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10.12.2018 14:03

Wissenschaftlicher Begleitbericht zu BERLIN HAT TALENT vom ILT veröffentlicht

Dr. Tobias Weise Presse & Öffentlichkeit
DHGS Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport

    Das Institut für Leistungssport und Trainerbildung (ILT) der DHGS Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport und Leitung von Prof. Dr. Jochen Zinner hat den nunmehr 6. wissenschaftlichen Begleitbericht zum Nachwuchskonzept BERLIN HAT TALENT veröffentlicht.

    Hier die wichtigsten Ergebnisse und Informationen:

    - Studie mit 37.000 Schülern seit 2011: Sport ist das wichtigste Hobby vieler Kinder
    - Analyse 2017/18 zeigt stabile Fitnesswerte bei Drittklässlern, gibt aber auch Anlass zu Sorge
    - das Talent-, Gesundheits- und Integrationspotenzial von Berlin für Schulen und Vereine wird zu wenig genutzt
    - Bundesweite Beachtung für Berliner Diagnostik – jetzt muss die Praxisumsetzung verstärkt werden
    - für die gesellschaftlichen Herausforderungen müssen nun die Kräfte aus Politik, Schule und Sport langfristig besser gebündelt werden.

    Berliner Drittklässler schätzen Bewegung und Sport mehr als „digitale Daddelei“! Das belegt die seit 2011 mit über 37.000 Berliner Drittklässlern durchgeführte Langzeitstudie der DHGS Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport. Realisiert wird sie im Nachwuchskonzept BERLIN HAT TALENT vom Landessportbund Berlin (LSB), Berliner Senat und der DHGS. Dazu nehmen jährlich die Drittklässler mehrerer Bezirke Berlins am Deutschen Motorik-Test und einer Abfrage zu ihrem sportlich-sozialen Umfeld teil. Die Auswertung der Daten im Schuljahr 2017/18 mit 7373 Drittklässlern zeigt u.a.:

    - Glücksmotor Sport: Mehr als 90% der im Schulsport befragten Kinder fühlen sich glücklich und zufrieden, wollen mehr Sport
    - Sportvereine sind entscheidender Garant für gute Fitness und anhaltendes Bewegungsinteresse
    - Gute Chancen für Breitensport, Talentförderung und Integration: 60% sind noch ohne Sportverein
    - Erhebliche Gesundheits- und Zukunftsgefahr: 9,7% sind bereits stark übergewichtig, exzessiver Mediengebrauch ist häufig mit erschreckend hoher Adiposität verbunden
    - Großes Potenzial für eine Berliner Bewegungsoffensive: 80% nutzen keine Sport-AG’s der Schulen


    "BERLIN HAT TALENT zeigt beeindruckend, wo die Sport- und Gesundheitsmetropole Berlin vorbildlich agiert, aber auch, welch große Chancen dabei ungenutzt bleiben“
    Prof. Dr. Jochen Zinner, Direktor des Instituts für Leistungssport und Trainerbildung (ILT)


    DENN: Auch wenn „die Welt“ in dem Altersbereich der Drittklässler noch weitestgehend zufriedenstellend ist – 15% der untersuchten Drittklässler sind unterdurchschnittlich fit. Kinder mit Migrationshintergrund sind doppelt so häufig adipös und deutlich weniger im Verein. Besonders alarmierend: Die Risikofaktoren für gute gesundheitliche Entwicklung treten verkettet auf. Viel zu selten kommen Bewegungs- und Sportangebote gerade für begabte und motorisch schwächere Kinder gleichermaßen treffgenau „an den Mann“.

    "Im Theorie-Praxis-Transfer bleibt BERLIN HAT TALENT unter seinen Möglichkeiten. Wir erkennen die Zusammenhänge zwischen sozialem Umfeld, sportlichem Engagement und guter gesundheitlicher Entwicklung und wissen zuverlässig, an welchen „Brennpunkten“ es sich lohnt, langfristig zu intervenieren. Soll das gelingen, müssen die Kraftanstrengungen aller daran beteiligten Akteure deutlich intensiviert und viel stärker gebündelt werden."
    Prof. Dr. Jochen Zinner, Direktor des Instituts für Leistungssport und Trainerbildung (ILT)


    Als bundesweites Leuchtturmprojekt hat BERLIN HAT TALENT alle Möglichkeiten, Idee und Vision für eine neue Qualität von Bewegung und Sport in unserer wachsenden Stadt zu sein. Für die Bewegungsfreude der Drittklässler ist offensichtlich: Weniger sie sind das Problem, sondern eher ein mögliches Versagen des Umfelds…!

    "BERLIN HAT TALENT wird nicht beim ‚sollte, müsste, könnte‘ stehenbleiben, sondern gezielt die exzellenten Diagnosedaten nutzen, um Negativtrends entgegen zu wirken. Wir haben dazu eine Stabsstelle im LSB geschaffen, für die effektive Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen unsere Netzwerkerstellen aufgestockt, Weiter-bildungszertifikate und sogar einen neuen Bachelorstudiengang ‚Soziale Arbeit und Sport‘ angestoßen."
    Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin e.V.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jochen Zinner


    Weitere Informationen:

    https://trainer-offensive.de/index.php?id=32


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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