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13.11.2018 11:51

Promotionsvorhaben zu Erlebnispädagogik sowie Pflegeberatung gefördert

Sarah Blaß Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    Frankfurt UAS verleiht erstmals Promotionsstipendien

    Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) hat am 12. November 2018 erstmals Stipendien ihres hochschuleigenen Stipendienprogramms an zwei Promovierende vergeben. Ramona Schneider wird für ihr Promotionsvorhaben „Doing Gender in der Erlebnispädagogik“ am Promotionszentrum „Soziale Arbeit“ gefördert. Andre Terjung erhält Unterstützung für sein kooperatives Promotionsvorhaben „Umgang mit Dilemmata in idealtypischen Orientierungsrahmen der Profession Pflegeberatung“. Die Stipendien betragen monatlich jeweils 1.200 Euro. Sie werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Promotion im Fokus“ verliehen.

    Ramona Schneider wird in ihrem Promotionsvorhaben „Doing Gender in der Erlebnispädagogik“ erlebnispädagogische Interventionen in einem sozialpädagogischen Umfeld teilnehmend beobachten. Die Beobachtungen werden durch ethnographische, leitfadengestützte Interviews ergänzt. Hierbei wird sie die ambulante und stationäre Kinder- und Jugendhilfe sowie die Jugendsozialarbeit im Hinblick auf performative Geschlechterdarstellungen, sogenannte Undoing und Doing Gender-Praktiken, beim Bouldern und Klettern untersuchen. Sie führt Interviews durch, um Geschlechts-Konstruktionen als soziale Kategorie sowie die performative Herstellung sozialer Ordnungen im Kontext des Boulderns und Kletterns zu rekonstruieren. So sollen vorherrschendes Geschlechterwissen qualitativ-empirisch zugänglich gemacht und kritische Reflexionsprozesse der sozialpädagogischen Handlungspraktiken ermöglicht werden. Das Promotionsvorhaben wird von Prof. Dr. Lotte Rose, Professorin für Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit, betreut.


    Andre Terjung stellt in seinem Promotionsvorhaben „Umgang mit Dilemmata in idealtypischen Orientierungsrahmen der Profession Pflegeberatung“ die Frage, wie eine Versorgung der stetig zunehmenden Anzahl von pflegebedürftigen Menschen gelingen kann und wie dabei eine größtmögliche Lebensqualität sichergestellt werden kann. Dabei legt er den Fokus auf die Beratung und Schulung von Betroffenen und deren Angehörigen, damit diese autonom und unter Rücksichtnahme auf ihre Privatsphäre auf möglichst wenig professionelle Hilfe vom Staat angewiesen sind. Terjung wird in seiner Arbeit die Forschungsfrage beantworten, wie Berater/-innen der Pflege idealtypisch mit einzelnen Spannungsfeldern in der Berufspraxis umgehen können. Seine Arbeit wird wichtige Grundlagen zur Qualifizierung von Professionellen in der noch recht jungen Disziplin „Pflegeberatung“ zur Verfügung stellen. Terjung wird bei seinem Promotionsvorhaben von Prof. Dr. Michael May, Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Prof. Dr. Ulrike Schulze, Geschäftsführerin des Hessischen Instituts für Pflegeforschung (HessIP) an der Frankfurt UAS, betreut.


    Seit 2016 haben die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) in Hessen die Möglichkeit, unter bestimmten Rahmenbedingungen das Promotionsrecht zu beantragen. Besonders forschungsstarke Bereiche dürfen seitdem erstmals eigenständig Doktortitel verleihen. Die Frankfurt UAS beteiligt sich neben weiteren HAWs an den Promotionszentren „Soziale Arbeit“ und „Angewandte Informatik“, an denen das Promotionsrecht ausgeübt wird. Zudem besteht die Möglichkeit, eine kooperative Promotion an einer Partneruniversität der Frankfurt UAS durchzuführen. Interessierte Promovierende der Hochschule können sich für ein Grundstipendium bewerben. Darüber hinaus stellt die Frankfurt UAS auch Brückenstipendien bereit. Diese sollen den Einstieg in das Promotionsprojekt bzw. den Abschluss der Doktorarbeit erleichtern und sind auf maximal sechs Monate beschränkt. Antragsberechtigt sind alle Promovierenden der Frankfurt UAS, die sich in einem kooperativen Promotionsverfahren unter Beteiligung der Hochschule befinden oder im Rahmen eines Promotionszentrums an der Frankfurt UAS promovieren oder ihr Promotionsprojekt vorbereiten. Über die Vergabe der Stipendien sowie die ebenfalls mögliche Übernahme von Sachkosten entscheidet eine Auswahlkommission, die mit Professorinnen und Professoren aller Fachbereiche der Frankfurt UAS besetzt ist.

    Zur Person Ramona Schneider:
    Ramona Schneider schloss 2014 ihr Bachelor-Studium „Pädagogik und Ökonomie“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ab. Anschließend studierte sie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Master-Studiengang „Erziehungs- und Bildungswissenschaft“ mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, welchen sie 2017 absolvierte. Beruflich war Schneider u.a. als studentische Hilfskraft und als Koordinatorin einer offenen Ganztagsschule an einem Gymnasium in Nürnberg als Mitarbeiterin der Johanniter Unfall-Hilfe e.V. tätig.

    Zur Person Andre Terjung:
    Andre Terjung hat 2011 sein Bachelor-Studium „Allgemeine Pflege“ an der Frankfurt UAS (ehemals Fachhochschule Frankfurt) abgeschlossen. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. 2014 beendete Terjung sein Master-Studium „Beratung und Sozialrecht“ an der Frankfurt UAS. Seitdem ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am HessIP tätig und übernahm unter anderem Lehraufträge. Am HessIP war er sowohl an dem Forschungsprojekt „OPEN – Interkulturelle Öffnung der Pflegeberatung“, in dessen Rahmen er auch kooperativ promoviert, als auch an dem Projekt „WeP Hessen – Weiterentwicklung der Pflegeforschung in Hessen“ beteiligt.

    Weitere Informationen zur Promotionsförderung an der Frankfurt UAS unter http://www.frankfurt-university.de/promotionsstipendien; mehr zu den Promotionszentren unter http://www.frankfurt-university.de/promotionsfoerderung.

    Über das Promotionsrecht an HAWs
    Im Jahr 2016 beschloss die hessische Landesregierung als erstes Bundesland, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) unter bestimmten Bedingungen ein eigenständiges Promotionsrecht zu verleihen. Zuvor gab es ausschließlich die Möglichkeit, gemeinsam mit einer Partneruniversität eine so genannte „kooperative“ Doktorarbeit an einer HAW zu verfassen. Dies ist nach wie vor möglich. Zu den Vorteilen eines eigenen Promotionsrechts zählen die selbstständige Qualitätssicherung der Forschung sowie die fachliche Schwerpunktsetzung: HAWs können ihre Expertise in der angewandten Forschung noch besser einsetzen. Inzwischen sind in Hessen neben der Promotionsmöglichkeit in dem eher technikorientierten Bereich der Angewandten Informatik auch Promotionen im sozialwissenschaftlichen Bereich, in Public Health und Sozialer Arbeit an HAWs möglich.

    Eine Auswahl an Pressefotos unserer Hochschule können Sie auf folgender Webseite herunterladen: http://www.frankfurt-university.de/pressefotos


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt:
    Frankfurt University of Applied Sciences
    Forschung, Innovation, Transfer
    Dr. Dominik Wolf
    Telefon: +49 69 1533-2636
    wolf.d@fit.fra-uas.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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