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14.10.2003 14:03

Zehn Jahre Mikroelektronik-Technikum Ulm

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Zehn Jahre Mikroelektronik-Technikum Ulm
    Symposium am Freitag, dem 17., und Montag, dem 20. Oktober

    Als am 17. September 1987 der baden-württembergische Ministerpräsident, Lothar Späth, seine Regierungserklärung zum Aufbau der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg und in diesem Zusammenhang zum Ausbau der Universität Ulm gab, zeichnete sich mit den erforderlichen Neubauten für die kommende Fakultät Ingenieurwissenschaften auch der Bedarf an einem sogenannten Reinraum für die Halbleitertechnologie ab. Schon wenige Jahre später, inzwischen waren die Ingenieurwissenschaften - neben weiteren Fächern - 1989 gegründet worden, sollte das Reinraumgebäude als Behausung des Mikroelektronik-Technikums stehen. Der Einweihung am 1. Juli 1993 war gerade einmal eine etwa zweijährige Bauzeit voraufgegangen. Die Baukosten beliefen sich nach heutiger Währung auf rund 20 Mio. EUR. Noch einmal so viel mußte in die Geräte investiert werden.

    Hauptnutzer des Mikroelektronik-Technikums sind die Abteilungen Halbleiterphysik, Optoelektronik sowie Elektronische Bauelemente und Schaltungen. Die Halbleiterphysik befaßt sich mit der Untersuchung neuer Materialien für die Elektrotechnik/Elektronik. Die beiden anderen Abteilungen richten ihre Forschungsanstrengungen auf neue bzw. verbesserte elektronische Bauelemente, wobei die Materialien auf produktbezogene industrielle Nutzbarkeit untersucht werden. So sind zum Beispiel Hochleistungslaserdioden und oberflächenemittierende Laser in der Abteilung Optoelektronik und Höchstfrequenztransitoren und Schaltungen sowie Hochtemperaturhalbleiter in der Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen entwickelt worden. Zu den industriellen Partnern dieser Forschungsarbeiten gehören neben vielen anderen die Firmen Infineon und DaimlerChrysler. Andere Kooperationen drücken sich in der Nutzung spezieller Geräte des Technikums durch industrielle Partner aus. Das Drittmittelaufkommen aus den Verträgen mit Forschungspartnern liegt bei mehreren Mio. EUR im Jahr. Aus dem Umfeld der Fakultät Ingenieurwissenschaften und im engeren Sinne des Mikroelektronik-Technikums ist es in den vergangenen Jahren überdies zur Gründung neuer Firmen gekommen. Zu den "Spin-offs" gehören die Gesellschaft für Diamantprodukte (GFD), die neue Produkte auf der Basis künstlich erzeugten Diamants herstellt und insbesondere durch Diamantskalpelle für die Mikrochirurgie bekannt geworden ist, ferner die U-L-M-Photonics sowie microGaN.

    Naturgemäß hat der Reinraum auch für die Ausbildung der Ulmer Studenten der Elektrotechnik große Bedeutung. Das gilt in dem Sinne, daß die Ergebnisse und Erkenntnisse der Forschungen, die im Mikrolektronik-Technikum stattfinden, in die Lehre einfließen, drückt sich aber ganz unmittelbar auch darin aus, daß fortgeschrittene Studierende hier Untersuchungen für ihre Dioplomarbeiten oder Dissertationen durchführen. Dank dieser hervorragenden Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen haben die Ulmer Absolventen der Elektrotechnik ausgezeichnete Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

    Eine zweitätige Veranstaltung am Freitag, dem 17., und Montag, dem 20. Oktober 2003 (Universität West, Hörsaal 45.1), wird an die Inbetriebnahme des Reinraums vor zehn Jahren erinnern. Experten aus verschiedenen Fachbereichen der Universität diskutieren am Freitag (17.) nachmittag in einem gemeinsamen Kolloquium des SFB 569 "Hierarchische Strukturbildung und Funktion organisch-anorganischer Nanosysteme" und des Mikroelektronik-Technikums neueste Forschungsergebnisse und nehmen damit zugleich eine Standpunktbeschreibung nach zehn Jahren vor. Im Zusammenhang damit werden auch künftige Neuausrichtungen der Forschung zur Sprache kommen. Am Montag morgen steht dann ein repräsentativer Teil auf dem Programm mit Vorträgen von Altrektor Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Theodor M. Fliedner, unter dessen Rektoratsägide der Ausbau der Universität erfolgte, und Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, der als Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg jene politische Instanz verkörperte, ohne die das Projekt Wissenschaftsstadt nicht hätte verwirklicht werden können. Gefolgt werden diese beiden strukturellen Grundsatzreferate von Vorträgen zur Elektronik, Nanotechnologie sowie zu den Lebenswissenschaften aus der Sicht der Ingenieurwissenschaften, die im Überblick zeigen, welche wissenschaftlichen Visionen derzeit weltweit verfolgt werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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