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18.10.2018 11:59

Inklusiver Unterricht: lauter, diverser, aber nicht stressiger

Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln

    Eine Studie zeigt, dass LehrerInnen an inklusiven Schulen zwar objektiv stärker beansprucht werden, sich aber nicht belasteter fühlen.

    Die Arbeit an inklusiven Schulen stellt für Lehrerinnen und Lehrer eine ganz besondere Herausforderung dar, denn je heterogener eine Gruppe ist, desto komplizierter wird die Umsetzung eines Unterrichts, der den Bedürfnissen aller SchülerInnen gerecht wird. Mit einer Befragung haben das SportlehrerInnenausbildungszentrum der Deutschen Sporthochschule Köln und das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln nun nachgewiesen, dass die meisten Lehrkräfte gut mit den Besonderheiten der Inklusion umgehen können. Nicht einmal der Sportunterricht in inklusiven Klassen wird als besonders stark belastend wahrgenommen.

    Befragt wurden insgesamt 574 Lehrkräfte aus den Fachbereichen Sport, Englisch und Deutsch, die mehrheitlich angaben, dass messbare Belas-tungsfaktoren wie ein höherer Lärmpegel oder ein Mangel an Disziplin im inklusiven Unterricht häufiger auftreten, als in Schulen ohne Schüler mit zusätzlichem Förderbedarf. Auch die Heterogenität der Gruppen wird als Problematisch empfunden, Lehrkräfte in inklusiven Klassen sind demnach objektiv belasteter.

    Besonders Sportlehrerinnen und -lehrern fällt im Unterricht an inklusiven Schulen die erhöhte Lautstärke auf, dennoch zeigen die Sportlehrkräfte aber geringere Erschöpfungswerte als die befragten Englisch- und DeutschlehrerInnen. Daraus folgern die ForscherInnnen, dass die Umsetzung des Inklusionskonzeptes zwar eine vermehrte Belastung hinsichtlich der Disziplin und der Heterogenität der Klassen mit sich bringt, diese Belastungen werden aber nicht als höhere subjektive Beanspruchung empfunden. Die Lehrkräfte haben demnach das Gefühl mit den zusätzlichen Belastungen gut umgehen zu können, in allen Fächern.

    Entscheidend für das individuelle Belastungsempfinden ist weniger die Frage, ob Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf betreut werden müssen, als die persönliche Ressourcen der Lehrerinnen und Lehrer: ein guter Umgang mit Stress und schulbezogene Faktoren, wie der Grad der Autonomie bei Entscheidungen oder die Anerkennung durch Kollegen, Kolleginnen SchülerInnen oder Eltern. Für einen besseren Umgang mit Belastungen sollte demnach an der Stärkung dieser persönlichen Ressourcen gearbeitet werden.

    Die RheinEnergieStiftung förderte das Projekt mit insgesamt 45.000 Euro.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Britta Fischer
    Deutsche Sporthochschule Köln
    SportlehrerInnenausbildungs-zentrum
    Tel.: +49 221 4982-6167
    E-Mail: b.fischer@dshs-koeln.de

    Dr. Jan Springob
    Universität zu Köln
    Zentrum für LehrerInnenbildung
    Tel.: +49 221 470-1149
    E-Mail: ja.springob@uni-koeln.de


    Weitere Informationen:

    https://fis.dshs-koeln.de/portal/de/projects/was-macht-die-inklusion-mit-koelner...
    https://zfl.uni-koeln.de/belastungsempfinden-inklusiver-unterricht.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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