Bereich Humanmedizin setzt auf praxisorientierte und innovative interdisziplinäre Ausbildung
(ukg) Mit Beginn des Wintersemesters 2003/2004 tritt die neue Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) vom 27.06.2002 in Kraft. Sie regelt bundeseinheitlich Aufbau, Inhalte und Prüfungsanforderungen des Studiengangs Medizin. Ziel der Neufassung der ÄAppO ist es, die ärztliche Ausbildung an die veränderten Anforderungen in der gesundheitlichen Versorgung anzupassen. Der Bereich Humanmedizin setzt dabei vor allem auf eine praxisorientierte und innovative interdisziplinäre Ausbildung.
Kern des reformierten Göttinger Curriculums für das Studium der Medizin ist die Etablierung einer themenorientierten, interdisziplinären Modulstruktur der klinischen Lehre. Dabei wird auf eine fächerbezogene Darstellung der Unterrichtsinhalte verzichtet. "Es wird statt der Fächer wie "Innere Medizin" künftig Module geben, die sich auf Erkrankungen beziehen (z.B. Modul "Herz-Kreislauf-System") oder auf andere Weise thematisch definiert sind (z.B. "Ärztliche Basisfertigkeiten")," sagt Prof. Dr. Gerhard Hellige, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät. Alle im Praxisalltag kooperierenden konservativen, operativen und klinisch-theoretischen Disziplinen gestalten jeweils gemeinsam die Inhalte und Lehre der insgesamt 24 Module. Hierzu werden Lernzielkataloge erstellt und adäquate Instrumente zur Leistungskontrolle eingesetzt werden, mit denen sich die jeweils zu erwerbenden Kompetenzen bewerten lassen. Der Stellenwert der Multiple-Choice-Klausuren wird dementsprechend sinken, da durch solche Klausuren kein praktisches Wissen prüfbar ist. Die Motivation zu einer so eingreifenden Umorganisation resultiert unter anderem aus dem Erfolg des 2001 etablierten Modellprojektes "Kardiopulmonale Lehre". Mit der Umsetzung des reformierten klinischen Curriculums wird ab dem Sommersemester 2004 begonnen.
Bereits zum kommenden Wintersemester beginnt das neue vorklinische Curriculum. Zentrale Merkmale sind die Abstimmung der naturwissenschaftlichen Fächer mit den jeweiligen medizinischen Basisfächern. Dabei werden gemeinsame, integrierte Praktika und ein neuer Ausbildungsstrang geschaffen, der die vorklinische Lehre mit thematisch zugeordneten klinischen Inhalten verknüpft. Die zweite Hälfte des 4. Semesters beschränkt sich auf vertiefende und zusammenfassende Seminare und lässt damit Raum für eine optimale Vorbereitung auf den künftigen 1. Abschnitt der ärztlichen Prüfung.
Die integrierte modulare Struktur mit einem hohen Anteil an Kleingruppenunterricht bedingt für die beteiligten Fächer einen hohen organisatorischen Aufwand. "Die Bereitschaft der Hochschullehrer, auch in Zeiten knapper werdender Ressourcen dieses anspruchsvolle Konzept auszufüllen, belegt den hohen Stellenwert der Lehre in unserer Fakultät," sagt Prof. Hellige. Die weiteren Voraussetzungen zur Umsetzung der neuen Approbationsordnung für Ärzte werden vom Vorstand des Bereichs Humanmedizin geschaffen, der mit der Stärkung des Referates Lehre (Leitung Dr. Peter-Ulrich Haders) die zentrale Koordination sichert. Weiterhin stellt er Mittel zur Förderung innovativer Konzepte, neuer IT-Medien und Lernzentren, in denen die Studierenden unter anderem mit Hilfe von modernen Simulatoren kontrolliert praktische Fähigkeiten trainieren können, bereitstellt. Engagement und Aufwand der Fächer und Abteilungen in der Lehre sollen zukünftig auch in einer lehrleistungsabhängigen Verteilung der Ressourcen für Forschung und Lehre Anerkennung finden.
Der vollständige Text der neuen ÄAppO ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) herunterzuladen:
http://www.bmgs.bund.de/download/gesetze/gesundheitsberufe/approbation.pdf
Das Foto vom Simulator ist über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erhältlich.
Weitere Informationen:
Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
Prodekan für Studium und Lehre
Prof. Dr. Gerhard Hellige
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel.: 0551/39 - 59 08
ghellig@gwdg.de
Referat Lehre des Bereichs Humanmedizin
Leitung: Dr. Peter-Ulrich Haders
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel.: 0551/39 - 5300
http://www.bmgs.bund.de/download/gesetze/gesundheitsberufe/approbation.pdf
Simulatoren werden verstärkt in der Lehre eingesetzt. Foto: ukg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Studium und Lehre
Deutsch
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