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22.10.2003 16:15

DFG richtet 16 neue Graduiertenkollegs ein

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Stipendienhöhe in neuen Ländern wird an westliches Niveau angeglichen

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung von 16 neuen Graduiertenkollegs beschlossen. Der zuständige Bewilligungsausschuss wählte sie in seiner Sitzung am 17. Oktober aus 31 Neuanträgen aus. Unter den neuen Kollegs befindet sich auch ein internationaler, in dem deutsche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden zusammenarbeiten. Derzeit fördert die DFG insgesamt 283 Graduiertenkollegs, darunter 27 internationale.

    Ebenfalls beschlossen wurde die Angleichung der ostdeutschen Stipendiensätze von bisher 895 Euro an das Niveau in den westlichen Bundesländern, das bei 921 Euro liegt. Die Erhöhung tritt zum 1. Januar 2004 in Kraft.

    Das neue Graduiertenkolleg "Molekulare Ziele von Alterungsprozessen und Ansatzpunkte der Alterungsprävention" an der Universität Düsseldorf hat aufgrund der Zunahme des Anteils alter Menschen an der Bevölkerung und altersbedingter Krankheiten eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Die Forschungen befassen sich mit biochemischen Aspekten des Alterns sowie entsprechenden therapeutischen Vorbeugungsmaßnahmen. Damit wird ein Bogen gespannt von den naturwissenschaftlichen Grundlagen bis hin zur klinischen Medizin.

    Die Fachbereiche Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik, Materialwissenschaften und Chemie verbindet ein neues Graduiertenkolleg an der Technischen Universität Darmstadt. Das Kolleg "Steuerbare integrierbare Komponenten der Mikrowellentechnik" ist somit in hohem Maße interdisziplinär ausgerichtet. Es zielt auf die Entwicklung, Analyse und Anwendung von verschiedenen steuerbaren Komponenten mit breitem Einsatzpotenzial, beispielsweise in der Mobilfunktechnik, in der Kfz-Sensorik und in optischen Übertragungssystemen.

    Dem in Deutschland noch wenig bearbeiteten Forschungsfeld "Umweltgeschichte" widmet sich das interdisziplinäre Kolleg "Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa", in dem Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaftler zusammenarbeiten. Ausgehend von Fall- und Regionalstudien behandeln sie Themen wie die Raumnutzung und Raumerfahrung im Mittelalter, die Eindämmung der Natur von der Frühaufklärung bis ins 20. Jahrhundert, Konflikte um Rohstoffe sowie Umwelterfahrungen und ihre Umsetzung in Bilder und Gegenstände.

    Die Diffusion, also die ungeordnete Bewegung von Molekülen aufgrund ihrer Wärmeenergie, ist ein allgegenwärtiges Phänomen in der Natur und für zahlreiche technische Prozesse von großer Bedeutung. Das internationale Graduiertenkolleg "Diffusion in porous materials", das an den Standorten Leipzig, Delft, Amsterdam und Eindhoven angesiedelt ist, beschäftigt sich mit dem molekularen Stofftransport in porösen Materialien. Wegen der komplizierten Struktur dieser Materialien lassen sich ihre Transporteigenschaften nur mit komplexen Untersuchungsmethoden erforschen. Das Thema schließt Gesichtspunkte der theoretischen Beschreibung, der experimentellen Beobachtung und der technischen Anwendung ein.

    Die neuen Graduiertenkollegs im Einzelnen:

    · Modulation von Wirtszellfunktionen zur Behandlung viraler und bakterieller Infektionen, Universität Duisburg-Essen
    · Entwicklungsabhängige und krankheitsinduzierte Modifikation im Nervensystem, Universität Mainz
    · Molekulare Ziele von Alterungsprozessen und Ansatzpunkte der Alterungsprävention, Universität Düsseldorf
    · Teilchenphysik im Energiebereich neuer Phänomene, LMU/TU München
    · Interdisziplinäre Umweltgeschichte - Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa, Universität Göttingen
    · Biointerface - Detektion und Steuerung grenzflächeninduzierter biomolekularer und zellulärer Funktionen, RWTH Aachen
    · Statistische Modellbildung, Universität Dortmund
    · Identifikation in mathematischen Modellen: Synergie stochastischer und numerischer Methoden, Universität Göttingen
    · Molecular basis of organ development in vertebrates, Universität Würzburg
    · Steuerbare integrierbare Komponenten der Mikrowellentechnik, TU Darmstadt
    · Exploration und Visualisierung großer Informationsmengen, Universität Konstanz
    · Grundlagen und Funktionalität von größen- und grenzflächenbestimmten Materialien, Humboldt-Universität Berlin
    · Molekulare Diabetologie und Endokrinologie in der Medizin, Universität Ulm
    · Antigenspezifische Immuntherapie, Universität Mainz
    · Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter, Universität Bamberg
    · Diffusion in porous materials, Universität Leipzig und TU Delft, Universität Eindhoven und Universität Amsterdam, Niederlande

    Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 von ihnen arbeiten in einem meist interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professorinnen und Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit schließen rund sechs Prozent aller Doktoranden in Deutschland ihre Promotion in Graduiertenkollegs ab. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als andere Doktoranden. Der Anteil der ausländischen Promovenden ist mit 27 Prozent an den Graduiertenkollegs fast dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

    Nähere Informationen erteilt Dr. Jörg Schneider (Gruppe Graduiertenkollegs und Nachwuchsförderung), Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: (0228) 885-2424, E-Mail: joerg.schneider@dfg.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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