Ringvorlesung der Religionswissenschaftler im Wintersemester
In vielen Religionen besitzen kanonisierte Texte eine besondere Bedeutung. Ihre gemeinsame Lektüre stiftet Identität, ihre Auslegung bildet den Kern systematischer Reflexion, der Verweis auf sie legitimiert organisatorische Entscheidungen.
"Heilige Schriften - Ursprung, Geltung und Gebrauch" ist auch der Titel einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Katholisch-Theologischen Fakultät, des Seminars für Religionswissenschaft und des Martin-Luther-Instituts für evangelische Theologie der Universität Erfurt im Wintersemester. In Form einer Ringvorlesung soll der Versuch unternommen werden, Texte vorzustellen, nach dem Entstehen ihres Geltungsanspruchs und nach den Formen des Umgangs mit ihnen zu fragen: nach dem Umgang mit missliebigen Textteilen, dem Streit um Interpretationen. Gefragt werden soll aber auch nach Alternativen zu Texten und textlichen Alternativen, so die Veranstalter.
Die Vorlesung richtet sich an Studierende der beteiligten Fächer ebenso wie an Hörer aller Fakultäten und Interessierte außerhalb der Universität. Sie findet jeweils Freitag von 10.15 bis 11.45 Uhr im Hörsaal 3 des Lehrgebäudes 1 auf dem Campus in der Nordhäuser Straße 63 statt. Zum Auftakt spricht am 17. Oktober Prof. Dr. Christoph Bultmann zum Thema "Heiliges Schreiben und Heilige Schriften: Zum Ursprung von Gesetz und Propheten". Am 12. Dezember wird der Generalintendant des Erfurter Theaters Guy Montavon über "Theater und Bibel: Ist Gott noch dabei?" vortragen. Die Ringvorlesung endet mit einem großen Abschluss-Symposium am 6. Februar 2004.
Weitere Termine:
24.10.: Prof. Dr. Georg Hentschel: Ist die jüdische Bibel ein christliches Buch?
7.11.: Prof. Dr. Michael Gabel: Schlüssel zur Erfahrung: Die Rezeption biblischer Texte durch nichtchristliche Leser
14.11.: - entfällt -
21.11.: Prof. Dr. Josef Pilvousek: Gedruckte deutsche Bibeln vor Luther: Anmerkungen zur deutschen Bibelrezeption
28.11.: Prof. Dr. Claus-Peter März: Zur Entstehung des Neuen Testaments: Buch und Person
7.12.: Dr. Andreas Bendlin: Theologie ohne Heilige Schriften: Gottesvorstellungen in der griechisch-römischen Antike
12.12.: Guy Montavon: Theater und Bibel: Ist Gott noch dabei?
19.12.: Dr. Albrecht Fuess: Gotteswort und Menschenwort: Zur Rolle von Koran und Sunna im Islam
9.1.: Prof. Dr. Christian Albrecht: Schleiermacher und die Bibel
16.1.: Prof. Dr. Vasilios Makrides: Die Autorität und Normativität der Tradition: Zum Umgang mit heiligen Schriften im orthodoxen Christentum
23.1.: Dr. Rupert Schaab: Die heiligen Schriften der Karolinger
30.1.: Prof. Dr. Josef Römelt: Zwischen Fundamentalismus und Hermeneutik: Zum Verhältnis zwischen theologischer Ethik und Schriftinterpretation
6.2.: Abschluss-Symposium 9.00-13.00 Uhr
* Prof. Dr. Josef Freitag: Wie ist Heilige Schrift als "Wort Gottes" zu verstehen?
* Prof. Dr. Benedikt Kranemann: Verbum Domini: Die Rezeption biblischer Texte als Heilige Schrift in der Liturgie
* Prof. Dr. Holt Meyer: Repräsentationen des Buches in frühneuzeitlichen Verkündigungsszenen: Selbstreflexion des Christentums als metaleptischer "Buchreligion"
* Prof. Dr. Jörg Rüpke: "Schriftreligion" - "Heilige Schriften"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
regional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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