idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.11.2018 10:47

Die Schurken der Schuppenflechte

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH-Forscher: Gamma-delta T-Zellen treiben maßgeblich die Entzündungsreaktion in der Schuppenflechte voran / Veröffentlichung im Journal of Experimental Medicine

    Viele Autoimmunerkrankungen – Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen Zellen oder Gewebe des eigenen Körpers richtet – sind bislang noch unzureichend erforscht. Dies gilt auch für die Schuppenflechte (Psoriasis). Ein Team um Professor Dr. Immo Prinz vom Institut für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vermutete schon lange, dass spezielle Zellen des Immunsystems, die sogenannten gamma-delta T-Zellen, in der Schuppenflechte und in verwandten Entzündungsreaktionen eine entscheidende Rolle spielen.

    Nun konnten die Forscherinnen und Forscher ihre Annahme mit der Entwicklung eines neuen Mausmodells bestätigen. „Wir können mit diesem Modell gamma-delta T-Zellen mit Hilfe eines genetischen Tricks jederzeit spezifisch ausschalten, also auch kurz vor der Entstehung der Psoriasis. Dann entwickelt sich keine Schuppenflechte. Die gamma-delta T-Zellen sind somit die Schurken der Schuppenflechte“, sagt Professor Prinz. Die Forschungsergebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift Journal of Experimental Medicine. Erstautorin ist Dr. Inga Sandrock.

    Das von den MHH-Forschern neu entwickelte Mausmodell ermöglicht es, die Funktion der gamma-delta T-Zellen weiter aufzuklären. Diese weißen Blutkörperchen befinden sich in nahezu jedem Gewebe des Körpers, und sie sind vermutlich auch an der Abwehr von Infektions- und Tumorerkrankungen beteiligt. Ihre genaue Rolle ist jedoch oftmals unklar. „Die Verwendung unseres neuen Mausmodells zusammen mit bereits etablierten Mausmodellen wird zur Klärung dieser Fragen beitragen. Darauf aufbauend können neue und gezielte Therapieansätze gebildet werden“, erklärt Dr. Sandrock.

    An Schuppenflechte (Psoriasis) leiden in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen. Bei dieser nicht ansteckenden Erkrankung greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an, und es folgen Entzündungsreaktionen, die den Körper stetig zur Produktion neuer Hautzellen anregt. Dabei kommt es zu Schmerzen, Spannungsgefühl und Juckreiz. Die bisher zur Verfügung stehenden Therapien schlagen bei vielen Betroffenen nicht an. Hinzu kommen oft Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Gelenkschmerzen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Dr. Immo Prinz, prinz.immo@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-9739.


    Originalpublikation:

    http://jem.rupress.org/cgi/content/abstract/jem.20181439.


    Bilder

    Dr. Inga Sandrock und Professor Dr. Immo Prinz
    Dr. Inga Sandrock und Professor Dr. Immo Prinz
    MHH/Kaiser
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Inga Sandrock und Professor Dr. Immo Prinz


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).