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13.12.2018 13:44

Bergmannsheil-Forscherin untersucht gesundheitliche Folgen der Intensivtherapie

Robin Jopp M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH

    DGUV fördert neues Projekt mit 214.000 Euro

    Anhaltende Sensibilitätsverluste an Händen und Füßen, schmerzhafte Empfindungsstörungen und motorische Schwäche sind typische Symptome einer sogenannten Erworbenen Skelettmuskel- und Nervenschwäche. Sie tritt häufig bei Patienten auf, die wegen einer anderen Grunderkrankung intensivmedizinisch versorgt werden mussten. Die zusätzlichen gesundheitlichen Probleme beeinflussen die Lebensqualität der Betroffenen und können zugleich ihren weiteren Heilungs- und Rehabilitationsprozess erheblich beeinträchtigen.

    Forscher am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil wollen herausfinden, wie häufig eine erworbene Skelettmuskelschwäche bei Intensivpatienten auftritt und welche Faktoren die Ausprägung dieser Erkrankung begünstigen. Dadurch wollen sie spezifische Biomarker definieren, mit denen eine frühere Erkennung und Behandlung der Erkrankung möglich würden. Das Projekt unter Leitung von Dr. Christine Meyer-Frießem, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Peter Zahn), wird mit rund 214.000 Euro von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gefördert. Beteiligt sind weiterhin die Neurologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. Martin Tegenthoff), die Abteilung für Schmerzmedizin (Komm. Leitender Arzt: Dr. Dr. Andreas Schwarzer) und die Chirurgische Klinik (Direktor: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer) des Bergmannsheil. Das Projekt wurde zuvor bereits von der Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (FoRUM-Programm) mit 55.000 Euro unterstützt.

    Ernstzunehmende Komplikation moderner Intensivmedizin

    Viele Patienten, die aufgrund unterschiedlicher Erkrankungen auf eine Intensivstation aufgenommen werden, verbringen dort je nach Krankheitssituation einige Tage bis zu mehreren Wochen und werden hier im künstlichen Koma beatmet. Ihre Grunderkrankung bleibt auch im weiteren Behandlungs- und Rehabilitationsprozess stets im Fokus. Dagegen treten jedoch die gesundheitlichen Folgen, die eine Intensivtherapie auslösen kann, allzu oft in den Hintergrund. Mit einer Häufigkeit von 25% bis zu 100% stellt das Krankheitsbild der Erworbenen Skelettmuskelschwäche bei kritisch Kranken (ICU-acquired weakness, ICUAW, auch bekannt als Critical-Illness-Polyneuromyopathie, CINM) während und vor allem nach intensivmedizinischer Therapie eine ernstzunehmende Komplikation moderner Intensivmedizin dar. „Derzeit existiert kein verbindlicher Standard zur frühzeitigen Diagnosestellung, Verlaufsbeobachtung und Therapie dieser Erkrankung“, erläutert Dr. Meyer-Frießem. „Die ICUAW gefährdet somit eine schnelle Rehabilitation und vollständige Genesung betroffener Patienten.“

    Langzeitfolgen verhindern, Heilungsaussichten verbessern

    Ihr Forschungsprojekt verfolgt zwei Ziele: In einem ersten Schritt soll erfasst werden, wie häufig die Erworbene Skelettmuskelschwäche bei ehemals kritisch kranken Patienten nach einer Intensivtherapie im Bergmannsheil auftritt. Dazu werden Patienten und deren Krankheitsverläufe der letzten zehn Jahre analysiert. Im Weiteren sollen anhand modernster Techniken neurophysiologische, morphologische, histologisch-anatomische und molekular-biochemische Profile betroffener Patienten erstellt werden. Anhand der Definition eines Biomarkers soll es in Zukunft möglich sein, Patienten frühzeitig mit spezifischen vorbeugenden und therapeutischen Strategien zu behandeln. „Damit könnten wir Langzeitfolgen der Intensivtherapie verhindern und zugleich die Heilungsaussichten dieser Patienten verbessern“, sagt Dr. Meyer-Frießem.

    Projekttitel: Multimodale prospektive Detektion und Definition von Biomarkern zur Prognoseverbesserung bei Critical-Illness-Polyneuromyopathie

    Über das Bergmannsheil

    Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 707 Betten unter einem Dach. Mehr als 2.300 Mitarbeiter stellen die qualifizierte Versorgung von rund 89.000 Patienten pro Jahr sicher.

    Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.500 Mitarbeitern und jährlich über 550.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Darüber hinaus ist das Bergmannsheil Teil des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de

    Pressekontakt:

    Robin Jopp
    Leitung Stabsstelle Unternehmenskommunikation
    Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44789 Bochum
    Tel.: 0234 / 302-6125
    E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christine Meyer-Frießem
    Oberärztin
    Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin
    Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44789 Bochum
    E-Mail: christine.meyer-friessem@bergmannsheil.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bergmannsheil.de - Website des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil


    Bilder

    Dr. Christine Meyer-Frießem
    Dr. Christine Meyer-Frießem
    Nachweis: Volker Daum / Bergmannsheil
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    Versorgung auf der Intensivstation
    Versorgung auf der Intensivstation
    Nachweis: Dieter Pfennigwerth / Bergmannsheil
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dr. Christine Meyer-Frießem


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