Biologische Bundesanstalt warnt vor Kauf
Ein neues Insekt erobert zurzeit die deutschen Ziergärten. Die Andromeda-Netzwanze ist in einem Park in Bremen an Lavendelheide aufgetreten. Die nur vier Millimeter große Wanze ist ursprünglich in Japan heimisch. Die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig warnt Gärtner beim Kauf vor dem neuen Insekt und fordert zu einer eindringlichen Kontrolle der Pflanzen auf. An schwarzen Kottropfen an der Blattunterseite sei ein Befall auch im Herbst gut zu erkennen.
Aufgefallen waren die Netzwanzen mit dem wissenschaftlichen Namen Stephanitis takeyai, nachdem die Blätter einiger großer Sträucher der Lavendelheide plötzlich anfingen gelb zu werden. Da keine Pflanzen dieser Art in den letzten Jahren zugekauft worden waren, sind die Netzwanzen wahrscheinlich durch neue Rhododendren in den Bremer Park gelangt. Eventuell sind die Schädlinge auch aus infizierten Privatgärten in der Nachbarschaft zugeflogen. In einem Bremer Hausgarten konnte die Andromeda-Netzwanze ebenfalls entdeckt werden. Der Gartenbesitzer hatte die Schäden bereits seit mindestens zwei Jahren an einer Pflanze beobachtet, die er vor sechs Jahren gekauft hatte. Vermutlich ist die Art bereits stärker in Deutschland verbreitet als bisher angenommen.
Die Andromeda-Netzwanze legt ihre Eier im Herbst gewöhnlich entlang der Mittelrippe ins Blattgewebe und versiegelt die Wunde mit einem Kottropfen. Ende April bis Anfang Mai schlüpfen die Larven und entwickeln sich mit vier Häutungen zum erwachsenen Insekt. Sie saugen mehr oder weniger gesellig an der Unterseite der Blätter. Die Larven haben lange Sporne auf ihrem Körper. Bei den deutschen Klimaverhältnissen sind wahrscheinlich zwei Generationen zu erwarten, in Süddeutschland vielleicht auch drei. Befallene Pflanzen zeigten zunächst an der Blattoberseite der Blätter punktförmige Aufhellungen. Bei starkem Befall vergilben die Blätter und fallen schließlich ab.
In Deutschland treten noch zwei andere mit der Andromeda-Netzwanze leicht zu verwechselnde Arten auf: die Rhododendron-Netzwanzen Stephanitis rhododendri und Stephanitis oberti. Von der Form und Größe sind sie ähnlich, aber die Andromeda-Netzwanze ist dunkler gefärbt und an einer schwarzen Ausstülpung über dem Kopf zu erkennen. (BBA)
Um Belegexemplar wird gebeten
Die Fotos können abgerufen werden unter http://www.bba.de/mitteil/presse/031610.htm
Fotos:
M. Hommes, BBA.
Foto 1:
Die drei bis vier Millimeter große Andromeda-Netzwanze ist an einem schwarzen Schild über dem Kopf gut zu erkennen, der sogenannten Halsblase.
Foto 2:
Sträucher der Lavendelheide, Pieris japonica, vergilben bei Befall mit der Andromeda-Netzwanze und sehen kümmerlich aus.
Foto 3:
Die Andromeda-Netzwanze hinterlässt schwarze Kottropfen auf der Blattunterseite.
http://www.bba.de/mitteil/presse/031610.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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