.fraunhofer.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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