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15.01.2019 16:46

Ernst Haeckel als Erzieher

Stephan Laudien Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Biologiedidaktiker der Uni Jena geben Reprint der Dodel-Schrift „Ernst Haeckel als Erzieher“ mit heraus

    Ernst Haeckel (1834-1919) zählt zu den bedeutendsten Gelehrten, die die Universität Jena hervorbrachte. Insbesondere seine Beschreibungen und Darstellungen von Radiolarien und Quallen machten ihn weit über die Saalestadt hinaus bekannt. Hinzu kam sein vehementes Eintreten für die von Charles Darwin entwickelten Evolutionstheorien.

    Der „deutsche Darwin“, dessen 100. Todestag im nächsten Jahr ansteht, setzte auch Maßstäbe in der Lehre: Sage und schreibe 96 Semester lang stand Haeckel vor seinen Studenten am Pult. Ein Zeitgenosse Haeckels, Arnold Dodel, gab 1906 die Schrift „Ernst Haeckel als Erzieher“ heraus. Jetzt erscheint ein Reprint dieses Buches, angereichert durch ein Vorwort und einen Kommentar von Wissenschaftlern der Universität Jena.

    „Dodel beschreibt Ernst Haeckel als innovativ, mutig, humoristisch, liebevoll und kompetent“, sagt Dr. Karl Porges. Der Biologiedidaktiker von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) nennt zudem die ausgeprägte Fehlerkultur Haeckels, die den Beifall Dodels fand. Der kritische Umgang mit dem eigenen Werk werde beispielsweise sichtbar an den zahlreichen verbesserten Neuauflagen der Werke Haeckels.

    Prof. Dr. Uwe Hoßfeld, der Leiter der AG Biologiedidaktik, ergänzt: „Das sind Attribute, die bis heute einen guten Pädagogen auszeichnen!“ Schon deshalb könne Arnold Dodels Schrift von 1906 als durchaus noch zeitgemäß angesehen werden. Dodels lange vergessene Schrift werfe zudem ein Schlaglicht auf den Menschen Ernst Haeckel, der sonst meist hinter dem Gelehrten verschwinde. Dabei, so Karl Porges, schilderte Arnold Dodel Haeckel kaum aus eigenem Erleben. „Arnold Dodel und Ernst Haeckel waren Kollegen und sie stimmten in vielen Ansichten überein.“ So gehörte Dodel zu den Erstunterzeichnern der Gründung des Deutschen Monistenbundes in Jena 1906, die Haeckel initiiert hatte.

    Der Schweizer Botaniker Arnold Dodel (1843-1908) stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Der Sohn eines Bauern wurde zunächst Lehrer, studierte danach und lehrte schließlich Botanik in Zürich. Seinen Beruf als Lehrer habe er nie aus den Augen verloren, sagt Dr. Porges. Auch hier lohne ein Blick nach Jena, gehörte die Stadt an der Saale doch zu den Hochburgen pädagogischer Reformbestrebungen.

    Das Buch „Ernst Haeckel als Erzieher“ erscheint zur Ausstellung „100 Jahre Ernst Haeckel. Meilensteine der Evolutionsforschung“, die im Museum für Naturkunde Gera (Nicolaiberg 3) noch bis zum 2. Juni 2019 zu sehen ist. Es kann über das Museum bestellt werden, Telefon 0365 / 52003, E-Mail museum.fuer.naturkunde[at]gera.de. Museumsdirektor Dr. Thomas Hoppe war ebenfalls an der Herausgabe beteiligt.

    Bibliographische Angaben:
    Arnold Dodel: „Ernst Haeckel als Erzieher“, Reprint der Ausgabe von 1906, Gera 2018, 66 Seiten, 9,95 Euro, ISBN: 978-3-00-061230-5.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld
    Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Am Steiger 3 (Bienenhaus), 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949491
    E-Mail: uwe.hossfeld[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Ein Blick in das historische Arbeitszimmer Ernst Haeckels in Jena.
    Ein Blick in das historische Arbeitszimmer Ernst Haeckels in Jena.
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ein Blick in das historische Arbeitszimmer Ernst Haeckels in Jena.


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