Gründung am 22. Oktober 1948: "Die Not der Studenten erfordert Aktivität" - Heute 1200 Mitglieder - Weltweites Netzwerk mit ehemaligen Studierenden
Am 22. Oktober 1998 feiert der Verein der Freunde der Universität Heidelberg e.V. sein 50jähriges Bestehen. Begangen wird das Jubiläum bereits am heutigen Samstag. Im Rahmen der Jahresfeier der Ruprecht-Karls-Universität in der Aula der Alten Universität hält der Medizinhistoriker Prof. Dr. Wolfgang Eckart den Festvortrag unter dem Titel "Alumni, Freunde, Corporate Identity - Historische Aspekte universitärer Identität". Zuvor hält der Vorsitzende des Vereins der Freunde, Dr. Gerald Rittershaus, "Rückschau und Ausblick" über Vergangenheit und Zukunft des Vereins. Am Abend lädt der Verein seine Mitglieder in das von ihm geförderte Studententheater "Romanischer Keller" zu einer Veranstaltung mit dem Vokalensemble "Quintessenz" ein.
Mit den Worten "Die Not der Studenten erfordert Aktivität" leitete der amtierende Rektor Prof. Dr. Karl Geiler am 22. Oktober 1948 die Gründungsversammlung der insgesamt 19 Gründer ein - darunter die Professoren Dr. Eduard Wahl und Dr. Karl-Heinrich Bauer, der damalige Oberbürgermeister Dr. Hugo Swart sowie der erste Präsident des Vereins, BBC-Chef und IHK-Präsident Dr. Hans Leopold Hammerbacher.
Mit dem satzungsmäßigen Ziel "Förderung der wissenschaftlichen und erzieherischen Bestrebungen der Studentenschaft" machten sich die Gründer vor allem daran, Geld- und Sachspenden für die durch Krieg und Nachkriegszeit oftmals in großer materieller Not schwebenden Studierenden zusammenzutragen. So kam denn auch die Zielgruppe der Aktivitäten im damaligen Namen des Vereins zum Ausdruck, der sich "Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V." nannte.
Bereits im Mai 1949 erschien erstmals die RUPERTO CAROLA als "Mitteilungsblatt" der "Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V.". Das heutige Forschungsmagazin der Universität Heidelberg RUPERTO CAROLA, herausgegeben vom Rektor der Universität Heidelberg im Zusammenwirken mit der Stiftung Universität Heidelberg, hat außer dem Namen mit dem damaligen bescheidenen "Mitteilungsblatt" nur noch wenig gemein. Am 23. Dezember 1950 erfolgte die Aufnahme der Vereinigung in die "Liste der besonders anerkannten wissenschaftlichen Einrichtungen" aufgrund einer Verwaltungsanordnung der Bundesregierung, unterzeichnet vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem seinerzeitigen Bundesminister der Finanzen Schäffer.
Nach einem Jahr zählte die Vereinigung 144 und nach fünf Jahren bereits 1.015 Mitglieder. Die folgenden Jahrzehnte waren, von einigen erfolgreichen Phasen abgesehen, eher von Stagnation und Rückschritt gekennzeichnet. Im Jahre 1993 zählte der Verein noch knapp 500 Freunde.
DIE JÜNGSTE ZEIT
Im Jahre 1993 kam es auf Betreiben des damaligen Rektors Prof. Dr. Peter Ulmer zu einer Neuorientierung und zu einem Neuaufbau. Der seinerzeit ins Amt berufene Vorstand mit dem Mannheimer Rechtsanwalt Dr. Gerald Rittershaus als 1. Vorsitzenden, mit dem Dekan der medizinischen Fakultät Prof. Dr. Hans-Günther Sonntag als 2. Vorsitzenden, dem Leiter der Filiale Heidelberg der Dresdner Bank AG, Dr. Rainer Rominger als Schatzmeister, und mit Assessor Andreas Epple, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Epple & Kalkmann, Heidelberg, als Geschäftsführer, nahm in seinen bisherigen fünf Amtsjahren eine Reihe von Aufgaben in Angriff und setzte sie erfolgreich um:
- Die Mitgliederzahl konnte auf insgesamt 1.200 angehoben werden.
- Im Zusammenwirken mit Rektor und Akademischem Auslandsamt wurde mit "Heidelberg Alumni International" ein weltweites Netzwerk mit ehemaligen Studierenden aufgebaut. Mehr als 300 Ehemalige aus dem Ausland sind dem Verein bislang beigetreten.
- Seit 1994 veranstaltet der Verein jährlich zum Ende des Sommersemesters den "Tag der Freunde", in dessen Mittelpunkt regelmäßig eine Vortragsveranstaltung oder eine kulturelle Veranstaltung anderer Art steht. Mitgliederversammlung und ein abendliches geselliges Beisammensein runden dieses jährliche Treffen ab. Mit dieser Veranstaltung leistet der Verein einen wichtigen Beitrag zur ersten seiner drei satzungsmäßigen Ziele, nämlich der "Förderung der Beziehungen der ehemaligen Studenten zueinander und zu ihrer Universität" sowie der Begründung und Pflege von Kontakten zwischen der Universität Heidelberg und den Menschen in und um Heidelberg.
- Das zweite satzungsmäßige Ziel, die "Förderung und Unterstützung der Studenten und des wissenschaftlichen Nachwuchses der Universität", erfüllt der Verein auf mehrfache Weise. Zum einen unterstützt er studentische Projekte, bei denen der Gemeinsinn und das Engagement für die Studierenden im Vordergrund stehen. Eine überwiegend mit studentischen Vertretern besetzte Jury wählt förderungswürdige Projekte aus und entscheidet auch über die Verleihung des alljährlichen "Preises des Vereins der Freunde". So wurden in den letzten Jahren die "Nightline" (Sorgentelefon), "Romanischer Keller" (Studententheater) und "ruprecht" (Studentenzeitung) ausgezeichnet. Darüber hinaus hilft der Verein unverschuldet in Not geratenen Studierenden mit monatlichen oder einmaligen Zuschüssen, oder er übernimmt bei der Wohnungssuche Mietausfallbürgschaften, wenn Studierende auf andere Weise die geforderte Kaution nicht erbringen können.
- Der dritte satzungsmäßige Zweck des Vereins, die "Förderung der Lehre", wird regelmäßig durch finanzielle Unterstützung bestimmter Vorhaben realisiert, so zum Beispiel durch die Bezuschussung der Übernachtungs- und Verpflegungskosten für Teilnehmer an Seminaren im Studienhaus Oberflockenbach.
AUSBLICK
Neben dem Verein der Freunde gibt es zwei weitere unversitätsnahe gemeinnützige Institutionen, nämlich die älteste, die Universitäts-Gesellschaft, und die aus Anlaß der 600-Jahr-Feier der Universität Heidelberg im Jahre 1986 ins Leben gerufene Stiftung Universität Heidelberg. Aus der Erkenntnis, daß alle drei Institutionen im Grunde dasselbe Ziel haben - nämlich der Universität Heidelberg zu dienen, wenn auch auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Mitteln - wurde der Gedanke einer engen Kooperation unter dem Motto "Drei unter einem Dach!" geboren. Die zukünftige enge Kooperation sieht vor allem eine Zusammenführung der Verwaltung und der Finanzen unter der Regie eines dreiköpfigen Gesamtvorstands vor. Gleichzeitig soll aber die Eigenart wie auch die Eigenständigkeit jeder der drei Institutionen insoweit aufrechterhalten bleiben, als es um die unterschiedlichen Förderzwecke und die zu fördernden Zielgruppen oder Einrichtungen geht. Ein inzwischen im Entwurf vorliegender Kooperationsvertrag soll mit Wirkung zum 1. Januar 1999 in den nächsten Wochen abgeschlossen werden.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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