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20.11.2018 14:24

Mit Sharing nachhaltiger Wirtschaften – Buch „Digitale Kultur des Teilens“ zeigt wie

Richard Harnisch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig

    Gemeinsame Pressemitteilung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT)

    ► Sammelband über Umweltwirkungen und soziale Folgen des internetgestützten Teilens zwischen Privatpersonen

    ► Um das ökologische und soziale Potenzial des Peer-to-Peer-Sharings zu entfalten, braucht es einen Wandel im Konsumverhalten

    ► Forscher/innen machen Vorschläge für nachhaltige Geschäftsmodelle und Ko-Regulierung zwischen Staat und Plattformen

    Berlin, 20. November 2018 – Die Sharing Economy boomt. Neue Mietkonzepte, geteilte Autos, Tausch- und Verleihplattformen verändern die Wirtschaft. Warum noch kaufen, was man für wenig Geld leihen kann? Das Teilen von Gütern zwischen Privatpersonen kann helfen, Ressourcen einzusparen. Und es kann Menschen zusammenbringen. Bisher haben sich die ökologischen und sozialen Potenziale der Sharing Economy allerdings kaum entfaltet. Wie kann sich das ändern? Antworten gibt der Sammelband „Digitale Kultur des Teilens – Mit Sharing nachhaltiger Wirtschaften“, der von Forscherinnen und Forschern des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) gemeinsam erarbeitet wurde. Das Buch ist im Springer Gabler Verlag erschienen.

    Die Autoren geben Praktikern sowie Entscheidern aus Wirtschafts- und Nachhaltigkeitspolitik konkrete Tipps. Sie fordern neue politische und rechtliche Regelungen, um nachhaltige Geschäftsmodelle des Teilens zu fördern. Daneben sollten kommerziell erfolgreiche Sharing-Plattformen selbst ökologische und soziale Verantwortung übernehmen und sich an der Formulierung von Nachhaltigkeitsstandards aktiv beteiligen. Fest steht: Ihr Nachhaltigkeitspotenzial werden Sharing-Angebote erst dann entfalten, wenn sie mit einem tiefgreifenden Wandel des Konsumverhaltens einhergehen, damit künftig ein höheres Einkommen nicht mehr automatisch mit höherem Ressourcenverbrauch verbunden ist.

    Sharing spart Geld, aber kaum Ressourcen: Schwache Ökobilanz des Teilens

    In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Peer-Sharing“ untersuchten die Wissenschaftler/innen Motive, Einstellungen und Effekte des internetgestützten Teilens. Dabei wird deutlich: Sharing spart Geld, aber kaum Ressourcen. So können Mitfahrgelegenheiten zwar potenziell dazu beitragen, dass weniger Autos gekauft werden und so Emissionen verringert werden. Tatsächlich aber wird ein Großteil der ökologischen Potenziale durch Mehrfahrten oder die Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße zunichtegemacht. „Wenn etwa Kleidungsstücke leichter verfügbar sind, wird mehr konsumiert. Sinkende Preise von Übernachtungen durch Apartment-Sharing können zu mehr Flugreisen und dadurch zu sogenannten Rebound-Effekten führen. Im Ergebnis fällt die Ökobilanz des Peer-to-Peer-Sharings daher nur leicht positiv aus“, so Herausgeber Siegfried Behrendt vom IZT.

    Finanzieller Nutzen steht für viele im Vordergrund

    Wer Sharing-Angebote nutzt, interessiert sich bislang nur nachgeordnet für die Umweltwirkungen seines Handelns. Noch weniger geht es den Nutzerinnen und Anbietern beim Teilen um die neuen Möglichkeiten der Begegnung. Stattdessen steht für viele der eigene finanzielle Nutzen im Vordergrund: Geldsparen oder -hinzuverdienen sind die wichtigsten Motive – bis dahin, dass vormalige Freundschaftsdienste durch bezahlte Dienstleistungen abgelöst werden. So kann digitales Teilen auch zu negativen sozialen Effekten führen. „In vielen Städten trägt das Apartment-Sharing dazu bei, dass der Wohnraum knapp wird, weil Touristen mehr Einnahmen bringen als eine reguläre Vermietung“, so Jonas Pentzien vom IÖW. „Von den Möglichkeiten, Wohnraum übers Internet zu teilen, profitieren daher bislang vor allem die Eigentümer.“

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    Redaktionelle Informationen:

    Bibliografische Informationen:
    Behrendt, Siegfried; Henseling, Christine; Scholl, Gerd (Hrsg.) (2018): Digitale Kultur des Teilens. Mit Sharing nachhaltiger Wirtschaften, Springer Gabler, ISBN 978-3-658-21435-7

    Online-Rezensionsexemplare können hier angefordert werden: https://www.springer.com/de/book/9783658214340

    Pressekontakt:
    Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
    Richard Harnisch
    Tel.: 030/884594-16
    kommunikation@ioew.de

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    Über das Projekt:

    Das Projekt „PeerSharing – Internetgestützte Geschäftsmodelle für gemeinschaftlichen Konsum als Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften“ beschäftigte sich mit innovativen Onlineplattformen, die den Verleih, Kauf oder Tausch von Produkten und Dienstleistungen von Privat zu Privat vermitteln. Das Projektteam untersuchte, wie onlinebasiertes Teilen von Privat zu Privat ökologisch wirkt und was Verbraucher motiviert oder hindert mitzumachen. Es wurde im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) durchgeführt.
    http://www.peer-sharing.de

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    Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung.
    http://www.ioew.de

    Das gemeinnützige Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) steht für wissenschaftlich fundierte Zukunfts- und Nachhaltigkeitsforschung. Das Institut ist seit 2013 Konsortialmitglied des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Am IZT arbeiten 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in interdisziplinär zusammengesetzten Projektteams. Zu den Auftraggebern des IZT zählen u. a. die EU-Kommission, der Deutsche Bundestag, Bundes- und Länderministerien, weitere Bundesinstitutionen, sowie Wirtschafts- und Umweltverbände, Stiftungen und Unternehmen. Das Institut wurde 1981 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
    http://www.izt.de


    Bilder

    Buch: Digitale Kultur des Teilens
    Buch: Digitale Kultur des Teilens
    SpringerGabler
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Buch: Digitale Kultur des Teilens


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