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20.12.2018 10:50

Alzheimer-Medikament gegen Antibiotika-Resistenz

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Immer mehr Bakterien werden resistent gegen Antibiotika. Dies birgt große Gefahren für unsere Gesundheit. Doch ein Forschungsprojekt der Griffith University und der University of Queensland in Australen hat möglicherweise eine Lösung für dieses Problem gefunden.

    Gefährliche, Antibiotika-resistente Bakterien könnten bald mit einem Medikament behandelt werden, welches ursprünglich für die Alzheimer-Krankheit entwickelt wurde. Dies hat ein gemeinsames Forschungsprojekt der Griffith University und der University of Queensland ergeben.

    Die Forscher haben sich vor allem die antibakteriellen Eigenschaften von PBT2 angesehen. Dabei handelt es sich um ein Metall transportierendes Medikament, welches ursprünglich für die Behandlung von Alzheimer und der Huntington-Krankheit gedacht war.

    Professor Mark von Itzstein, Direktor vom Institute for Glycomics an der Griffith University, sagt, dass dies aufregende Neuigkeiten seien. Besonders auch deshalb, weil Antibiotika-Resistenzen im Moment eine der größten Gesundheitsbedrohungen weltweit seien.

    „Über die vergangenen 30 Jahre haben viele Bakterien Resistenzen gegen eine ganze Bandbreite von Antibiotika-Medikamenten entwickelt“, erläutert er.

    „Dies hat dazu geführt, dass die gegenwärtige Antibiotika-Behandlung wirkungslos wird und es in der Folge eine steigende Zahl von Todesfällen durch Infektionskrankheiten in Australien gibt. Wenn keine neuen Lösungswege entdeckt werden, wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2050 antimikrobielle, resistente Bakterien für über 10 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich sein werden. Jetzt haben wir eine weitere Waffe gefunden, die uns dabei hilft, Millionen von Leben zu retten!“

    Professor Mark Walker von der School of Chemistry and Molecular Biosciences der University of Queensland führt aus, dass auch, wenn PBT2 es nicht auf den Markt für diese Krankheiten schafft, es sich dennoch als von großer Nützlichkeit erwiesen hat.

    „Dieses bestimmte Medikament hat die Phasen 1 und 2 von klinischen Studien für die Alzheimer- und Huntington-Krankheit bestanden. Zudem hat sich gezeigt, dass es von menschlichen Patienten gut vertragen wurde“, erklärt er.

    „PBT2 wurde entwickelt, um die Interaktion zwischen Metallen und menschlichen Zellen zu verhindern. Man erhoffte sich damit, dass es die Ablagerung von Schwermetallen im Gehirn reduzieren würde. Mit diesem Hintergedanken und dem Wissen, dass die Verhinderung von Metall-Ablagerungen für Bakterien toxisch ist, haben wir genauer betrachtet, welche Wirkung PBT2 gegen eine ganze Bandbreite von Antibiotika-resistenten Bakterien hat.“

    Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Medikament die Kapazität besitzt, Antibiotika-resistente Bakterien zu bekämpfen.

    „Der Einsatz von PBT2 als Mittel gegen Antibiotika-Resistenzen ist eine ganz neue Strategie“, sagt Professor Walker.

    „Möglicherweise sind wir in der Lage, Antibiotika-Resistenzen insofern rückgängig zu machen, sodass Antibiotika wieder ein wirkungsvolles Mittel in der Behandlung von Infektionskrankheiten darstellen.“

    Die Forschung wurde vom Institute for Glycomics von der Griffith University und dem Australian Infectious Diseases Research Centre von der University of Queensland durchgeführt und in mBio publiziert.

    Weitere Informationen:

    Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
    Pressestelle Friedrichstr. 95
    10117 Berlin
    Email: berlin(at)ranke-heinemann.de
    Tel.: 030-20 96 29 593

    oder:

    Carley Rosengreen
    Email: c.rosengreen(at)griffith.edu.au
    Telefon: +61 468 574 720

    Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

    Das Institut ist die gemeinnützige Einrichtung zur Förderung des Austausches und der Auslandsstudien insbesondere mit allen Universitäten Australiens und Neuseelands sowie zur Förderung von Wissenschaft und Forschung. In seinen Förderprogrammen stellt es SchülerInnen und Studierenden Unterstützung in der Finanzierung durch Stipendien und Coaching in der Studienberatung und Studienplatzbewerbung zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    https://www.ranke-heinemann.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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