Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit zu hohem Körpergewicht hat sich in den letzten zwanzig Jahren in Deutschland mehr als verdoppelt: Jedes sechste Kind ist zu dick. Sieben bis acht Prozent aller Schulkinder leiden an Adipositas. Damit haben sie auch ein erhöhtes Risiko an Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken. Diabetes Typ 2, der so genannte Altersdiabetes, wird zunehmend schon bei adipösen Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Wie sich Adipositas bei Kindern vermeiden und behandeln lässt, diskutieren Experten auf der Adipositas-Jahrestagung Deutschland - Österreich - Schweiz, die vom 16. bis 18. Oktober im Salzburger Kongresszentrum stattfindet.
Das Wissen über mögliche Schäden in Folge von Übergewicht ist alarmierend: Gallensteine, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck können entstehen. Studien haben gezeigt, dass rund 35 Prozent der übergewichtigen Kinder an Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Insulinresistenz leiden. Rund 30 Prozent haben eine Fettleber. Das Risiko für ein Gallensteinleiden ist bei adipösen Kindern um das zehnfache erhöht. Diese Ergebnisse zeigen, dass die kindliche Adipositas ernst zu nehmen ist. Denn die übergewichtigen Kinder werden im Erwachsenenalter mit einem deutlich erhöhten Gesundheitsrisiko zu rechnen haben.
"Es ist zu erwarten, dass durch die Zunahme von Übergewicht bei Kindern und dessen Folgen auf das Gesundheitssystem und die Gesellschaft erhebliche Kosten zukommen werden", erklärt Privatdozent Dr. med. Martin Wabitsch von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Ulm. Er hat den Vorsitz für das Symposium "Metabolisches Syndrom im Kindes- und Jugendalter: Ein neues Krankheitsbild", das am Freitag, 17. Oktober im Rahmen der Jahrestagung stattfinden wird. Die Experten sprechen dort über die Einflussfaktoren auf die Gewichtsentwicklung bei Kindern, Insulinresistenz, gestörte Glucosetoleranz, Fettleber, Gallensteine bei adipösen Kindern und Jugendlichen sowie über ambulante Adipositastherapie. Wabitsch fordert, Partnerschaften und Netzwerke, die interdisziplinäre Therapieansätze entwickeln. Sportvereine, Schulen, Ernährungsberatungsstellen, Verhaltenstherapeuten, Ärzte, Krankenkassen und Vertreter der Politik sollten gemeinsam sinnvolle Strategien zur Prävention und Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ausarbeiten.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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