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20.10.2003 14:21

Politik durch die ökonomische Brille betrachtet

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neu an die Universität Jena berufen: der Wirtschaftspolitiker Prof. Dr. Andreas Freytag

    Jena (20.10.03) Das Scheitern von den Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancun im September trübt die Hoffnung auf eine weitere Liberalisierung insbesondere der Agrarmärkte. "Das bringt nur Nachteile für alle. Letztendlich ist das schlecht für die Verbraucher und die Beschäftigung weltweit," bringt es Prof. Dr. Andreas Freytag auf den Punkt. Der Volkswirt, der zum Wintersemester neu an die Universität Jena berufen wurde, zeigt die Konsequenzen aus der politischen Entscheidung auf, die Landwirtschaft zu subventionieren.

    Ein paar Ratschläge für EU-Politiker hätte Freytag schon parat. So wäre es seiner Ansicht nach sinnvoll, die Subventionen für die Landwirte von ihrer Produktion zu trennen. Denn in Zeiten der Überproduktion ein Mehr an Produkten zu honorieren hält er für widersinnig, und es schade zudem der Liberalisierung des Handels in der Europäischen Union. Die Erklärung für diese ökonomisch unsinnige Politik liefert Freytag gleich mit. Es ist politisch nicht durchsetzbar; oder mit seinen Worten: "Die politische Rationalität weicht von der ökonomischen Rationalität ab." Politik durch die ökonomische Brille zu betrachten, kurz politische Ökonomik zu betreiben, ist ein methodischer Ansatz des gebürtigen Kielers.

    Bevor er das Studium in Kiel aufnahm absolvierte Freytag eine Banklehre. Seine Doktorarbeit über Handelspolitik hat er an der Universität Köln angefertigt und sich dort 2000 zum Thema "Erfolgsdeterminanten von Währungsreformen" habilitiert. In der Arbeit hat er unter anderem zwei aktuelle Währungsreformen in Estland und Argentinien miteinander verglichen. Den Esten gelang die Reform besser. Die Ursachen sind vielfältig, aber ein Hauptgrund liegt darin, dass sie ihren Staatsetat seit 1992 stets annähernd ausgeglichen hielten und nicht auf Pump lebten, wie die Argentinier. Bei seinem viermonatigen Aufenthalt als Gastwissenschaftler bei der estnischen Zentralbank verschaffte sich Freytag tiefe Einblicke in die Strategie des neuen EU-Nachbarn.

    Die Forschungsinteressen des neu berufenen Wirtschaftswissenschaftlers sind vielfältig, sei es die EU-Handelspolitik mit Blick auf die Osterweiterung, die Rolle des Staates in der globalisierten Wirtschaft oder die Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes. Die breite Themenpalette beruht auch auf seinen Erfahrungen als Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftspolitik, einem An-Institut der Uni Köln, an dem er von 1995-2002 forschte und Wirtschaftspolitik lehrte. Freytag hat seinen Wohnsitz bereits an die neue Arbeitsstätte verlegt. Gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls Volkswirtin ist, und den zwei Kindern hat er begonnen, Jena und seine Umgebung zu erkunden.

    Kontakt: Prof. Dr. Andreas Freytag
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 943250; Fax: 03641 / 943252
    E-Mail: A.Freytag@wiwi.uni-jena.de


    Bilder

    Der neue Wirtschaftspolitiker der Uni Jena: Prof. Dr. Andreas Freytag (Foto: Uni Jena)
    Der neue Wirtschaftspolitiker der Uni Jena: Prof. Dr. Andreas Freytag (Foto: Uni Jena)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Der neue Wirtschaftspolitiker der Uni Jena: Prof. Dr. Andreas Freytag (Foto: Uni Jena)


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