idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.2018 14:31

Erfolg bei nationaler Großgeräte-Förderung: 900.000 Euro für neuartiges Lichtmikroskop

Birgit Kruse Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg waren bei der Großgeräteinitiative „Neuartige, experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich. Ein neuartiges Lichtmikroskop wird mit rund 900.000 Euro gefördert. Mithilfe des Mikroskops will das Forschungsteam zukünftig untersuchen, welche zellulären Prozesse z. B. bei der Infektion durch Viren ablaufen, um Antworten auf biomedizinische Fragen zu geben.

    Das sogenannte Lattice Light Sheet-Mikroskop (LLS) kann Videos von Prozessen in lebenden Zellen herstellen. Auch lichtempfindliche Proben können damit über lange Zeiträume bzw. mit sehr hoher zeitlicher Auflösung beobachtet werden.

    Es bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Möglichkeiten, Prozesse auf molekularer Ebene zu erforschen und sogar seltene kurzlebige Ereignisse nach Interaktion mit Krankheitserregern wie z. B. Viren zu untersuchen. Das Mikroskop soll unter anderem bei der Erforschung der Wechselwirkung des Malaria-Erregers und des Herpes-Virus mit ihren Wirtszellen eingesetzt werden.

    Die meisten Lichtmikroskop-Techniken, die derzeit in der biomedizinischen Forschung eingesetzt werden, können dynamische zelluläre Prozesse nicht in ihrer vollen zeitlichen und räumlichen Dimension beobachten. Die Beobachtungsdauer bzw. Frequenz der Aufnahmen ist begrenzt, weil Bleicheffekte und die sogenannte Phototoxizität, also schädliche Wirkung des Lichts, die Zellen verändern. Die LLS-Mikroskopie bietet Lösungen für diese Probleme, weil nur die Ebene, die im Fokus der Untersuchung steht, mit niedrigen Lichtintensitäten bestrahlt und so der Gesamteintrag von Energie in die Zelle deutlich reduziert wird.

    Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachbereiche Biologie, Chemie und Physik der Universität Hamburg, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sowie des Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz Institut für experimentelle Virologie, und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin. Das Mikroskop wird im Centre for Structural Systems Biology (CSSB) untergebracht, wo bereits eine hochmoderne Kryo-Elektronenmikroskopieeinrichtung zur Entschlüsselung von Infektionsprozessen aufgebaut wurde. Das LLS wird den Forschungsschwerpunkt „Infektionsforschung“ der Universität Hamburg weiter stärken.

    Die DFG fördert insgesamt 13 neuartige experimentelle Lichtmikroskope an deutschen Hochschulen mit rund 14,5 Millionen Euro. Die Förderungen sind das Ergebnis einer Ausschreibung im Rahmen einer Großgeräteinitiative mit dem Titel „Neuartige, experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung“, mit der die DFG im Januar 2018 dazu aufgerufen hatte, hoch entwickelte, noch wenig etablierte Technologien aus dem Bereich der Lichtmikroskopie zu beantragen.

    Für Rückfragen:

    Maria Latos
    Universität Hamburg
    Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Dekanat
    Kommunikation und Kooperationen
    Tel.: +49 40 42838-8109
    E-Mail: maria.latos@uni-hamburg.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Kay Grünewald
    Universität Hamburg
    Centre for Structural Systems Biology
    Tel.: +49 40 8998-87700
    E-Mail: kay.gruenewald@cssb-hamburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).