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15.10.2003 10:48

Biberacher Architekturgespräche: Werner Sobek und seine "Gestalt findung"

Anette Schober-Knitz Referat für Hochschulkommunikation und Marketing
Hochschule Biberach

    Das Wintersemester ist an der Fachhochschule Biberach das Semester der "Biberacher Architektur Gespräche": Bereits zum 14. Mal lädt der Fachbereich Architektur an der Fachhochschule Biberach zu dieser Vortragsreihe ein, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und geschätzt ist. "Gestalt findung" lautet in diesem Jahr das Thema; alle fünf Referenten haben dabei eines gemeinsam: Sie alle beschäftigen sich mit der Architektur - aber nicht nur und zum Teil in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen.

    Automobildesign, Bühnenbild, Architekturkritik oder Tragwerksplanung sind ihre Themen. Und so spannt sich ein Bogen der Gestaltfindung über die fünf Architekturgespräche an der FH Biberach: Wie entsteht ein Automobil; wie sind die Analogien in der Entstehung eines Bühnenbildes zur Entstehung von Architektur; welche Charakteristik findet eine Gestalt, die durch Tragwerk initiiert ist; wie beschreibt ein außen stehender Journalist Verwandtschaften und Unterschiede der Disziplinen? Und welche Randbedingungen führen eigentlich zur holländischen Architektur, die so sehr viel liberaler und freier daher kommt als hierzulande?
    Berufliche und persönliche Beziehungen machen eine solch stark besetzte Vortragsreihe möglich. Gleichzeitig stehen die Referenten für den hohen Stellenwert der Hochschule und der Biberacher Architekturgespräche innerhalb der Szene. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe von der Bauakademie Biberach, der Architektenkammer Baden-Württemberg und dem Ethik-Förderprogramm Baden-Württemberg.

    Den Auftakt macht Christian Marquart (28. Oktober). Der Architektur-Journalist studierte ursprünglich Mathematik und Physik in München, später Politische Wissenschaften, Soziologie und Geschichte in Heidelberg. Nach mehrjähriger wissenschaftlicher Arbeit an einem Heidelberger Institut für Stadt und Regionalplanung widmete er sich dem Journalismus und schreibt seither für große Tageszeitungen und Architekturzeitschriften; außerdem ist er Herausgeber der Stuttgarter Monatszeitschrift "Kultur" und Mitarbeiter des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe.

    Erick van Eggerat (18. November), Architekt aus den Niederlanden studierte Architektur an der Universität Delft und gehört zu den Gründungsmitgliedern der bekannten niederländischen Architektengemeinschaft "Mecanoo architecten"; später gründete er das Büro "associated architects" in Rotterdam und Budapest, Niederlassungen in London und Prag kamen hinzu. Heute beschäftigt EEA (Erick van Egeraat), der bekannt ist für eine subtile Architektur zwischen konzeptioneller Klarheit und sinnlichem Architekturerlebnis, 100 Mitarbeiter in vier Ländern und hält Vorträge an den renommiertesten Universitäten und Instituten der Welt. U.a. erschien über ihn die Monographie "Six Ideas about Architecture".

    Johann Tomforde (25. November) hat seit vielen Jahren einen Lehrauftrag an der Hochschule für Gestaltung, Technik und Wirtschaft in Pforzheim. Viele Fahrzeugprojekte hat er als Designer betreut und gilt als Vater des Smart. Seit 1998 leitet Tomforde die eigene Ideenschmiede "hymer idc" in Pforzheim für Freizeitfahrzeuge, Automobile und andere Produkte.

    Uwe Brückner (2. Dezember) studierte Architektur an der Universität München und war anschließend als Architekt tätig, bevor er sich an der Kunstakademie Stuttgart dem Thema Bühnenbild widmete. Brückner ist Professor an der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Basel sowie Gastprofessor an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe im Fachbereich Ausstellungsgestaltung. International bekannt wurde er spätestens mit seinem Projekt "Cyclebowl" für das Duale System Deutschland auf der Expo 2000 in Hannover und dem damit verbundenen Begriff der "Szenographie": dem viel diskutierten Schlagwort für eine Vielfalt gestalterischer Projekte über Inhalte und Räume. Obwohl nicht unumstritten macht "Szenographie" seither Karriere, wird zum Lehrfach an Hochschulen und bekommt eine eigene Sektion im Art Directors Club Deutschland.

    Werner Sobek (9. Dezember) studierte an der Universität Stuttgart Architektur und Bauingenieurwesen. Seiner Studienwahl ist er bis heute treu geblieben. Mehr noch: Als Professor an der Universität Stuttgart brachte er die beiden Disziplinen, die sich seit nahezu zwei Jahrhunderten konsequent voneinander entfernt hatten, wieder zusammen. Sobek nämlich übernahm in Stuttgart die Lehrstühle von Frei Otto und Prof. Dr. Jörg Schlaich und fusionierte als deren Leiter die beiden Institute. Im "Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren" vereinigt er seither Architektur und Bauingenieurwesen in Forschung und Lehre: die bisher in der Architektur zu findenden Schwerpunkte des Entwerfens und Gestaltens mit denen der Analyse, der Konstruktion und der Materialwissenschaft aus dem Bereich des Bauingenieurwesens. Darüber hinaus gründete Sobek bereits 1992 sein eigenes Ingenieurbüro in Stuttgart mit derzeit 90 Mitarbeitern; eine zweite Niederlassung der "Werner Sobek Ingenieure" unterhält er in Frankfurt. Sobek feierte national und international große Erfolge: Aktuell erhielt er am 10. Oktober in Biberach den Hugo Häring-Preis 2003 für sein Projekt "Haus R128" in Stuttgart. Architektur versteht Werner Sobek als "gestaltete Umwelt" und - wie sie sich verhalte und was sie sich wünsche - "als Spiegel der Gesellschaft".

    Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr im Audimax der Fachhochschule Biberach (Karlstraße 11, 88400 Biberach); der Eintritt ist frei.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-biberach.de/studium/architektur/aktuelles


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     


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