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23.10.2018 11:05

1050 Jahre Erzbistum Magdeburg – Internationale Konferenz beleuchtet Bistumsneugründungen

Agnes Silberhorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

    Vor 1050 Jahren wurde in Ravenna auf Betreiben Kaiser Ottos I. das Erzbistum Magdeburg gegründet. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie die Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte und für Sächsische und Vergleichende Landesgeschichte der Universität Leipzig veranstalten aus diesem Anlass Anfang November 2018 eine internationale Fachtagung in Leipzig. Im Fokus der Veranstaltung stehen zwei Aspekte, die in der Forschung bislang kaum Beachtung fanden: der Zusammenhang mit anderen Bistumsgründungen in Europa sowie der Ausbau der mitteldeutschen Kirchenprovinz.

    Am 1. und 2. November 2018 versammeln sich Historikerinnen und Historiker in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Alte Quellen werden neu untersucht – die Tagung widmet sich damit bisher kaum berücksichtigten Fragestellungen. Zum einen wird die Gründungsphase des Erzbistums Magdeburg mit zeitgleichen Gründungen in Europa in Zusammenhang gebracht, zum anderen die Etablierung des Erzbistums und deren Auswirkungen auf Mitteldeutschland in den Blick genommen. Die international besetzte Tagung wendet sich an ein Fachpublikum sowie an historisch Interessierte. Sie wird durch einen öffentlichen Abendvortrag des Kunsthistorikers Bruno Klein (Dresden) abgerundet, der die Baugeschichte der Kathedralen in Benevent (Italien), Vic (Spanien) und Magdeburg nachzeichnet.

    Die 968 kirchenrechtlich sanktionierte Gründung der neuen erzbischöflichen Kirche in Magdeburg war mit dem Aufbau einer neuen Kirchenprovinz verbunden, die das damalige östliche Sachsen und die vorgelagerten Marken in den elbslavischen Gebieten kirchenorganisatorisch, religiös und kulturell neu erfassen sollte. Im Zuge der Ausstattung erfuhren viele Orte Mitteldeutschlands ihre erste schriftliche Erwähnung. Zum neu geschaffenen Erzbistum gehörten sowohl die bis dato zur Mainzer Kirchenprovinz zählenden Bistümer Brandenburg und Havelberg als auch die Bistumsneugründungen in Meißen, Merseburg und Zeitz, dessen Sitz im 11. Jahrhundert nach Naumburg verlegt wurde. Noch heute befinden sich an diesen Bischofssitzen berühmte Kathedralen und Dommuseen, die bundes- und europaweit ausstrahlen. Erst jüngst erregte der Naumburger Dom durch die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe Aufsehen.

    In fünf Sektionen widmet sich die Tagung unter jeweils unterschiedlichen Perspektiven den Beziehungen Magdeburgs zu den europäischen Parallelgründungen in Benevent, Capua und Vic, den benachbarten Kirchenprovinzen sowie den Suffraganbistümern. Darüber hinaus werden auch die Einrichtung der Domkapitel sowie die Rollen und Handlungsspielräume der (Erz-)Bischöfe im Reich beleuchtet. Durch die bewusste inhaltliche Ausrichtung auf die Etablierungsphase trägt die Tagung dazu bei, ein differenzierteres Verständnis dieser bisher vernachlässigten Periode der Kirchen- und Landesgeschichte zu erlangen. Auf diese Weise wird es möglich nachzuvollziehen, wie sich die Suffraganbistümer trotz ihrer von Brüchen geprägten Frühgeschichte sukzessive zu funktionstüchtigen Institutionen entwickeln konnten. Mit der Gründung der Kirchenprovinz Magdeburg 968 begann die Christianisierung der Landschaften zwischen Elbe, Saale und Oder, deren langfristige historische Bedeutung gar nicht überschätzt werden kann.

    Die Tagung findet im Vorfeld der Eröffnung des Dommuseums Ottonianum Magdeburg am 3. November 2018 statt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Wolfgang Huschner
    Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Leipzig
    Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW)
    Vorsitzender der Kommission "Interkulturelle Historische Grundwissenschaften" bei der SAW
    Tel.: +49 341 97370-80
    huschner@rz.uni-leipzig.de

    Prof. Dr. Enno Bünz
    Lehrstuhl für Sächsische und Vergleichende Landesgeschichte der Universität Leipzig
    Ordentliches Mitglied der SAW
    Vorsitzender der Historischen Kommission bei der SAW
    Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden
    Tel.: +49 341 97370-80
    buenz@rz.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.saw-leipzig.de/magdeburg


    Bilder

    Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
    Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
    Foto: Dirk Brzoska
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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig


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