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22.10.2003 11:39

Internationale Messkampagne am Bodensee - Ergebnisse hilfreich für Umweltschutz und Sturmwarndienst

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Deutscher Wetterdienst, Universität Stuttgart und University of Western Australia kooperieren bei Bodenseeforschung

    In diesen Tagen läuft am Bodensee eine weitere internationale Messkampagne des Centre for Water Reserach der University of Western Australia und dem Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Ziel der noch bis Ende Oktober laufenden Messungen ist es, Zusammenhänge zwischen Luftströmungen im Uferbereich und auf dem offenen See sowie den daraus resultierenden Strömungen im See ("internen Wellen") zu erforschen.

    Wie bereits bei der ersten Messkampagne dieser Art im Herbst 2001*) unterstützt die Regionalzentrale Stuttgart des DWD das Projekt unter anderem mit der Bereitstellung von Winddaten. Bereits 2001 zeigten sich hochinteressante Zusammenhänge zwischen Winden im Uferbereich und der Windsituation auf dem offenen See, die an der Universität Stuttgart im Rahmen einer Diplomarbeit ausgewertet wurden. Da im Routinebetrieb keine Winddaten vom offenen See vorliegen, sind diese Ergebnisse für den Deutschen Wetterdienst, der zusammen mit Meteo Schweiz den Sturmwarndienst durchführt, sehr wertvoll. Entsprechend begeistert zeigte sich Uwe Schickedanz, Diplom-Meteorologe beim DWD in Stuttgart: "Für uns sind Informationen über den Zusammenhang zwischen der Windsituation im Uferbereich des Sees, über die wir dank unseres Sturmwarnnetzes ständig verfügen, und den Daten des offenen Seebereichs, die uns sonst nicht vorliegen, sehr wichtig. Die Ergebnisse der Kampagne 2001 helfen uns, die guten Prognoseleistungen des Sturmwarndienstes Bodensee auf diesem hohen Niveau zu stabilisieren und wenn möglich weiter zu verbessern. Dies ist für uns von großer Bedeutung, da der Sturmwarndienst zu unseren wichtigsten Aufgaben zählt. Daher sind wir auch sehr dankbar, dass im Dezember Sven Wagner, ein Diplomand an der Uni Stuttgart, die Ergebnisse der Auswertungen unseren Meteorologen vorstellt."

    Doch nicht nur beim Wetterdienst sieht man die Zusammenarbeit äußerst positiv. Zur Modellierung der internen Wellen benötigen die Wasserbauer Informationen über den Wind auf dem offenen See. Da diese Daten außerhalb von Messkampagnen nicht zur Verfügung stehen, interessieren sich auch die Wissenschaftler der Universität Stuttgart für den Zusammenhang zwischen Uferwind und Wind auf dem offenen See. Auf der Basis dieser Kenntnisse lassen sich die Strömungen im See modellieren. Entsprechend wichtig sind für Diplom-Ingenieurin Simone Mödinger von der Universität Stuttgart die Winddaten aus dem Uferbereich und die daraus berechneten Winde auf dem offenen See: "Die meteorologischen Eingangsdaten sind Grundvoraussetzung für unsere Strömungsberechnungen im See. Darüber hinaus ist es für uns hilfreich, bei der Berechnung der Winde auf dem offenen See aus den Uferdaten fachliche Begleitung vom DWD zu erhalten." Der Schwerpunkt der aktuellen Kampagne liegt in der Erforschung der Strömungen und dem besseren Verständnis der Mischungsverhältnisse im Bereich der Mainauschwelle. Die Ergebnisse bringen nicht nur die Grundlagenforschung weiter, sondern haben auch für die ganze Region eine große Bedeutung. So soll ein numerisches Modell weiter verbessert werden, das beispielsweise bei der Einleitung von Umweltgiften in den See als Folge von Unfällen die Verfrachtung der Giftstoffe simulieren kann und damit zur Notfallvorsorge und Schadensminderung beitragen kann. Dies ist von großer Bedeutung, da der Bodensee einen der größten Trinkwasserspeicher Süddeutschlands darstellt.

    Ob Wassersportler oder Genießer eines erfrischenden Schluckes Bodenseewassers, von der Zusammenarbeit zwischen DWD und dem Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart mit ihrem australischen Partner, dem Centre for Water Research der University of Western Australia, profitiert eine ganze Region. Deswegen sind sich Simone Mödinger von der Universität und Uwe Schickedanz vom Wetterdienst einig, dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft fortgesetzt wird.

    *) Die Ergebnisse der ersten Messungen finden Sie in der online-Ausgabe der Zeitung der Universität Stuttgart, dem Stuttgarter unikurier Nr. 90, November 2002: www.uni-stuttgart.de/uni-kurier/uk90/forschung/fw52b.html

    Weitere Informationen bei:

    Dipl.Ing. Simone Mödinger, M.Sc., Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 61, D-70550 Stuttgart, Tel. +49-711-685-4600, Fax +49-711-685-7020, e-mail: Simone.Moedinger@iws.uni-stuttgart.de
    Dipl.-Met. Uwe Schickedanz, Regionalzentrale Stuttgart, Deutscher Wetterdienst, Plieninger Straße 70, Tel. +49-711-9552-102, Fax +49-711-9552-141, e-mail: Uwe.Schickedanz@dwd.de

    Fotomaterial kann Sven Wagner am Institut für Wasserbau der Uni Stuttgart angefordert werden: sven.wagner@iws.uni-stuttgart.de, Tel. 0711/685-4600.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-stuttgart.de/uni-kurier/uk90/forschung/fw52b.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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