idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.12.2018 11:09

Kognitive Kartografie: Warum die Legende nicht links stehen sollte

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Legende befindet sich in Karten oft da, wo noch Platz ist – zufällig positioniert. Forscher der Arbeitsgruppe Geomatik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben jetzt mit einer Nutzerstudie belegt, dass die Legende am besten rechts verortet sein sollte, damit die Informationen schnell und effizient verarbeitet werden. „Die kontralaterale Verarbeitung des menschlichen Gehirns leitet rechtsseitig aufgenommene Textinformationen schneller in die linke Gehirnhemisphäre, wo sich in den meisten Fällen das Sprachzentrum befindet“, begründet Dr. Dennis Edler. Die Studie ist in der Zeitschrift The Cartographic Journal vom 20. November 2018 veröffentlicht.

    Erste Nutzerstudie zum Thema

    Die wissenschaftliche Kartografie hat die Frage nach der besten Position der Legende bisher nur selten berücksichtigt. Nationale und internationale Standard-Lehrbücher schlagen als Ort dafür wahlweise links, rechts oder unten vor. „Nutzerstudien hat es bis jetzt dazu noch nie gegeben“, sagt Dennis Edler.

    Weil das menschliche Gehirn Informationen, die über das rechte Auge eingehen, in der linken Hälfte verarbeitet, wo die Sprachverarbeitung geschieht, vermuteten die Forscher, dass es günstiger sein könnte, Legenden rechts zu positionieren. Um das zu untersuchen, zeigten sie Testpersonen Karten, auf denen die Legende jeweils an verschiedenen Orten platziert war, und verfolgten deren Blick mittels Eyetracking. „Wenn die Legende auf der rechten Seite der Karte stand, fixierten die Testpersonen sie kürzer und seltener, als wenn sie links stand“, berichtet Edler. Die Nutzer können die Informationen also schneller und effizienter verarbeiten, wenn sie rechts steht.

    „Im Sinne einer nutzerorientierten und kognitionsgesteuerten Kartografie schlagen wir der Praxis der Kartengestaltung die rechtsseitige Legendenpositionierung vor“, fasst der Forscher zusammen.

    Originalveröffentlichung

    Dennis Edler, Julian Keil, Marie-Christin Tuller, Anne-Kathrin Bestgen, Frank Dickmann: Searching for the ‘right’ legend: the impact of legend position on legend decoding in a cartographic memory task, in: The Cartographic Journal, 2018, DOI: 10.1080/00087041.2018.1533293

    Pressekontakt

    Prof. Dr. Frank Dickmann
    Arbeitsgruppe Geomatik
    Geographisches Institut
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: 0234 32 23379
    E-Mail: frank.dickmann@rub.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Frank Dickmann
    Arbeitsgruppe Geomatik
    Geographisches Institut
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: 0234 32 23379
    E-Mail: frank.dickmann@rub.de


    Originalpublikation:

    Dennis Edler, Julian Keil, Marie-Christin Tuller, Anne-Kathrin Bestgen, Frank Dickmann: Searching for the ‘right’ legend: the impact of legend position on legend decoding in a cartographic memory task, in: The Cartographic Journal, 2018, DOI: 10.1080/00087041.2018.1533293


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).