Einladung zur Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gespräche über Ressentiments – ZfA im Dialog“ am 22. November 2018
Die Vorstellung, es gäbe eine deutsche Art zu arbeiten, ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts fester Bestandteil eines bestimmten nationalistischen Selbstbilds. Die verknüpfte Vorstellung von Arbeitsmoral und nationalem Charakter wurde in besonderer Weise während des Nationalsozialismus mit dem Konzept der „Volksgemeinschaft“ wirkmächtig. Der Topos „Arbeit“ wurde nationalistisch aufgeladen und im Gegenzug die Ideologie des Nationalen durch den Arbeitsbegriff konturiert, was letztlich dazu beitrug, die Vernichtungspolitik u. a. gegenüber Juden und Jüdinnen sowie Sinti und Roma zu rationalisieren.
Vor diesem Hintergrund lädt das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der TU Berlin in Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin zur Veranstaltung „,Deutsche Arbeit‘ – Geschichte und Aktualität eines ideologischen Selbstbilds“ ein. Dr. Christine Achinger, Prof. Dr. Iris Därmann und Andreas Speit werden in einer Gesprächsrunde versuchen, die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Topos „Deutsche Arbeit“ nachzuvollziehen und die Frage diskutieren, ob und inwiefern der Zusammenhang zwischen Arbeit und Selbst- bzw. Fremdbild auch mit Blick auf gegenwärtige ideologische Formierungen innerhalb der (neuen) Rechten von Bedeutung ist.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, an der Veranstaltung im Literaturhaus Berlin teilzunehmen. Der Eintritt beträgt 7 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Zeit: 22. November 2018, 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
An der Podiumsdiskussion nehmen teil:
Dr. Christine Achinger, Associate Professor for German Studies an der University of Warwick,
Prof. Dr. Iris Därmann, Professorin für Kulturwissenschaft an der HU Berlin,
Andreas Speit, Journalist und ausgewiesener Kenner der rechtsextremen/rechtspopulistischen Szene.
Aktuell zur Thematik ist der Sammelband „,Deutsche Arbeit‘. Kritische Perspektiven auf ein ideologisches Selbstbild“, herausgegeben von Dr. Felix Axster und Nikolas Lelle, erschienen. In ihren Beiträgen gehen die Autorinnen und Autoren der Genese dieses ideologischen Selbstbildes nach. Sie untersuchen, in welcher Weise Arbeit nationalistisch aufgeladen wurde und fragen nach dem Potenzial der Ausgrenzung, das im Antisemitismus und der Vernichtungspolitik des Dritten Reiches kulminierte. Zentrale Fragestellungen sind, wie sich die spezifische Radikalisierung des Topos durch den Nationalsozialismus fassen lässt und welchen Effekt die Erkenntnis der longue durée auf die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte hat. Gerade vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Krisen bleibt die Beschäftigung mit dem Topos „Deutsche Arbeit“ hoch aktuell.
Weiterführende Informationen zur Veröffentlichung und Veranstaltung finden Sie hier:
https://www.wallstein-verlag.de/9783835332072-deutsche-arbeit.html
https://literaturhaus-berlin.de/programm/deutsche-arbeit-geschichte-und-aktualit...
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Felix Axster
TU Berlin
Zentrum für Antisemitismusforschung
Tel.: 030 314-79871
E-Mail: felix.axster@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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