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21.10.2003 15:05

Während allerorten nur noch Geld gezählt wird, denken die Mathematiker nach ...

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Er gehört zu den bedeutendsten, lebenden Mathematikern und trägt am Donnerstag, dem 23. Oktober im Kolloquium des Mathematischen Instituts der TU Clausthal vor - Professor Dr .h. c. mult. Israel Gohberg; über 460 mathematische Arbeiten veröffentlichte er bis heute. Professor Gohberg hält seinen Vortrag (17 Uhr, Mathematisches Institut, Erzstr. 1) auf Einladung von Professor Dr. Michael Demuth. In der von Israel Gohberg herausgegebenen Reihe zur Operatortheorie gibt Michael Demuth eine Unterserie heraus.

    Geboren 1928 in Kirgisien, entstammte Israel Gohberg einer jüdischen Familie. Der latente Antisemitismus der Sowjetunion behinderte die Entfaltung seiner großen Begabung bis Ende der 60er Jahre nicht. Israel Gohberg promovierte in Leningrad und konnte sich in an der Universität von Moskau habilitieren. Er unterrichtete zunächst an einer Lehrerfortbildungsstätte in Moldawien, im Jahr 1964 wurde er in die Akademie der Wissenschaften Moldawiens aufgenommen und zum Professor für Mathematik an der Universität von Kishinyow, der moldauischen Hauptstadt, ernannt. Ende der 60er bis Mitte der 80er Jahre waren in der sowjetischen Akademie der Wissenschaften keine Juden zugelassen, und so entschloß er sich 1969 zur Emigration nach Israel. 1974 durfte er ausreisen, er erhielt sofort eine Professur an der Universität von Tel Aviv und wurde in das Weizman Institut in Rehovot aufgenommen. Fortan lag ihm die akademische Welt des freien Westens zu Füßen. 1983 konnten ihn die Niederlande bewegen, eine Professur an der Freien Universität in Amsterdam anzutreten, viele Male nahm er Gastprofessuren wahr, unter anderem in Kanada und den USA.
    Mit zehn Veröffentlichungen pro Jahr und etwa 40 Doktorarbeiten, die er betreute, übte er in seinem Feld, der Operatortheorie, einen immensen Einfluss aus. Überall, wo er in der mathematischen Welt hinkam, zog er die Menschen durch seine charismatische und inspirierende Art in seinen Bann. Es wird ihm ein untrüglicher Instinkt nachgesagt zu erkennen, welche mathematische Aufgabenstellung fruchtbar und erfolgversprechend sein kann, und er hatte das Talent und den Durchhaltewillen, dafür zu sorgen, dass die - in einem genialen Moment geborenen - Ideen auch klar und deutlich dargelegt und publiziert wurden.
    Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnete ihn 1992 mit ihrem Forschungspreis aus. Die Technische Universität Darmstadt verlieh Israel Gohberg1997 die Ehrendoktorwürde, die Technische Universität Wien bezeugte ihre Hochachtung gleichfalls mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde (2001).


    Bilder

    Prof. Dr. h.c. mult. Israel Gohberg bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der TU Wien am 18. Januar 2001.
    Prof. Dr. h.c. mult. Israel Gohberg bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der TU Wien am 18. Ja ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. h.c. mult. Israel Gohberg bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der TU Wien am 18. Januar 2001.


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