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22.10.2018 17:00

Eine Leihgabe für den Pariser Louvre

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Exponate aus den Antikensammlungen der Universität Jena sind auf dem Weg nach Paris

    Am heutigen Montag (22. Oktober) sind sieben Objekte aus der Antikensammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) auf die Reise nach Paris gegangen. Sorgsam verpackt, werden die Artefakte per Spezialspedition in den Louvre gebracht. Dort werden die Stücke ab dem 7. November in der Schau „Un rêve d'Italie – la collection du marquis Campana“ (Ein Traum von Italien – Die Sammlung des Marchese Campana) zu sehen sein.

    „Für uns ist es etwas Besonderes, diese Leihgaben an den Louvre zu geben“, sagt Dr. Dennis Graen, der Kustos der Antikensammlungen. Das herausragende Stück unter den Leihgaben ist die bemalte Amphore des Töpfers und Vasenmalers Sophilos aus Athen, die aus einem etruskischen Grab stammt und um das Jahr 580 vor Christus entstanden ist. Sophilos sei einer der ersten Künstler gewesen, der seine Werke signierte, sagt Dennis Graen.

    Weitere Stücke sind etruskische Keramiken, sogenannter Bucchero, darunter ein Räuchergefäß und eine Weinkanne. Ergänzt werden die Leihgaben für Paris durch drei weitere Exponate, die bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Jenaer Sammlung gehörten, jedoch in den 1980er Jahren in den Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gelangten. Eines der Exponate, der Gipsabguss einer Frauenbüste aus Etrurien, wird in Paris neben dem Original aus Terrakotta gezeigt werden.

    Die Pariser Schau vereint erneut große Teile der Sammlung von Giampietro Campana (1808-1880), einer schillernden Figur der Kunstszene im 19. Jahrhundert. Campana wurde schon in jungen Jahren Bankdirektor und trug eine der größten Antikensammlungen seiner Zeit zusammen, er finanzierte sogar selbst Ausgrabungen. Eine Schenkung an Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg bildete 1846 den Grundstock für das Archäologische Museum der Jenaer Universität. Im Gegenzug wurde Campana der Komturorden des Herzogtums Sachsen-Altenburg verliehen.

    Ein paar Jahre später verdüsterte sich der Himmel für Giampietro Campana. Seine Sammlung wurde verkauft, nachdem der Sammler 1858 wegen Veruntreuung angeklagt worden war. Campana hatte Geld seines Arbeitgebers verwendet, um seine Sammlung zu erweitern. Dafür wurde er zu zwanzig Jahren Festungshaft verurteilt; den Großteil der Sammlung erwarb Napoleon III. für den Louvre. Nun, gut 150 Jahre später, werden die Exponate für eine Weile wieder vereint. Die Pariser Schau wird bis zum 18. Februar 2019 gezeigt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eva Winter, Dr. Dennis Graen
    Institut für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Lehrstuhl für Klassische Archäologie
    Fürstengraben 25, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944827
    E-Mail: dennis.graen[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Kustos Dr. Dennis Graen (Institut für Altertumswisenschaften der Uni Jena) schickte u. a. diese Amphore aus dem Jahr 580 v. Cr. nach Paris.
    Kustos Dr. Dennis Graen (Institut für Altertumswisenschaften der Uni Jena) schickte u. a. diese Amph ...
    Jan-Peter Kasper/FSU
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    Ein weiteres Objekt für den Louvre ist diese Ariadne-Büste, deren Original sich in Paris befindet. Im Hintergrund Restauratorin Birgit Lipka von der Uni Jena.
    Ein weiteres Objekt für den Louvre ist diese Ariadne-Büste, deren Original sich in Paris befindet. I ...
    Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

    Kustos Dr. Dennis Graen (Institut für Altertumswisenschaften der Uni Jena) schickte u. a. diese Amphore aus dem Jahr 580 v. Cr. nach Paris.


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    Ein weiteres Objekt für den Louvre ist diese Ariadne-Büste, deren Original sich in Paris befindet. Im Hintergrund Restauratorin Birgit Lipka von der Uni Jena.


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