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17.10.2003 08:19

FAL-Symposium "Nachhaltige Bodennutzung" am 16.10.2003

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    Zur Verabschiedung des Leiters des FAL-Instituts für Betriebstechnik und Bauforschung PD Dr.-Ing. Claus Sommer fand am 16.10.2003 im Forum der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) das Symposium "Nachhaltige Bodennutzung - aus technischer, pflanzenbaulicher, ökologischer und ökonomischer Sicht" statt. Schwerpunkte waren die Forschungsthemen, die Claus Sommer in seiner aktiven Zeit an der FAL bearbeitet hat, wie z.B. neue Formen der Bodenbearbeitung einschließlich Precision Farming, Verfahrensstrategien zur Minderung von Bodenerosion und Konzepte zur Minderung von Bodenschadverdichtungen.

    Dazu waren Referenten aus dem In- und Ausland eingeladen, mit denen Sommer über Jahre intensive fachliche Zusammenarbeit pflegte. So auch Prof. M.J. Lindstrom aus den USA, der Anfang der 80er Jahre entscheidende Hilfestellung für die Einführung konservierender Bodenbearbeitung in Deutschland zur Minderung von Bodenerosion gab. Sommer hat 1982 zusammen mit Kollegen eine praxistaugliche Sätechnik zur Mulchsaat von Zuckerrüben entwickelt, die von der Landmaschinenindustrie aufgegriffen wurde und mittlerweile große Verbreitung in der landwirtschaftlichen Praxis findet. Zu diesem Thema berichteten ebenfalls aus dem eigenen Institut Dr. J. Brunotte und Dr. F. Tebrügge aus Gießen, der auch über 20 Jahre Erfahrungen mit konservierender Bodenbearbeitung und Direktsaat verfügt.

    Der Hauptschwerpunkt der Tagung handelte von Bodenschadverdichtungen und deren vorbeugender Verminderung. Hier wurden auf technischer Seite in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. So berichtete Dr. T. Chamen von der Entwicklung eines 12 m breiten Gantry-Trägerfahrzeuges, mit dem GPS-gesteuert ein kontrolliertes Befahren des Ackers ermöglicht wird, in dem liniengenau wie auf Schienen immer nur in denselben Fahrspuren gefahren wird.

    Auch Dr. P. Weisskopf aus der Schweiz, Dr. F. G.J. Tijink aus Holland, Dr. B. Jasinski aus Polen und Prof. E. Isensee aus Kiel stellten Konzepte zur Bodenschonung vor. Dabei ist zunächst an die Bodenstruktur zu denken, die in die Lage versetzt werden muss, schwere Lasten zu tragen. Dies wird erreicht durch schonende Lockerung mit moderner Grubbertechnik. Von technischer Seite helfen bodenschonende Terrareifen, die in Zukunft durch lastabhängige Reifendruckregelung gesteuert werden müssen. Je nach Einsatzbereich kann der Reifeninnendruck von 0,4 - 2 bar variiert werden. Sensoren im und am Reifen und Spurtiefensensoren helfen, ein hohes Maß an Bodenschonung zu realisieren und zeigen dem Fahrer online die aktuelle Befahrbarkeit des Ackers an.

    Aus der Thematik Precision farming wurde auf dieser Tagung der Bereich ortsspezifische Bodenbearbeitung behandelt. Dr. H. Voßhenrich, Prof. C. Sommer und F. Hollmann machten Ausführungen zur Durchführung und zu Einsparpotenzialen. So kann z.B. der Kraftstoffverbrauch und die Arbeitszeit durch bodenangepasste wechselnde Arbeitstiefen bis auf 50 % reduziert werden. Diese GPS-gesteuerte Bewirtschaftung kann schon heute durch intelligente Grubber- und Bestellkombinationen realisiert werden.

    Mit den genannten Techniken und Strategien wird nachhaltige Landbewirtschaftung zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit realisiert. Dies hob der Vertreter vom Ministerium, Prof. H. Schlagheck aus Bonn besonders hervor.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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