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14.10.2003 15:37

"Stolz, deutsch zu sein?"

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Konferenz des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin und des Berliner Arbeitskreises für Beziehungsanalyse / Einladung

    Warum hat die Parole "Stolz, deutsch zu sein" so hohe Erregungsqualität in Politik und Gesellschaft? Welche Konflikte und Ängste liegen der Parole, wenn sie als Appell vorgetragen wird, zugrunde? Ist der Stolz, deutsch zu sein ein Identifikationsmodell oder eine Drohgebärde, dient er als Bündnis zwischen den Generationen oder hat er tröstende Funktion in einer sich globalisierenden Welt, in der nationale Grenzen immer bedeutungsloser werden?

    Das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Berliner Arbeitskreis für Beziehungsanalyse widmen sich diesem Thema und veranstalten am 24. und 25. Oktober 2003 eine wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel "Stolz, deutsch zu sein?". In den Vorträgen werden aus der Perspektive von Historikerinnen und Historikern, Politologinnen und Politologen, Psychoanalytikerinnen, Journalistinnen und Journalisten, einem Sozialarbeiter und einem Richter Einzelaspekte analysiert.

    Wir möchten Sie herzlich zu dieser Tagung einladen. Bitte weisen Sie auch in Ihrem Medium auf diese Veranstaltung hin.

    Zeit: Beginn am Freitag, dem 24. Oktober 2003, um 9.00 Uhr
    Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Hörsaal H 3005 (3. Stock), 10623 Berlin
    Hinweis: um Anmeldung wird gebeten

    Aus historischer, sozialwissenschaftlicher und psychoanalytischer Perspektive werden Befindlichkeiten der deutschen Gesellschaft nach der Wende in den Blick genommen, die nicht nur für die Szene der rechtsextremen Ideologen, gewaltbereiten Jugendlichen und Neonazis relevant sind. Motive, Ursachen und Wirkungen einer Haltung, die sich aus Minderwertigkeitsgefühlen, Vorurteilen und Machtphantasien speist, sollen im interdisziplinären Diskurs analysiert werden. Es geht angesichts der Aggressionen, die mit dem Slogan "Stolz, deutsch zu sein" zur Schau getragen werden, aber auch um die Schwierigkeit, in unverfänglicher Weise Nationalgefühl zu artikulieren, wie es etwa für Polen oder Franzosen selbstverständlich ist.

    Programm "Stolz, deutsch zu sein?" am 24. und 25. Oktober 2003

    Freitag, 24. Oktober 2003

    9.00 Uhr Begrüßung: Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung
    Einführung: Ute Benz, Berliner Arbeitskreis für Beziehungsanalyse

    9.30 Uhr Wolfgang Benz, Historiker, TU Berlin: Nationalstolz und die Konstruktion des deutschen Vaterlandes. Kollektive Identitätskrisen und Einheitswünsche im
    19. und 20. Jahrhundert

    10.30 Uhr Peter Widmann, Politologe, TU Berlin: Stolz als innenpolitischer Streitgegenstand. Die öffentliche Debatte um den Nationalstolz

    11.30 Uhr Michael Kohlstruck, Politologe, TU Berlin: "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein". Zur Entstehung und Verbreitung eines Kampfbegriffs

    14.00 Uhr Ute Benz, Psychoanalytikerin, Berlin: "Papa, hast Du denn gar keinen Stolz?" Stolz und Scham in der kindlichen Sozialisation

    16.00 Uhr Kaschi Bräutigam, Psychoanalytikerin, Berlin: Der Glanz im Auge der Mutter - vom Wunsch und der Notwendigkeit, stolz zu sein

    17.00 Uhr Heike Bernhardt, Psychoanalytikerin, Berlin: "Deutsche Jugend, bestes Streben, unsres Volks in dir vereint?" Deutschsein - Generationenübergreifende Konflikte

    20.00 Uhr Podiumsdiskussion: Nationalstolz. Notwendiges Selbstbewusstsein? Völkische Tradition? Politische Arroganz? Angst vor anderen?
    Teilnehmer: Gabriele von Arnim, Journalistin, Berlin; Etienne Francois, Historiker, Paris/Berlin; Jacek Lepiarz, Journalist, Warszawa/Berlin; Sonja Zekri, Journalistin, München
    Moderation: Angelika Königseder, Historikerin, TU Berlin

    Samstag, 25. Oktober 2003

    9.00 Uhr Wolfgang Rupieper, Richter, Cottbus: Nationalstolz: Von politischer Propaganda zum Delikt. Schwierigkeiten der Justiz im Umgang mit einem gesellschaftlichen Problem

    10.00 Uhr Erwin Mehl, Sozialarbeiter, Ebersberg: Alles rechts - oder was? Erfahrungen aus der Arbeit mit rechten Jugendlichen in Oberbayern

    11.00 Uhr Uta Döring, Politologin, TU Berlin: National befreite Zonen

    Abschlussdiskussion

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Dr. Ute Benz, Geschäftsstelle des Berliner Arbeitskreises für Beziehungsanalyse, Tel.: 030/7428031, Fax: 030/7433769 oder Elisabeth Lindner vom Zentrum für Antisemitismusforschung, Tel.: 030/31425854 (vormittags), E-Mail: Lin-dner@zfa.kgw.tu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi210.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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