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28.10.2018 11:17

Monster, Drachen und Einhörner: Erster Coding Da Vinci Kulturhackathon im Rhein-Main-Gebiet

Nicole Bruhn M.A. i3mainz-Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik
Hochschule Mainz

    Am Wochende ist mit einem großen Kick-Off in Mainz der Kulturhackathon Coding Da Vinci Rhein-Main gestartet. 23 datengebende Institutionen stießen auf über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nun fünf Wochen Zeit haben, ihre Ideen umzusetzen.

    Am Samstag, 27. Oktober ist mit einem großen Kick-Off in Mainz der Kulturhackathon Coding Da Vinci Rhein-Main gestartet. Über 100 Teilnehmer haben sich mit kreativen Ideen beteiligt, am Ende des Ideenpitches standen 22 Vorschläge kreativer Köpfe mit der Bitte um Beteiligung. Die Teams, die sich daraus bilden, haben bis zum 1. Dezember fünf Wochen Zeit, um ihre Projektidee für die neue Nutzung digitalen Kulturerbes zu entwickeln. Am 1. Dezember werden im Landesmuseum Mainz die Ergebnisse öffentlich vorgestellt und die besten Teams mit Preisen belohnt.
    Bei dem Kick-Off in der Alten Mensa der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben Museen, Archive, Bibliotheken, Sammlungen und Forschungsinstitute aus ganz Deutschland digitale Daten vorgestellt, die sie speziell für den Hackathon ausgesucht hatten. Viele erhoffen sich von Coding Da Vinci neue Anregungen für eigene digitale Angebote. Vor allem aber geht es ihnen darum, ihren Reichtum an digitalem Kulturerbe bekannt zu machen. Die Martinus-Bibliothek in Mainz hat die Bilder zu „Monster, Drachen und Einhörner“ im Zusammenhang mit einer Ausstellung im Sommer 2018 erstellt. Nun wünscht sich die Bibliothekarin Martina Pauly (48), dass ihre Bilder die analoge Welt überwinden: ”Wir möchten einfach mal neue Medien nutzen, um auch für junge Leute das alte Buch spannender zu machen.” Vielleicht wird sie für ihre Initiative mit einem tönenden Monsterquiz belohnt.
    Extra aus Potsdam angereist ist eine Gruppe von IT-Systems Engineering-Studierenden am Hasso-Plattner-Institut. Es sind Wiederholungstäter in Sachen Coding Da Vinci, sind darüber Freunde geworden. Bei Coding Da Vinci in Leipzig haben sie den Preis für Bestes Design gewonnen. “Ich fand es in der Schule immer schade, dass Kultur so trocken war. Über die Digitalisierung habe ich einen neuen Zugang dazu gekriegt.” so der 23-jährige Jonas Bounama.
    Auch zu den Mainzer Stolpersteinen liegt ein Datensatz vor: Fotos, Urkunden, Texte, Koordinaten. Im Vorfeld von vielen Stolpersteinverlegungen in Mainz erforscht der Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V. die historischen Fakten zu den betreffenden Menschen, kontaktiert noch lebende Angehörige, sammelt Fotos und Urkunden. “Mir ist es ganz wichtig, dass wir auf diese Weise den Stolpersteinen Leben einhauchen.” so Renate Knigge-Tesche vom Verein. Hinter der “Liste der Stolpersteine in Mainz” in der Wikipedia steht übrigens der 78-jährige Rentner Franz Conradi. Hier sind Fotos unter freien Lizenzen, Informationen und Koordinaten der Steine zusammen und dienen dem i3mainz - Institut für Raumbezogene informations- und Messtechnik, das den Datensatz zu den Mainzer Stolpersteinen eingereicht hat, als weitere wichtige Quelle.
    Die große Zahl von beteiligten Kultureinrichtungen, die vielen verschiedenen Daten und insbesondere die große Zahl von Teilnehmern stellt aus Sicht der Veranstalter einen großen Erfolg dar. Joachim Kemper (44) vom Stadt- und Stiftsarchiv der Stadt Aschaffenburg hat die Veranstaltung mitorganisiert und sieht mit Spannung der Preisverleihung entgegen. “Als Leiter des deutschlandweiten Arbeitskreises Offene Archive ist es mir ein zentrales Anliegen, die gesellschaftliche Relevanz aller Kultureinrichtungen der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Diese zeigt sich im Hackathon und ganz sicher auch bei der Preisverleihung. Kulturerbeeinrichtungen sind wie Fallschirme: erst wenn sie sich öffnen, haben sie ihren Zweck erfüllt.”
    Coding Da Vinci Rhein-Main wird veranstaltet von einem breiten Bündnis verschiedener Einrichtungen und Vereine im Rhein-Main Gebiet. Es sind dies: das mainzed – Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, die Universitätsbibliothek Mainz, die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Fachinformationsdienst Darstellende Kunst, die Deutsche Digitale Bibliothek, die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, das Stadt- und Stiftsarchiv der Stadt Aschaffenburg, das Historische Museum Frankfurt, Wikipedia Frankfurt und das NODE Forum for Digital Arts.
    Coding da Vinci - Der Kultur-Hackathon ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Digitalen Bibliothek, der Open Knowledge Foundation Germany e. V., des Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) sowie Wikimedia Deutschland e. V. und ein offizieller Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 in Deutschland (SHARING HERITAGE).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Elisabeth Klein (Projektmanagerin)
    Universitätsbibliothek Mainz
    Jakob-Welder-Weg 12
    55128 Mainz

    Tel.: 06131/39-23917
    Fax: 06131/39-23917

    E.Klein@ub.uni-mainz.de
    cdvrheinmain@ub.uni-mainz.de


    Originalpublikation:

    https://codingdavinci.de/daten/


    Bilder

    Martina Pauly, Martinus-Bibliothek in Mainz, mit Joachim Kemper, Leiter Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
    Martina Pauly, Martinus-Bibliothek in Mainz, mit Joachim Kemper, Leiter Stadt- und Stiftsarchiv Asch ...
    Matthias Dufner, CC BY-SA 4.0
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    Studierende aus Potsdam mit Jonas Bounama (3. v.l.)
    Studierende aus Potsdam mit Jonas Bounama (3. v.l.)
    Matthias Dufner, CC BY-SA 4.0
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    Anhang
    attachment icon Franz Conradi, Renate Knigge-Tesche, Nicole Bruhn, Timo Homburg mit dem Datensatz Stolpersteine

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Martina Pauly, Martinus-Bibliothek in Mainz, mit Joachim Kemper, Leiter Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg


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    Studierende aus Potsdam mit Jonas Bounama (3. v.l.)


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