idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.12.2018 18:11

Treibhausgase aus der Landwirtschaft: Vom Messen zum Mindern

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Internationale Konferenz bringt Forscher und Politiker zusammen

    Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft traten im diesjährigen, extrem trockenen Sommer auch für Außenstehende offen zutage. Die Landwirtschaft ist aber nicht nur Betroffene, sie trägt durch Treibhausgasemissionen auch selbst zum Klimawandel bei.

    Auf der internationalen „AgriGHG“-Konferenz kamen im September 2018 rund 300 Wissenschaftler, Politiker, NGO-Vertreter und Landwirte aus allen Kontinenten in Berlin zusammen, um gemeinsam Lösungsansätze für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft zu erarbeiten. Die Konferenz wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Thünen-Institut sowie internationalen Partnerorganisationen ausgerichtet. Dabei wurden nicht nur technische, sondern auch politische und sozioökonomische Maßnahmen diskutiert, um die Produktion von Lebensmitteln ressourcenschonender, klima- und umweltverträglicher zu gestalten.

    Der jetzt veröffentlichte Abschlussbericht stellt die wichtigsten Ergebnisse vor:

    • Die Umsetzbarkeit von Maßnahmen in den Fokus rücken: Wissenschaftliche Ergebnisse müssen in konkrete Lösungen und Empfehlungen für Landwirtschaft und Politik übersetzt werden. Dabei ist es entscheidend, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen und Vorgehensweisen auch von der Gesellschaft und der Praxis akzeptiert werden. Um die Potenziale für den Klimaschutz auszuschöpfen, ist mehr Mut zu großflächigen Umsetzungsinitiativen notwendig.

    • Der Verbraucher zählt: Jeder und jede Einzelne hat es in der Hand, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und das eigene Ernährungsverhalten zu reflektieren. Dies kann entscheidend zum Klimaschutz beitragen und sollte daher verstärkt ins Bewusstsein gerückt werden.

    • Mehr Zusammenarbeit: Die verschiedenen Länder und Regionen sowie alle relevanten Akteure aus Politik, Wissenschaft, Finanzinstitutionen, Land- und Ernährungswirtschaft und Zivilgesellschaft müssen enger zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen für den Agrarsektor zu entwickeln.

    • Neue Forschungsergebnisse: Es wurden viele Möglichkeiten vorgestellt, um landwirtschaftliche Treibhausgase zu reduzieren. Zum Beispiel tragen technische Neuerungen dazu bei, dass bei der Fütterung von Kühen oder dem Anbau von Reis deutlich weniger Methan ausgestoßen wird. Aus ökonomischer Perspektive wurden die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Klimaschutzmaßnahmen vorgestellt und deren Kosten abgeschätzt. Hinsichtlich der internationalen Klimapolitik wurde anhand von Berechnungen und Modellen diskutiert, wie Treibhausgasemissionen gesenkt, aber gleichzeitig die Ernährungssicherung gewährleistet werden kann.

    • Forschungskoordination, Wissensaustausch und Technologietransfer: Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit wird als wichtiger Schritt gesehen, um gemeinsame Strategien für die Landwirtschaft im Klimawandel zu entwickeln. Die weltweite Koordination von Forschungsanstrengungen und der Austausch über die Erfahrungen bei der Umsetzung der entwickelten Maßnahmen aus Politik und Praxis sind ausschlaggebend für einen erfolgreichen Klimaschutz.

    Die Konferenzergebnisse sind unter http://www.agrighg-2018.org zu finden. Der Abschlussbericht (auf Englisch) liegt dort zum Download vor.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kirstin Ohlendorf
    Thünen-Institut, Stabsstelle Klimaschutz, Braunschweig
    Tel.: 0531 596-1110
    Mail: kirstin.ohlendorf@thuenen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).