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20.10.2003 11:27

Dunkles Kapitel der Hochschulgeschichte hell ausgeleuchtet

Thomas von Salzen Dezernat 3.0 – Presse und Kommunikation
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    "Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich" soeben erschienen

    Die Verstrickung der Natur- und Ingenieurwissenschaften mit dem Naziregime lag bisher im Dämmerlicht einer lückenhaften Geschichtsschreibung. Dies gilt besonders für die nationalsozialistische Vergangenheit der damals zwölf Technischen Hochschulen in Deutschland. Eine Neuerscheinung auf dem Buchmarkt bringt jetzt Licht in das Dunkel: Unter dem Titel "Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich" zeichnet der Historiker Ulrich Kalkmann ein facettenreiches Bild vom Verhalten der Aachener Hochschullehrer und Studierenden in der Zeit zwischen 1933 und 1945.

    Anhand zeitgenössischer Quellen, wie Telegrammen und Briefen, enthüllt er hautnah das zwiespältige Handeln der Hochschulleitung und die unrühmliche Rolle der Studentenschaft, als nach der so genannten "Machtergreifung" zwölf der insgesamt 123 Professoren aus rassischen und politischen Gründen von der Hochschule vertrieben wurden. Kalkmann untersucht die verschiedenen Interessengruppen innerhalb der TH Aachen und bringt das Kräftespiel zwischen der Hochschule und mehreren, teils miteinander konkurrierenden Reichsministerien ans Tageslicht. Außerdem erkundet er den Einfluss der "braunen" Hochschulpolitik auf die Aachener Forschungs- und Lehrinhalte. Dabei widmet er sich auch der Rüstungsforschung, die im 2. Weltkrieg stark ausgeweitet wurde.

    Finanziert vom Rektorat sowie den Freunden und Förderern der RWTH Aachen e.V., hat Kalkmann umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet. Er nahm Einblick in das RWTH-Hochschularchiv und das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, wo Aktenbestände des damaligen Erziehungsministeriums, der Regierung Aachen, der Polizei und Gestapo sowie der Entnazifizierungsstellen lagern. Akten der zuständigen Reichsministerien lieferten ebenfalls wertvolle Hinweise. Diese fanden sich im Bundesarchiv Koblenz, dem Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem sowie in Staatsarchiven der früheren DDR in Potsdam und Merseburg.

    "Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich" ist im Verlag Mainz erschienen. Das Buch ist mit Quellenangaben und Personenregister 602 Seiten stark und kostet 39,80 Euro.

    i.A. Thomas Früh

    Ansprechpartner
    Dr. Ulrich Kalkmann
    Telefon 02451 / 91 30 68
    E-Mail ulrich.kalkmann@post.rwth-aachen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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