idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.10.2003 08:51

Sand Wasser Bewegung

Dr. Sibet Riexinger Koordination und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Terramare, Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V.

    Bildende Kunst im Forschungszentrum TERRAMARE
    Neue Ausstellung von Collagen und Gemälden in der Wilhelmshavener Schleusenstraße 1

    Sand Wasser Bewegung - das ist der Titel einer Ausstellung, die ab Montag, dem 27. Oktober im Forschungszentrum TERRAMARE in Wilhelmshaven zu sehen sein wird. Gleich zwei Künstlerinen, die in Rheinland-Pfalz lebende Renate Klein-Rödder, und Hallveig Menzel-Tettenborn aus Hessen zeigen unter dieser Themenstellung Collagen und Gemälde.

    Anlaß der Ausstellung ist der Eintritt von Frau Dr. Gisela Gerdes, der Leiterin der im Wilhelmshavener Forschungszentrum angesiedelten Meeresstation des ICBM der Universität Oldenburg, in den Ruhestand. Verbindungen zwischen Dr. Gerdes und der Ausstellung gibt es gleich in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist Dr. Gerdes Renate Klein-Rödder freundschaftlich verbunden. Diese Verbundenheit geht auf eine gemeinsame Arbeitszeit bei der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt zurück, für die Frau Klein-Rödder - eine Absolventin der Werkkunstschule Wiesbaden - als Graphikerin tätig war. Andererseits lagen die wissenschaftlichen Vorlieben Frau Dr. Gerdes', örtlich betrachtet, in ihrem bisherigen Leben nicht nur am Meer, sondern auch in Wüstengebieten. Berührungspunkte gibt es hier zu Hallveig Menzel-Tettenborn, die sich bei ihren Arbeiten häufig durch Sahara-Reisen hat inspirieren lassen, was besonders auch durch die Verwendung von Sand in ihren Gemälden Ausdruck findet.

    Für die Werke, es handelt sich in der Wilhelmshavener Ausstellung um großformatige Gemälde von 1,90 m Höhe, verwendet Menzel-Tettenborn neben Quarzsand Leim, Pigmente und Acrylfarben. Besondere Faszination übt dabei auf die Künstlerin "das formgewordene Erscheinungsbild von Quarzsand" aus, das nicht nur Landschaftsräume - langfristig betrachtet "geologische Geschichtsräume" - prägt, sondern auch eine - etwa durch Erosion und Sandverschiebungen entstandene - zur "Gestalt gewordene Bewegung" abbildet. Bei ihren Arbeiten handelt es sich um Figurationen, die den Felsbildern verwandt sind im Sinne von Sandsgraffitos.

    Menzel-Tettenborn wurde ebenfalls an der Werkkunstschule Wiesbaden ausgebildet. Weitere Stationen ihres Werdeganges sind zwischen 1965 und 1971 ein Druckgrafikatelier in Wiesbaden, das Studium der Erziehungswissenschaften, Kunstpädagogik und Psychologie in Frankfurt, Lehraufträge an Schulen und Hochschulen. Von 1980 bis 1982 ist sie Assistentin am Kunstpädagogischen Institut der Universität Frankfurt, bis 1986 Lehrbeauftragte für Künstlerische Praxis. Seitdem arbeitet sie als Dozentin für Grundlagen der Gestaltung, Experimentelles Zeichnen, Körperzeichnen und Farbgestalten.

    Der Hauptakzent der Collagen Renate Klein-Rödders liegt in der Wilhelmshavener Ausstellung "auf dem Element Wasser ..., ohne das festere Element außer acht zu lassen". In ihren Arbeiten collagiert sie gestrichene Papiere, die ihr "eine unendlich zu variierende Ausdrucksbreite mit der Möglichkeit reliefartiger Strukturen" bieten.

    Klein-Rödder trat 2001, nach 37-jähriger Tätigkeit für Senckenberg, in den Ruhestand. Unzählige Titelbilder hat sie für die Zeitschrift 'Natur und Museum' gestaltet. Ihr Verdienst ist es, in zahlreichen Illustrationen funktionelle Zusammenhänge in Lebewesen durch auf das wesentliche reduzierte Schemata deutlich gemacht zu haben. Bloße Bebilderung, so erfährt man über sie, ist ihr ein Graus, und so stehen den eher leidenschaftslos analytischen, fast technischen Arbeiten solche gegenüber, die sich dem jeweiligen Thema eher assoziativ, ja spielerisch näheren. Immer jedoch weisen ihre Arbeiten soviel ästhetische Qualität auf, daß sie auch für sich bestehen können. Neben den rein graphischen Tätigkeiten empfand sie Gestaltung ganzer musealer Ausstellungen stets als besondere Herausforderung. Als Krönung ist hier, neben zahlreichen externen Arbeiten, wohl die Gestaltung der botanischen Dauerausstellung über die Entwicklung der Pflanzen im Senckenberg-Museum in Frankfurt zu sehen.

    Jetzt, im Ruhestand, hat Renate Klein-Rödder ausreichend Zeit, das zu tun, was sie bereits während ihres Arbeitslebens in der Freizeit tat: Malen und Collagieren. Sie lebt in den abstrakten Arbeiten ihre Phantasien aus, wobei der inhaltliche Impuls oft poetischer Literatur entspringt, diese jedoch nicht direkt illustriert. So sind einige der ausgestellten Collagen durch Gedichte von Rose Ausländer und Hölderlin inspiriert.

    Die Lebenswege Klein-Rödders und Menzel-Tettenborns kreuzen sich in den 60er Jahren in der Werkkunstschule Wiesbaden. Man weiß voneinander, kennt in etwa die künstlerische Ausrichtung der jeweils anderen, doch zu näheren Kontakten kommt es zunächst nicht. Erst vor etwa 10 Jahren trifft man einander wieder. Aus übereinstimmenden Auffassungen und gegenseitigem Respekt bezüglich der künstlerischen Arbeiten erwächst eine fruchtbare Freundschaft. Eines ihrer höchst attraktiven Ergebnisse steht der Öffentlichkeit nun in den Räumen des Forschungszentrums TERRAMARE offen. Die Ausstellung 'Sand Wasser Bewegung' ist vom 27. Oktober bis zum 12. Dezember täglich geöffnet in der Zeit von 09.00 bis 16.00 h. Führungen an den Wochenenden werden nach Absprache geboten.

    Sibet Riexinger


    Weitere Informationen:

    http://www.terramare.de/tm_avt_n.htm


    Bilder

    Ausstellungsplakat
    Ausstellungsplakat

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Meer / Klima, Musik / Theater, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Ausstellungsplakat


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).