Ein Team des Deutschen Archäologischen Instituts erforscht die letzten Reste der kaum bekannten Machalilla-Kultur
Die sogenannte Machalilla-Kultur (1.400-800 v.Chr.) ist bisher fast unerforscht. Sie breitete sich entlang der Küste Ecuadors aus und hatte Beziehungen bis ins Hochland und an die nordperuanische Küste. Ihren Namen erhielt sie 1958 vom ecuadorianischen Archäologen E. Estrada, der eine neuartige Keramik im heutigen Machalilla entdeckte. Viel mehr ist bisher nicht bekannt.
Das möchte ein Team der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des DAI ändern. Gemeinsam mit der Päpstlichen Universität in Quito (PUCE) haben die Archäolog*innen an zwei Fundorten in der Bucht von Machalilla gegraben. Der erste ist der namengebende Fundort, der zweiteFundplatz gehört zur sogenannten Chorrera-Kultur, die sich über mehrere Jahrhunderte parallel zur Machalilla-Kultur im gleichen Gebiet entwickelte. Auch das Verhältnis der beiden Kulturen zueinander steht im Fokus der archäologischen Untersuchungen.
Mittels einer Drohne und der Auswertung von Luftbildern wurde zunächst eine Gesamtkarte für die Bucht von Machalilla und die beiden ca. 2 km voneinander entfernten Fundorte erstellt . Parallel begannen die Grabungsarbeiten, die sich vor allem am namensgebenden Fundplatz aufgrund zahlreicher rezenter Gräber als sehr schwierig erwiesen. Dennoch stellte das Grabungsteam zahlreiche Funde sicher, die nun im Labor der PUCE genauer untersucht werden.
Anhand von verkohlten organischen Resten an den Innenseiten von Keramikfragmenten konnte der namengebende Fundort in die Zeit zwischen 1.380-1.000 v. Chr. datiert werden. Überraschend war, dass sich nicht eine einzige Scherbe des Keramiktyps „Ayangue Incised“ fand, der bisher in der Literatur als Leitfossil der Machalilla-Kultur gilt. Im Gegensatz dazu kamen am zweiten Fundort erstmals zahlreiche Fragmente von Figurinen zu tage, die bisher der Bahia-Kultur zugeordnet wurden. Da sie nun erstmals in gesichertem Fundzusammenhang nachgewiesen sind, muss ihre Zuordnung vermutlich komplett neu überdacht werden. Neben den Figurinen legte das Grabungsteam vor allem Objekte aus Meeresschnecken (Mollusken) wie Angelhaken oder Knöpfe in sämtlichen Bearbeitungsstufen frei.
Es bleiben noch viele Fragen und Auswertungen offen, die in den kommenden Kampagnen geklärt werden sollen.
Weitere Informationen im aktuellen e-Forschungsbericht 2.2018 (https://publications.dainst.org/journals/efb/2151).
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Heiko Prümers (heiko.pruemers@dainst.de) gerne zur Verfügung.
urn:nbn:de:0048-journals.efb-2018-2-p52-56-v6534.5
https://www.dainst.org/-/auf-der-spur-einer-3-500-jahre-alten-kultur-an-der-kust...
Drohnen-Luftbild des Fundortes Ma-Lan, rund 400m vom Meer entfernt in der südlichen Bucht von Machal ...
Heiko Prümers, DAI
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Aus Meeresschnecken und Muscheln gefertige Schmuckstücke (a-e) und Angelhaken (f-i) aus Ma-Lan
Heiko Prümers, DAI
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
Drohnen-Luftbild des Fundortes Ma-Lan, rund 400m vom Meer entfernt in der südlichen Bucht von Machal ...
Heiko Prümers, DAI
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Aus Meeresschnecken und Muscheln gefertige Schmuckstücke (a-e) und Angelhaken (f-i) aus Ma-Lan
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